Historische Schule
entstand etwa 1850 als Reaktion auf die Klassische Theorie, die angeblich zu rationalistisch, allgemeingültig und ahistorisch war. Anliegen der H. war das Auffinden von Entwicklungsgesetzen aufgrund empirischer Studien in Form von detaillierter Tatsachensammlung, die statistische Methoden, aber auch Erkenntnisse der Ethnologie, Psychologie, Rechts-, Religions- und Geschichtswissenschaft einbezog. Im Untersuchungsobjekt waren Institutionen wie auch ökonomische Verhaltensweisen, die die H. gesellschaftlich bedingt wertete, sowie soziale Zeitfragen eingeschlossen. Ihre Kritik gegenüber der Klassischen Theorie schlug oft in Theoriefeindlichkeit um. Die von ihr geforderte Theoriebildung blieb weitgehend Programm. Begründer waren B. Hildebrand, W. Roscher, K. Knies; Hauptvertreter G. Schmoller, K. Bücher, G. F. Knapp, M. Weber und A. Spiethoff. Ihr Verdienst liegt in der nachhaltigen Prägung deutscher Nationalökonomie (Wirtschaftswissenschaft), empirische Forschung zur Theoriebildung zu beachten.
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