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ehernes Lohngesetz

von F. Lassalle 1863 für politische Zwecke geprägte Bezeichnung der hauptsächlich von D. Ricardo formulierten Existenzminimumtheorie des Lohnes. e. sagt aus, daß der durchschnittliche (natürliche) Lohn für Arbeit immer, d.h. langfristig, einem sozialen Existenzminimum entspricht, um den der tatsächliche Marktlohn schwankt. Zur Erklärung des langfristigen Arbeitsangebots greift Ricardo auf die Bevölkerungslehre von Th. R. Malthus zurück: Ein den natürlichen Lohn übersteigender Marktlohn verbessert den Lebensstandard der Arbeiter und verringert die Kindersterblichkeit, so daß das Arbeitsangebot steigt mit der Folge sinkenden Marktlohnes. Im umgekehrten Fall eines unter dem natürlichen Lohn liegenden Marktlohnes sinkt das Arbeitsangebot wg. hoher Kindersterblichkeit mit der Folge steigenden Marktlohnes. Während das e. für Ricardo den Charakter eines Naturgesetzes hat, weil Gewinnstreben und Fortpflanzungsgewohnheiten der Menschennatur entsprächen, sieht Lassalle in ihm ein historisches Gesetz, weil Privateigentum sowohl Ursache der schlechten Lebenssituation der Arbeiter sei als auch Kennzeichen einer historischen Epoche. Da die Existenzminimumtheorie die Gesetzmäßigkeiten der Lohnbildung nicht zu erklären vermag und die tatsächliche Lohnentwicklung nicht den Annahmen des e. entspricht, ist dieses als nicht haltbar zu bewerten.

 

 


 

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