Günther-Paradoxon
von E. Günther 1931 veröffentlichtes Ergebnis, wonach das Arbeitsangebot noch einige Jahrzehnte nach Eintritt eines Geburtenrückganges absolut größer sein kann als zum Zeitpunkt seines Beginns. Maßgebliche Gründe sind: unverändertes Wachstum des Arbeitsangebots für einige Jahrzehnte nach Eintritt des Geburtenrückgangs, wenn vorher die Geburtenrate die Sterberate überstieg; nicht unmittelbar vom Geburtenrückgang abhängender technischer Fortschritt läßt die Arbeitsproduktivität unverändert weiter wachsen, was wie eine Erhöhung des Arbeitsangebots wirkt; ein Geburtenrückgang geht mit sinkender Kinder- und Müttersterblichkeit einher, was allerdings von nur geringem Gewicht auf das Arbeitskräftepotential ist; bei geringerer Kinderzahl steigt die Erwerbsquote von Frauen. Als paradoxes Ergebnis dieser Ursachen ist für einige Jahrzehnte ein größeres Arbeitskräftewachstum möglich, als es bei einer wachsenden Bevölkerung gewesen wäre.
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