von Neumann-Modell
eigentlich eine Gruppe von Wachstumsmodellen, die auf einen Beitrag von J. von Neumann aus dem Jahr 1937 zurückgeht. Statt einer einzigen makroökonomischen Produktionsfunktion wird hier eine mikroökonomische Neumannsche Technologie unterstellt, nach der die Gesamtheit des technischen Wissens in einer Menge linearer Produktionsprozesse zum Ausdruck kommt, von denen jeder bestimmte Güter als Inputs benötigt und bestimmte Güter als Output erzeugt, wobei die Verhältniszahlen von Inputs zu Outputs konstant sind. Ein Gut ist regelmäßig in mehreren Prozessen Input und kann in Modellen des von Neumann Typs auch in mehreren Prozessen Output sein. Auch die Haushalte sind in dieser Technologie enthalten. Es handelt sich um geschlossene Modelle. Das optimale Wachstum ist eine endogene Größe. Von Neumann untersucht, ob mit einer geeigneten Auswahl von Prozessen aus der detaillierten Struktur mikroökonomischer Produktion ein Wachstumspfad für die Gesamtwirtschaft existiert, auf dem alle Variablen mit der gleichen konstanten Rate wachsen. Unter der von v. Neumann gesetzten, sehr einschränkenden Annahme, daß jedes Gut in jedem Prozeß entweder als Output oder als Input vorkommt, gibt es genau eine solche Wachstumsrate . Kemeny, Morgenstern und Thompson haben diese Bedingung dahin abgeschwächt, daß jedes Gut wenigstens in einem Prozeß als Output vorkommt und in jedem Prozeß mindestens ein Gut als Input benötigt wird. Dabei ergibt sich dann die Möglichkeit mehrerer konstanter Wachstumsraten, also auch eine maximale konstante Wachstumsrate. Die konstante optimale Wachstumsrate als Ergebnis ist gleichzeitig Ansatz der Kritik, hat doch Ramsey in seinen Modellen gezeigt, daß auch variable Wachstumsraten optimal sein können.
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