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Konstruktivismus

wissenschaftstheoretischer Standpunkt gegenüber dem Kritischen Rationalismus zur Gewinnung einer Begründungsbasis wissenschaftlicher Aussagen von Beginn an des Erklärungsverfahrens. Nach dem Kritischen Rationalismus sollten wissenschaftliche Sätze, statt an ihren Begründungen, an ihrer Standfestigkeit gegenüber dem Falsifizierungsversuch (Falsifizierung) gemessen werden, was nach dem Konstruktivismus einer Aufgabe des Begründungsanspruchs gleichkommt. Da die Realität"nicht redet, sondern schweigt", entscheidet nicht die Wirklichkeit über die Richtigkeit von Behauptungen, sondern der argumentierende Wissenschaftler. Nach dem K. ist Wissenschaft immer sprachliches Handeln und sieht das von Anfang an begründete Vorgehen der Wissenschaft als von der methodischen Ordnung ihrer sprachlichen Mittel abhängig an. Es ist deshalb notwendig, das bereits Existente in der Wissenschafts-sprache methodisch zu rekonstruieren, um es verstehen zu können. Somit lautet der Grundsatz des K., nur was herstellbar ist, läßt sich gesichert und begründet verstehen, denn Wort- und Satzverständnis lassen sich durch Beispiele und Gegenbeispiele lehren und lernen, d.h. herstellen. Der Anspruch auf die Verläßlichkeit sprachlichen Handelns kann nicht allein vom Handelnden garantiert werden, sondern ist nur gegenüber einem Partner möglich, so daß die Lösung des Ausgangsproblems darin besteht, daß der Beginn des Redens in einer Dialogsituation der Lebenspraxis rekonstruiert wird. Einzige Voraussetzung ist der Wille, unvoreingenommen in gemeinsamer Anstrengung Einverständnis über Wörter und Sätze zu erzielen. Vertreter des K. sind P. Lorenzen, W. Kamlah.

 

 


 

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