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Das Wirtschaftslexikon

 

Wir bieten Ihnen hier ein einfach gehaltenes Wirtschaftslexikon an, welches jedoch durch umfassende und professionelle Informationen in dieser Form im Internet ein Novum darstellt.

Tausende Fachbegriffe aus der Welt der Wirtschaftswissenschaften sind hier auf engstem Raum kondensiert und von überall erreichbar: Betriebswirtschaft einfach erklärt, Kostenrechnung im Zusammenhang dargestellt, wissenschaftliche Begriffe im Kontext zu ähnlichen Begriffen erläutert.

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Unsere neuesten Artikel sind :


19. 12. 2025

Betriebsstatistik - Neben der Amtlichen Statistik wird im Rahmen der Sekundärforschung insb. die Betriebsstatistik (synonym: Betriebswirt­schaftliche Statistik) zur Lieferung von Da­ten bestimmter Tatbestände herangezogen. Sie kann - neben der Kosten- und Leistungs­rechnung sowie der Investitionsrechnung - als eines der Hauptelemente des internen Rechnungswesens verstanden werden und ist somit eine der wichtigsten internen Da­tenquellen. Die Betriebsstatistik stellt nicht nur bewerte­te Prozesse (z. B. Umsatzstatistik, Preisstati­stik) dar, sie gibt auch in physikalischen Ein­heiten gemessene Sachverhalte wieder (z.B. Lagermengen, Verkaufsfläche, Personal). Die Daten müssen in entscheidungsrelevan­ter Untergliederung vorliegen. Hier emp­fiehlt sich bspw. die in der Absatzseg- mentrechnung übliche Untergliederung der Daten (Umsatz, Aufträge, Kosten etc.) nach - Produkten bzw. Produktgruppen - Verkaufsgebieten - Absatzwegen >>> Betriebsstatistik


Sozio-Marketing - Das Spektrum des Marketing hat sich im Laufe der Entwicklung der Disziplin wesentlich erweitert. Zwei grundsätzliche Entwicklungsrichtungen können dabei unterschieden werden. Das sog. „ Deepening “ des kommerziellen Marketing postulierte eine Ausweitung des unternehmerischen Zielsystems über die Grenzen rein ökonomischer Größen hinauSozio-Marketing Ökologieorientiertes Marketing unter expliziter Berücksichtigung von Aspekten des Umweltschutzes stellt ein Beispiel für diese Entwicklungslinie dar. Daneben erfolgte unter der Bezeichnung „ Br-oadening “ eine Übertragung des Gedankenguts des kommerziellen Marketing auf nicht erwerbswirtschaftliche Institutionen. In der englischsprachigen Literatur wird diese Variante des nichtkommerziellen Marketing auch als „ Social Marketing “ bezeichnet. Anders als in der deutschsprachigen Literatur wird dabei nicht weiter unterschieden, ob es sich bei dem Träger des nichtkommerziellen Marketing um ein Unternehmen bzw. eine Verwaltungseinrichtung der öffentlichen Hand oder um eine sonstige Einzelwirtschaft mit überwiegend sozialwirtschaftlicher Funktion handelt. Im deutschen Sprachraum finden sich hingegen Differenzierungen des nichtkommerziellen Marketing in ein „ Marketing >>> Sozio-Marketing


Ablauforganisation - In der Wirtschaftssoziologie: Aufbau- und Ablauforganisation 1. Definition Die Ablauforganisation beschreibt die inhaltliche, räumliche und zeitliche Abfolge von Aktivitäten, um eine  Aufgabe zu erfüllen. Sie regelt den Ablauf des betrieblichen Geschehens unter Berücksichtigung der Anforderungen an das gewünschte Ergebnis und des Leistungsvermögens von Personen und verfügbarer Sachmittel. Die jeweilige betriebliche Ablauforganisation ist dokumentiert in Arbeitshandbüchern, Leitfäden und Vorschriften, um eine wiederholbare, nachvollziehbare Ausführung jeder Aufgabe des Ablaufes mit gleichbleibender Qualität sicher zu stellen. 2. Abgrenzung Die Komplexität einer Aufgabe, die eine Ablauforganisation zu realisieren hat, bestimmt die benötigte Qualifikation der ausführenden Personen oder die technologische Vielfalt der eingesetzten Sachmittel. Bei umfangreicheren Aufgaben — beispielsweise der Herstellung eines Produktes — ergibt sich daher meist eine Spezialisierung der Personen auf bestimmte Tätigkeiten und damit auch die Zuordnung der benötigten Sachmittel. Gebäude, Einrichtungen, Maschinen, Werkzeuge Informationssysteme oder Daten sind auf die einzelnen Aufgabenschwerpunkte zugeschnitten. Ausserdem gestaltet sich der Gesamtablauf oft derart lang, dass eine Zergliederung in Teilabläufe sinnvoll ist. Insofern entsteht eine Abl.     die Befriedigung des Kundenwunsches bestehend aus Tell-Ablauforganisationen, die teils sequentiell teils parallel ihre Teilaufgaben abarbeiten. Die Vorkalkulation im Rahmen der Erstellung eines Angebotes, die Erprobung bei der Entwicklung eines neuen Produktes oder die Lackierung einer Rohkarosse sind Beispiele für derartige Teilabläufe. Mit steigender Komplexität, Spezialisierung und Zergliederung verliert die Ablauforganisation allerdings an Übersichtlichkeit und Flexibilität. Daraus ergibt sich ein grösserer Planungs- und Koordinierungsaufwand. Fasst man jetzt die spezialisierten Tätigkeiten zusammen, um Grössenvorteile zu nutzen, beispielsweise ein zentraler Einkauf oder Qualitätssicherung, oder lagert die Planungs- und Kontrollfunktionen aus dem Ablauf aus, so ergibt sich eine Struktur: die sog.  Aufbauorganisation. Dieser Schritt ist überall dort anschaulich nachzuvollziehen, wo ein kleines „Start-up-Unternehmen” um Grössenordnungen wächst. Arbeitet anfangs noch jeder in jeder Funktion, bilden sich schnell Spezialisierungen, die in eine Aufbauorganisation mit festen Zuständigkeiten mündet. Insofern sind reine Ablauforganisationen ohne Aufbauorganisation nur in Kleinstuntemehmen mit einfachen Aufgaben zu finden und auch nur dann, wenn jeder Mitarbeiter alle Tätigkeiten des Ablaufes gleich gut beherrscht. Ablauf-und Aufbauorganisation sind also nahezu untrennbar miteinander verwoben. Der reine Ablauf erhält eine übergeordnete Struktur. Diese Struktur sollte allerdings so klein wie möglich sein, da sie oft nicht direkt an der Wertschöpfung beteiligt ist und die Zunahme ablaufinterner   Schnittstellen zusätzliche Kosten und Verzögerungen bedeutet. 3. Ziele Die Ziele der Ablauforganisation haben sich in den letzten dreissig Jahren verändert. Früher dominierte die Auslastung aller am Ablauf beteiligten Ressourcen die Zielvorgaben. Heute stehen überwiegend kundenorientierte Ziele im Vordergrund wie termingerechte Ausführung, hohe Qualität, geringe Kosten, kurze Durchführungszeiten, hohe Flexibilität, Service- und Kundenfreundlichkeit und die Fähigkeit zu kundenspezifischen innovativen Lösungen. 4. Gestaltung der Ablauforganisation Voraussetzungen der Ablauforganisation für die Erreichung der o.g. Ziele sind minimale Bestände an Material, Sachmitteln und Personal. Ist die zu erfüllende Aufgabe einfach, hat wenig Wertschöpfungsstufen, keine oder wenig Varianten mit hoher Ähnlichkeit und grosse Stückzahlen, dann kann der Grad der Arbeitsteilung höher und die Qualifikation der am Ablauf Beteiligten geringer sein. Steigt die Komplexität der Aufgabe oder die Variantenvielfalt empfiehlt es sich oft, den Grad der Arbeitsteilung zu reduzieren und Planungs-, Kontroll- und Unterstütztuigstätigkeiten aus zentralen Funktionsbereichen in den Ablauf selbst zu verlagern. Dies verringert Schnittstellen und ermöglicht eine höhere Reaktionsfähigkeit auf Ablaufstörungen. Diese Art der Dezentralisierung führt allerdings zu höheren Anforderungen an die Mitarbeiterqualifikation >>> Ablauforganisation



18. 12. 2025

Standort - In der Wirtschaftssoziologie: ist das durch die besondere Leiblichkeit des Menschen hervorgehobene Hier und Jetzt seines gesamten Handelns und ErlebenStandort Der Mensch lebt in, mit seinem und vermöge seines Körpers und ist durch ihn an seinen sozial determinierten S., auch >>> Standort


Belegschaftsaktien - Ausgabe eigener Aktien eines Unternehmens an seine Belegschaft. Unmittelbarste Form der Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivvermögen. Belegschaftsaktien werden den Mitarbeitern in der Regel zu einem Vorzugskurs >>> Belegschaftsaktien


Konto - (account) Die Geschäftsvorfälle werden in der Buchhaltung auf Konten chronologisch und systematisch aufgezeichnet. Jedes Konto hat zwei Seiten, Soll und Haben. In der Bankbuchhaltung zur Aufnahme und wertmässigen Erfassung von Geschäftsvorgängen bzw. deren Ergebnis bestehende Rechnung. Bei jedem Konto existieren eine Soll-, Aktiv- oder Debet- und eine Haben-, Passiv- oder Kreditseite. Bei Aktivkonten - Konten der Aktivseite der Bankbilanz und der Aufwandseite der Bank-GuV-Rechnung - stehen Anfangsbestand und Zugänge im Soll, Abgänge und Endbestand im Haben; bei Passivkonten - Konten auf der Passivseite der Bankbilanz und der Erträgeseite der Bank-GuV-Rechnung - stehen Anfangsbestand und Zugänge im Haben, Abgänge und Endbestand im Soll. Weiter: Bestandskonten, als über die Bilanz >>> Konto



17. 12. 2025

Cash flow - (engl. Bargeldfluß) Kennzahl des Gewinnanteils einer Periode, der zur (Selbst)Finanzierung von Investitionen sowie zur Gewinnausschüttung eingesetzt werden kann. 1. in der Wirtschaftlichkeitsrechnung des Unternehmens (Betrieb, I., 2.) bei der Kostenvergleichsrechnung >>> Cash flow


strategische Bankplanung - Komplexer, permanenter Informationsverarbeitungs- und Willensbildungsprozess, in dem auf der Basis einer rationalen Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation und zukünftigen Möglichkeiten und Risiken der Bank die Konzipierung und Formulierung von Zielen, Intentionen, Strategien und Massnahmen angestrebt wird. Für einen längeren Zeitraum wird für die Bank die Entwicklung in ihrer Gesamtheit geplant, unter Einbeziehung derjenigen Veränderungen, die sich auf das Gesamtsystem »Bank« beziehen. Dabei besteht die Systematik zum einen in der Forderung nach einem methodisch-rationalen, bewussten und Ziel bezogenen Planungsablauf und zum anderen in einer umfassenden systemtheoretischen Sichtweise, wobei das System »Bank« als ein Subsystem des Gesamtsystems »Umwelt« angesehen wird und damit die aus dem Umfeldsystem resultierenden Einflussfaktoren entspr. berücksichtigt werden. Bankbetriebliche Aktivitäten sind von jeher durch ein kompliziertes System verschiedener Restriktionen, vielfältiger Fremdeinflüsse und zahlreicher Wechselwirkungen mit Elementen des Umfelds beein-flusst worden. Zusätzlich erschwerend wirkt sich i. d. R. aus, dass die gesamten ökonomischen, soziokulturellen Umsysteme der Bank zunehmend einer Komplexitätszunahme unterliegen sowie sich in ihrer Dynamik ebenfalls erhöhen. Strategische ist zu unterscheiden von operativer Bankplanung. Bei deren Abgrenzung ist deutlich, dass Erstere im gesamten Planungssystem die umfassendere Stellung >>> strategische Bankplanung


Qualitätszirkel - auf freiwilliger Initiative in Organisationen gegründete Kleingruppe (6 bis 9 MitarbeiterInnen) für ei­nen kontinuierlichen und problembezogenen Erfahrungsaustausch um Qualitätsprobleme zu lösen. Ge­leitet werden sie von einem Moderator. Qualitätszirkel arbeiten nach dem Prinzip der Selbstevaluation. Zwar ist die Themenstellung frei wählbar, doch sollten Bereiche gewählt werden, die im Zusammen­hang mit der Forderung nach kontinuierlicher Verbesserung stehen. Im medizinischen Bereich setzen sich die Qualitätszirkel meist aus mulitprofessionellen Teams zusammen. Siehe auch   Qualitätsmanagement (mit Literaturangaben). Literatur: Strombach, M.E. / Johnson G.: Qualitätszirkel im Unternehmen — Ein Leitfaden für Praktiker, Deutscher Instituts-Verlag Köln, 1983; Zink K.J., Schuck G.: Quality Circles, Band 1 Grundlagen, 2. Aufl., München, Hauser Verlag 1987. Internetadresse: http://www.dresing-pehl.de/moderation.htm Organisationsform des Qualitätsmanage­ment in Form von Kleingruppenarbeit auf der unteren Hierarchieebene. Qualitätszir­kel (oder vergleichbare Formen des gruppen­bezogenen Vorschlagswesens, wie bspw. Qualitätsausschüsse, Aktionsgruppen oder Lernstatt) sind oft als Ergänzung zum tradi­tionellen betrieblichen Vorschlagswesen in­stalliert worden oder haben dieses teilweise, wenn nicht sogar vollständig ersetzt. Qualitätszirkel lassen sich beschreiben als auf Dauer angelegte Gesprächsgruppen, in denen sich eine begrenzte Zahl an Mitarbei­tern (i. d. R. 5-10) eines Arbeitsbereiches der unteren Hierarchieebene in regelmäßigen Abständen (mind. 1 x im Monat, meist häufi­ger) während oder bezahlt außerhalb der re­gulären Arbeitszeit auf freiwilligerBasis tref­fen, um selbstgewählte Probleme des eigenen Arbeitsbereiches zu diskutieren, unter An­leitung eines geschulten >>> Qualitätszirkel



16. 12. 2025

Industrie- und Handelskammer (IHK) - Körperschaft des öffentlichen Rechts, die die Interessen aller gewerblichen Unternehmen des jeweili­gen Kammerbezirks (mit Ausnahme des Handwerks) vertritt. Es besteht eine Pflicht zur Mitgliedschaft. Die 81 deutschen Industrie- >>> Industrie- und Handelskammer (IHK)


Marketingmix - Als Marketingmix wird die von einem Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegte Aus­wahl, Gewichtung und Ausgestaltung der   Marketinginstrumente zur Erreichung der   Marketing­ziele bezeichnet. Durch die Gestaltung des Marketingmix wird die   Marketingstrategie in konkrete Massnahmen umgesetzt. Geprägt wurde der Begriff des Marketingmix bereits Ende der 40er Jahre, um dann in den 50er und 60er Jahren genauer definiert zu werden. Der Marketingmix integriert das damals bestehende Marketingverständnis im Rahmen der 4Ps und bezeichnet die Gesamtheit der   Marke­tinginstrumente (siehe auch   Marketing, Grundlagen des). Diese Systematik hat bis heute ihre Bedeu­tung beibehalten. Darüber >>> Marketingmix


Losgrössenplanung - (insbesondere in der  Materiallogistik). Um die Interdependenz einzelner Produkte und die Abhän­gigkeiten zwischen Mengen-, Termin- und Kapazitätsplanung zu berücksichtigen, wendet man Ent­scheidungsmodelle des   Operation Research an, nach denen eine optimierte Planung durchgeführt werden kann. Die bekanntesten Modelle sind   Simulation,  Lineare Programmierung,   Opti­mized Production Technology (OPT) und besonders im Bereich der Material-Logistik die   Losgrössenbildung. Aufgabe der Losgrössenplanung ist es, organisatorische Vereinfachungen so vorzunehmen, dass sich ein Minimum aus auflagenfixen und auflagenvariablen Kosten ergibt. Durch Aufstellen einer Gleichung, in der einerseits die Kosten für Rüst- und Produktionsvorgänge und andererseits die Lagerkosten definiert werden, und durch Ableitung der so erstellten Stückkostenfunktion lässt sich die optimale Losgrösse berechnen. Das   klassische Losgrössenmodell geht von konstanter Nachfragerate, konstanter Produktionskapazi­tät und konstanter Kostenstruktur aus, ein in der Praxis eher seltener Fall. Da zwischen den Erzeugnis­sen Beziehungen bestehen, beeinflusst die Losbildung für ein übergeordnetes Erzeugnis die Bedarfssi­tuation der untergeordneten Erzeugnisse. Ausserdem ist zu berücksichtigen, >>> Losgrössenplanung



15. 12. 2025

Kundenzufriedenheit - 1. Charakterisierung der Kundenzufriedenheit Der Begriff der Kundenzufriedenheit sagt aus, welchen Grad an Kundenorientierung (siehe auch  Produkt-,  Kommunikations-,  Preis-,  Vertriebspolitik) ein Anbieter erreicht hat d.h. inwie­weit er den Bedürfnissen und Wünschen seiner Kunden entspricht. Zufriedenheit spiegelt dabei die Be­urteilung der Kunden im Hinblick auf deren Kauf- und Konsumerfahrungen wider. Der Grad der Zu­friedenheit hängt davon ab, inwieweit die wahrgenommenen Leistungen mit den Erwartungen überein­stimmen. · Ist die wahrgenommene Leistung, d.h. die Leistungsbeurteilung durch den Kunden, grösser als die erwartete Sollleistung, so führt dies zu Zufriedenheit auf hohem Niveau. · Ist die wahrgenommene Leistung, d.h. die Leistungsbeurteilung durch den Kunden, genauso gross wie die erwartete Sollleistung, so führt dies zu Zufriedenheit auf einem konstanten Niveau. · Ist die wahrgenommene Leistung, d.h. die Leistungsbeurteilung durch den Kunden, kleiner als die erwartete Sollleistung, so führt dies zu Unzufriedenheit. Kundenzufriedenheit ist eine subjektive Erfahrung, die sich beim Kunden durch folgende Erwartungen manifestiert: durch das individuelle Anspruchsniveau des Kunden, durch früher gemachte Erfahrungen, durch das Image des Anbieters, durch das Leistungsversprechen des Anbieters, durch das Wissen um alternative Angebote. Kunden zahlen einen Preis für ein Leistungsversprechen und erwarten die Erfüllung diese Leistungs­versprechens. Wird es lediglich erfüllt, so werden sie nichts besonderes darin erblicken, denn dies wur­de erwartet und bezahlt. Bekommen sie mehr als erwartet, so werden sie „zufriedener” reagieren und eine Loyalität (vgl. Customer Relationship Management, CRM) entwickeln. Bekommen sie weniger als erwartet, so wird dies in „Unzufriedenheit” münden und der Kunde geht langfristig verloren. Die Erwartungen der Kunden haben dabei eine affektive, gefühlsmässige und eine kognitive, erkennt­nismässige Seite — unklar ist, welche davon wichtiger ist und die Entscheidungen der Kunden stärker beeinflusst. In der DIN EN ISO 9000 ff Norm (vgl. DIN ISO 9000) nimmt die Kundenzufriedenheit eine zentrale Stellung ein. Sie formuliert allgemein akzeptierte Forderungen an die Gestaltung von Qualitätsma­nagementsystemen (QM-Systemen; siehe  Qualitätsmanagement) in Unternehmen. In der DIN 9000 wird postuliert, dass die Kundenzufriedenheit durch die Erfüllung von Kundenanforderungen erhöht werden soll, wobei die Norm der prozessorientierte Ansatz für die Entwicklung, Verwirklichung und Verbesserung der Wirksamkeit eines Qualitätsmanagementsystems ist. 2. Elemente der Kundenzufriedenheit Dabei wird die Kundenzufriedenheit als die Wahrnehmung des Kunden zu dem Grad, in dem seine An­forderungen erfüllt worden sind, definiert. Leistungen sollen dabei im Sinne des Kunden erstellt wer­den. Die Qualität produziert Zufriedenheit. Folgende Kategorien können Massstab für die Messung der Kundenzufriedenheit sein: · Generell: Absicht, ein Produkt erneut zu kaufen oder ein Geschäft erneut zu besuchen. · Unternehmensanmutung: Gebäude, Räume, Grundstück, Erscheinungsbild des Personals, techni­sche Ausstattung · Verlässlichkeit: >>> Kundenzufriedenheit


Geldmarkt - Markt für kurzfristige Geldausleihungen, auf dem hauptsächlich die Banken anbieten und nachfragen. Der Zins richtet sich nach Angebot, Nachfrage und Leihfrist (z. B. Tagesgeld, Monatsgeld). Steigender Geldmarktzins ist ein Zeichen für i/ou/cWäte-Verknappung, sinkender Zins zeigt, >>> Geldmarkt


Preisstrategie - Eine Preisstrategie ist ein an den langfristigen Unternehmens- und Marketingzielen (z.B. Maximierung des Gewinnbarwerts über den Planungshorizont) ausgerichtetes Handlungskonzept im Bereich der   Preispolitik, das die Festlegung der Preishöhe eines Produkts, deren (zeitliche) Veränderung sowie die Ausgestaltung von  Preissystemen betrifft. Preisstrategien sind normative Empfehlungen auf Grundlage von Erfahrungswissen oder analytischen Überlegungen, um ein optimales Agieren eines Un­ternehmens in bestimmten Markt- und Wettbewerbskonstellationen im Bereich der Preissetzung zu ge­währleisten. Zu den verschiedenen Preisstrategien siehe  Preispolitik, Kapitel 3 (mit Literaturangaben).. Strategisches Preismanagement als zuneh­mend wichtiger werdender Bereich der Preispolitik ist durch zwei Aspekte ge­kennzeichnet: zum einen durch eine klare Grundsatzentscheidung über die Preispo­sitionierung des Produktes und zum anderen durch eine langfristige Betrachtung, die idea­lerweise alle Perioden des Planungszeitrau­mes einschließt. Bei der Entscheidung über die Preisposi­tionierung ist zu berücksichtigen, dass der Kunde den Preis nicht isoliert sieht, sondern seine Kaufentscheidung typischerweise an­hand einer Abwägung von Nutzen und Preis trifft. Ausgangspunkt der strategischen Preisentscheidung ist deshalb der vom Kun­den wahrgenommene Nutzen. Hier gibt es zwei idealtypische Optionen: Das Unternehmen kann dem Kunden ei­nen höheren wahrgenommenen Nutzen bieten, was mit Hilfe der unterschiedlich­sten Marketing-Mix-Instrumente bzw. Wettbewerbsparameter zu realisieren ist. Dann wird sich am Markt auch ein höherer Preis durchsetzen lassen, d. h. die Kunden werden bereit sein, mehr zu zahlen als für Konkurrenzprodukte. Das Unternehmen bietet dem Kunden den gleichen wahrgenommenen Nutzen wie die Konkurrenz. Die Realisierung eines im Vergleich zur Konkurrenz höheren Preises ist dann jedoch illusorisch. Das Unternehmen befindet sich im harten Preiswettbewerb. Wettbewerbsvorteile können bei dieser Strategiealternative nur über eine günstigere Kostenposition ge­schaffenwerden. Die Auswahl von Zielsegmenten und die Po­sitionierung im wettbewerblichen Umfeld können bei bewussterNutzungdieser Optio­nen sehr wirkungsvoll gesteuert werden. Darüber hinaus hat die der Preisstrategie zu­grundeliegende langfristige Betrachtung konkrete Auswirkungen auf die Preisbe­stimmung in den einzelnen Perioden. Zielsetzung ist die langfristige Gewinnmaxi­mierung über alle Perioden bzw. die Kapital­wertmaximierung. Bei der Preisfestsetzung für die einzelnen Perioden ist zu berücksich­tigen, dass der Preis der aktuellen Periode auch die Absatz- und Kostengegebenheiten und damit die Preise in zukünftigen Perioden beeinflussen kann, über Rückkopplungen selbst aber wiederum von den Preisen der zu­künftigen Periode abhängt. Die wichtigsten dieser periodenübergreifenden Determi­nanten sind: Lebenszyklus: Die Preiselastizität ändert sich im Verlauf des Lebenszyklus, >>> Preisstrategie



14. 12. 2025

Handelsmarken - (Private Labels). (1) Arten/Typen von Handelsmarken: Handelsmarken (Private Labels) bilden ein E­lement der  Markenpolitik des Handels und zugleich ein wesentliches Instrument des  Handels­marketing. Ein Handelsunternehmen ist bei Handelsmarken der Inhaber der gesetzlichen Schutzrechte. Deren Vertrieb erfolgt durch das Handelsunternehmen (bei Verbundmarken durch die Verbundgruppe) in den eigenen (angeschlossenen) Verkaufsstellen. Typen von Handelsmarken sind: (1) klassische Handelsmarken, (2) Gattungsmarken (Generics,  No Names), (3) Premiummarken des Handels. Klassische Handelsmarken sind gegenüber Herstellermarken bei vergleichbarer Qualität durch einen Preisvorteil diesen gegenüber gekennzeichnet. Gattungsmarken weisen bei sehr niedrigem Preis eine wesentlich einfachere Produktgestaltung auf. Premiumhandelsmarken bieten eine hohe Qualität bei ent­sprechend hohem Preisniveau. Oft weisen sie einen Zusatznutzen für die Konsumenten auf, z.B. durch Öko-Orientierung (Liebmann/Zentes 2001, S. 495). 2. Markenstrategien: Im Rahmen der strategischen (horizontalen) Handelsmarkensicht sind analog zu Markenstrategien bei Herstellermarken Monomarken-, Mehrmarken-, Markenfamilien- und Dachmar­kenstrategien realisierbar. Sie dienen v.a. der Differenzierung und Profilierung im horizontalen und vertikalen Wettbewerb. 3. Funktionen von Handelsmarken: Im Einzelnen erfüllen Handelsmarken als strategische Sortiments­einheiten (Sortimentspolitik) des Handels folgende Funktionen (Schenk 1997, S. 82 f.): (1) Preis­Leistungs-Funktion (Dokumentation der preislichen Leistungsfähigkeit durch niedrigeres Preisniveau als Herstellermarke), (2) Sortimentsleistungsfunktion (Dokumentation des exklusiven Sortiments), (3) Profilierungsfunktion (Abhebung von der Konkurrenz), (4) Polarisierungsfunktion (Abgrenzung zu Betriebstypen der Konkurrenz), (5) Ertragsverbesserungsfunktion (Spielraum bei der Kalkulation und den Spannen), (6) Gewerbliche Schutzfunktion (Warenzeichenschutz), (7) Solidarisierungsfunktion (Stärkung der Corporate Identity), (8) Innovationsfunktion (Möglichkeit der Entwicklung neuer Pro­dukte bzw. Marken). Siehe auch   Eigenmarke,   Händlermarke (Retail Brand),   Handelsmarketing (mit Literaturanga­ben),  Markenpolitik des Handels und   Produktpolitik (mit Literaturangaben). Literatur: Liebmann, H.-P., Zentes, J., Swoboda, B.: Handelsmanagement, 2. Aufl., München 2007; Schenk, H.-O.: Funktionen, >>> Handelsmarken


Abschreibungsverfahren - (depreciation method) Verschiedene Abschreibungsverfahren stehen zur Verfügung, um die Wertminderungen der Anlagegenstände >>> Abschreibungsverfahren


Pfadanalyse - klassische Methode zum Test von Pfad- und Kausalmodellen, die als Spezialfall ökono­metrischer Modelle aufgefaßt werden kann (Kausalanalyse). Die Konzepte der Pfad­analyse bilden die Notation für Kausalmo­delle. Wright’s klassischer Ansatz geht von rekursiven Modellen mit manifesten Vari­ablen aus. Die Anwendung ist auf metrische V ariable beschränkt. Die Konstruktion eines Modells beruht auf der Abbildung von Kausalhypothesen in Form von gerichteten Graphen (Pfaddia­gramm), die in lineare Strukturgleichungen überführt werden. Variablen in einem Pfad­modell können exogene, endogene und resi­duale Einflüsse abbilden. Die Stärke kausaler Beziehungen zwischen den Variablen eines Pfadmodells wird durch die Pfadkoeffizien­ten pjj ausgedrückt, wobei i für die determi­nierte (Wirkung) und j für die determinieren­de Variable (Ursache) stehen. Zur Überprüfung des Modells an empiri­schen Daten legt man die Annahmen der multiplen Regressionsanalyse zugrunde und geht von standardisierten Variablen aus. Die Pfadkoeffizienten werden aus den Kor­relationen der Modellvariablen berechnet. Die Schätzgleichungen ergeben sich aus den Strukturgleichungen des Pfadmodells. Kern ist das sog. Basis- oder Expansionstheorem der Pfadanalyse mit wobei i und j zwei Variablen >>> Pfadanalyse



13. 12. 2025

Auswertung von Bilanzen - (balance sheet analysis) Die Auswertung von Bilanzen spielt eine wichtige Rolle, wenn Unternehmen beurteilt werden, insbesondere bei der Kreditgewährung, der Sanierung, dem Kauf oder der Fusion. Unter Bilanzanalyse (auch Bilanzauswertung, Bilanzzergliederung) versteht man die Beurteilung eines Unternehmens >>> Auswertung von Bilanzen


Industrie - Wirtschaftszweig, dessen Unternehmen die gewerbliche Be- und Verarbeitung von Rohstoffen und Halbfabrikaten mittels physikalischen, chemischen und biologischen >>> Industrie


Modell - Unter einem  Modell wird die Repräsentation eines Objektsystems (eines Originals) für Zwecke ei­nes Subjekts verstanden. Es ist das Ergebnis einer Konstruktion eines Subjekts (des Modellierers), das für eine bestimmte Adressatengruppe (die Modellnutzer) eine Repräsentation eines Originals zu einer Zeit als relevant mithilfe einer Sprache deklariert. Ein Modell setzt sich somit aus der Konstruktion des Modellierers, dem Modellnutzer, einem Original, der Zeit und einer Sprache zusammen. Siehe auch  Prozessmanagement (mit Literaturangaben). eine vereinfachende Abbildung der Wirklichkeit. In der Wirtschaftswissenschaft unterscheidet man insbesondere >>> Modell



12. 12. 2025

Kapitalherabsetzung - 1.1.weitest.S. jede Form der Verminderung des einer Unternehmung zur Verfügung stehenden Kapitals. 2.1.eigentl.S. Verringerung des Nominalkapitals bei Kapitalgesellschaften. Bei AG: ordentliche, vereinfachte, Kapitalherabsetzung durch Einziehung von Aktien, z.T. mit Gläubigerschutzbestimmungen. Ggs.: Kapitalerhöhung. vor allem bei der   Aktiengesellschaft verwendeter Begriff. Die nominelle vereinfachte Kapitalherab­setzung verfolgt vor allem im Rahmen von Unternehmenssanierungen den Zweck, das Grundkapital >>> Kapitalherabsetzung


Länderrisiko - Besondere Form des Kreditrisikos bei Auslandskrediten. Es besteht darin, dass ein Land aus Devisenmangel oder aus politischen Gründen Zahlungen an ausländische Gläubiger nicht mehr zuläßt, auch wenn das kreditnehmende Unternehmen selbst finanziell gesund ist. siehe   politisches Risiko. Gefahr, daß Kapital- oder Kapitaldienstzahlungen von Schuldnern eines Landes wegen Transferschwierigkeiten durch hoheitliche Maßnahmen des ausländischen Staates verhindert werden. Das Länderrisiko, das dem Ausfallrisiko zugeordnet wird, spielt insbesondere im Kreditgeschäft der Banken eine wichtige Rolle und besteht aus >>> Länderrisiko


Anderkonto - Konto, das nur für Angehörige bestimmter Berufsgruppen (Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, >>> Anderkonto



11. 12. 2025

Lineare Abschreibung - Bei der linearen Abschreibung wird stets derselbe Betrag abgeschrieben. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten werden bei der linearen Abschreibung in gleichen >>> Lineare Abschreibung


Innovation - In der Wirtschaftssoziologie: Neuerung, die Hervorbringung, Durchsetzung, Übernahme und Anwendung neuer Ideen und Techniken, bisher unbekannter Produkte oder Rollen in einem sozialen System oder Subsystem. In modernen industriellen Gesellschaften ist Innovation zur Norm geworden: in einer Umwelt steigender Aufnahmefähigkeit und I.sbereitschaft wird Neuerung im institutionalisierten I.sprozess zur Routine. I.sinitiativen gehen zumeist von kreativen Einzelnen, den Innovatoren, aus. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive sind Innovationen Neuerungen für ein Un­ternehmen in Form von Prozessen im Unter­nehmen (Prozeß-Innovationen) oder von Produkten am Markt (Produkt-Innovationen). Aus Marketingsicht ist der Innovationsbegriff folgendermaßen zu spezifizie­ren: - Produkt- und Verfahrensinnovationen: Ergebnisse (Produkte) und Prozesse (Ver­fahren) lassen sich theoretisch trennen, in der Praxis nicht immer. In der Industrie wird aus der Produktinnovation eines Herstellers ggf. eine Verfahrensinnovation beim Verwender. Dienstleistungsangebote können gleichzei­tig Produkt und Verfahren sein. Prozeß-In­novationen können auch Veränderungen im menschlichen Verhalten sein, z. B. als organi­satorische Regeln oder als umweltorientier­tes Konsumentenverhalten. Solche Innova­tionen werden als Sozial-Innovationen bezeichnet. Produkt-Innovationen dienen v.a. dem Ausbau oder der Verteidigung der Wettbewerbsposition, Verfahrens-Innovationen der Produktivitätssteigerung. Im Marketing geht es meist um erstere, weshalb wir im folgenden den kürzeren Ausdruck In­novation bzw. Innovations-Management verwenden, wenn Produktinnovationen (Innovationsmanagement) gemeint sind. - Subjektiv, nicht absolut: Auch etwas (anderen Anbietern und Ziel­gruppen) schon Bekanntes kann aus der Sicht des Unternehmens >>> Innovation


Bewertung - (valuation) Vermögensgegenständen Geldwerte zuzuordnen ist Bewertung. Die einzelnen Posten des Vermögens und des Kapitals sind in der Handelsbilanz in Geldwerten auszudrücken und zu bilanzieren. Bewertungen sind auch in der Steuerbilanz und in der Kostenrechnung vorzunehmen. Unterschiedliche Betrachtungsweisen in der Bewertung führen zu anderen Wertbegriffen. Der Schutz des Gläubigers steht in den Wertbegriffen und Bewertungsvorschriften des Handelsrechts im Vordergrund. Das Prinzip des Teilhaberschutzes wird dadurch erreicht, dass willkürliche Unterbewertungen von Vermögensgegenständen bzw. Überbewertungen von Schulden nicht mehr erlaubt sind. Bewertungsfragen spielen im Rechnungswesen eine wichtige Rolle, und zwar in verschiedenen Bereichen: d Kostenrechnung >>> Bewertung



10. 12. 2025

Export - Die Vornahme von Exporten bildet die erste Stufe der Internationalisierungsstrategie. Export (Ausfuhr) bezeichnet (a) Waren und/oder Dienstleistungen, welche ins Aus­land verbracht wurden, (b) das Ausfuhrge­schäft selbst (Außenhandelsgeschäft). Beim Erwerb von Vermögen im Ausland (Direktinvestitionen) handelt es sich um Kapitalexport. Von der Warenseite her spricht man von sichtbarem Export, bei Dienstleistungen von unsichtbarem Export. DerdirekteExportumfaßtinsb. Investitions­güter (etwa Industrie-, Hafen- und Kraft­werksanlagen, Werkzeugmaschinen, Indu­striegüter zur Gestaltung der Infrastruktur). Daneben werden Konsumgüter (Ge- und Verbrauchsgüter) infolge der zunehmenden Industrialisierung direkt exportiert. >>> Export


Disagio - (debt discount) Disagio entsteht, wenn der Ausgabebetrag eines Darlehens geringer als der Rückzahlungsbetrag ist. Unter Disagio versteht man im allgemeinen den Unterschied zwischen dem Nennwert eines festverzinslichen Wertpapiers und seinem darunterliegenden Ausgabekurs (Ausgabe unter pari). Bei langfristigen Krediten bezeichnet es den prozentualen Abzug von der vereinbarten Darlehenssumme; sog. Damnum bei Hypothekarkrediten. Gegensatz: Agio. ist (1) bei Wertpapieren die Differenz zwischen dem  Nennbetrag und einem niedrigeren >>> Disagio


Einstellung - In der Wirtschaftssoziologie: Attitüde, attitude. Es gibt dispositionsbezogene, primär erlebensbezogene und verhaltensbezogene E.sbegriffe. Bei der ersten Gruppe bezeichnet Einstellung eine von einer Person gelernte, relativ stabile [1] Disposition oder Bereitschaft, auf ein Objekt (Gegenstand, Person, Idee usw.) mit bestimmten (positiven oder negativen) Gefühlen, Wahrnehmungen und Vorstellungen sowie Verhaltensweisen zu reagieren. Dabei bezeichnet man die gefühlsmässigen, emotionalen Regungen gegenüber dem Objekt als die affektive Komponente der E., die Wahrnehmungen, Vorstellungen, Auffassungen usw. von dem Objekt als die kognitive Komponente und die Verhaltenstendenzen gegenüber dem Objekt als die kognitive oder Handlungs-Komponente der Einstellung Überwiegend wird die affektive Komponente als zentral betrachtet. Dagegen ist die Einbeziehung der Handlungs-Komponente in den E.sbegriff umstritten. Somit ergibt sich die folgende Bedeutungsvariante: [2] Disposition oder Bereitschaft, ein Objekt in bestimmter (positiver oder negativer) Weise zu bewerten; hier umfasst der Begriff lediglich die affektive und die kognitive Komponente: Einstellung als Disposition zu einer bestimmten Auffassung von einem Objekt und zu einer bestimmten Zuneigung oder Abneigung gegenüber dem in dieser Weise aufgefassten Objekt. [3] Bei der zweiten Gruppe von E.sbegrif-fen bezeichnet Einstellung ein gelerntes, relativ stabiles Erlebnismuster, mit dem eine Person auf ein Objekt reagiert. Das Muster besteht aus einer kognitiven, affektiven und konativen Komponente. [4] Unter Einstellung versteht man aber auch eine gelernte, relativ stabile affektive Reaktion einer Person auf ein Objekt. [5] Der verhaltensbezogene E.sbegriff von M.L. DeFleur u. F.R. Westie bezeichnet die „ Wahrscheinlichkeit des (Wieder-)Auf-tretens spezifischer Verhaltensformen “ . [6] set, ein Zustand der psychischen und nervlichen Bereitschaft, auf bestimmte Reize zu reagieren (Reizeinstellung) oder auf Reize in bestimmter Weise zu reagieren (Reaktionseinstellung). (in der   Werbung) ist eine Prädisposition gegenüber Objekten, z.B. Personen, Institutionen und Pro­dukten. Sie beinhaltet eine bestimmte Werthaltung (das Objekt ist z.B. sympathisch, nützlich, absto­ssend, interessant), die das Verhalten konsistent positiv oder negativ ausrichtet. Diese Werthaltung und damit auch die Verhaltensausrichtung sind relativ stabil. In der Regel werden drei Einstellungskompo­nenten unterschieden: kognitive (Eigenschaften und Sachurteile über ein Objekt), evaluative (Bewer­tungen) und intentionale (Verhaltensantizipationen) Komponente. (insbes. im  Konsumtenverhalten) wahrgenommene Eignung eines Gegenstandes i.w.S. zur Befrie­digung einer   Motivation;   Motivation, die mit einer kognitiven Gegenstandsbeurteilung verknüpft ist; Einstellung =   Motivation + (kognitive) Gegenstandsbeurteilung. In der Theorie des Käuferverhaltens und in der Marktforschung wird den „Einstellun­gen“ eine außerordentlich große Bedeutung zugeschrieben. Hierfür sind folgende Grün­de maßgebend: Einstellungen werden als zentrale Einfluß­größen des Käuferverhaltens eingestuft; es wird von der E-V-Hypotbese gesprochen, womit auf die Bedeutung der Einstellung für das Käuferverhalten abgestellt wird (E = Einstellung, V = Verhalten). In der praktischen Marktforschung nehmen Studien zum Image von Produkten oder Unternehmungen einen breiten Raum ein. Da der Begriff Image zunehmend mit dem Begriff Einstellung gleichgesetzt wird, liefert die Einstellungstheorie das theoretische Fundament für Imageanalysen. Da Einstellungen bereits seit Jahrzehnten im Mittelpunkt des Forschungsinteresses der Sozialpsychologie stehen (schon z. Z. des zweiten Weltkrieges führten Hovland und seine Mitarbeiter in den sog. Yale-Studies großangelegte Untersuchungen zur Wir­kung persuasiver Kommunikation auf die Einstellungen von Empfängern durch, um so eine wirksame Gegenpropaganda gegen die faschistische Massenpropaganda entwickeln zu können), konnte in der Theorie des Käu­ferverhaltens auf einem bereits errichteten theoretischen Fundament aufgebaut werden. Gegenstand der Einstellungsforschung sind v. a. die inhaltliche Präzisierung des Begriffs, also die definitorische Abgrenzung, die Ent­wicklung von Meßverfahren, die Überprü­fung, inwieweit Einstellungen das Konsum- und Kaufverhalten tatsächlich beeinflussen, und die Frage, wie sich Einstellungen heraus­bilden bzw. wovon ihre Änderung abhängig ist. Bei der Vielzahl ähnlich erscheinender Be­griffe, wie z. B. Meinungen, Wissen, Über­zeugungen, Werte, Werthaltungen, muss zu­nächst begriffliche Klarheit herbeigeführt werden. Der folgenden Darstellung liegt eine Sichtweise zugrunde, nach der Einstellungen als organisierte und erlernte Bereitschaften relativ dauerhafter Natur verstanden wer­den, in einer spezifischen Weise auf ein Ein­stellungsobjekt zu reagieren und damit das Verhalten zu steuern (zu dirigieren). Auf die Merkmale dieser Definition wird im folgen­den eingegangen: 1) Einstellungen können sich auf verschie­dene Objekte beziehen. Im Marketing sind das häufig einzelne Marken oder einzelne Unternehmungen, letztere entweder in ihrer Gesamtheit oder in einzelnen Teilen (z.B. Warengruppen). Bezugsobjekt einer Einstel­lung können aber auch Einstellungen gegen­über bestimmten Verhaltensweisen sein. Dies würde dann bspw. bedeuten, nicht die Einstellung gegenüber „Wein von der Mo­sel“ zu ermitteln, sondern die Einstellung ge­genüber der Verhaltensweise „Gästen Wein von der Mosel anzubieten“. Die Bezugsob­jekte einer Einstellungsmessung können also unterschiedlich spezifisch sein. Allgemein fordert das hierauf bezogene Spezifitätsprin­zip, dass Einstellungen und zu prognostizie­rende bzw. zu erklärende Verhaltensweise gleich spezifisch definiert werden sollen, da­mit die Möglichkeiten zur Vorhersage des Verhaltens verbessert werden. 2) Wenn die Einstellung als Antwortbereit­schaft definiert wird, dann ist dies ein Hin­weis darauf, dass Einstellungen nicht das beobachtbare Verhalten selbst erfassen, sondern dass hiermit ein hypothetisches (theoretisches) Konstrukt gemeint ist; gele­gentlich wird auch davon gesprochen, mit Einstellungen würde die „latente Struktur“ erschlossen. Einstellung und Verhalten wer­den also als getrennte Größen gesehen, wo­bei jedoch nach der E-V-Hypothese die Kenntnis der Einstellung erlaubt, das Verhal­ten zu prognostizieren. 3) Einstellungen sind organisiert und durch Erfahrung erworben. Zwar wird in der Psy­chologie die Frage aufgeworfen, ob Einstel­lungen (z.B. eine konservative Haltung) nicht auch vererbt werden können, für An­wendungen des Konzepts im Bereich des Marketings dürfte jedoch der Fall, dass Ein­stellungen erlernt sind, von ausschlaggeben­der Bedeutung sein. Die „Organisation“ der Einstellungen äußert sich darin, dass Perso­nen über eine Vielzahl von Einstellungen verfügen, die untereinander so verknüpft sein können, dass die Änderung einer Einstel­lung dazu führen kann, dass auch andere Ein­stellungen kovariieren. Diese Beziehungen sind Gegenstand der verschiedenen Kon- sistcnztheorien (Theorien des kognitiven Gleichgewichts), wozu insb. die Balance­theorie von Heider, das Prinzip der Kongru­enz von Osgood und Tannenbaum und die Theorie der kognitiven Dissonanz von Festinger gehören. 4) Der dirigierende (direktive) Einfluß der Einstellung richtet sich nicht nur auf das Wahlverhalten >>> Einstellung