Gefangenendilemma
siehe unter Prisoner’s Dilemma eines der bekanntesten Beispiele aus der Spieltheorie bei der Untersuchung von Entstehung, Optimalität und Stabilität kooperativer Strategien, wenn jeder Spieler seine Wahl ohne Kenntnis der Entscheidung der anderen Spieler treffen muß und unter dem Aspekt des Eigennutzes handelt. Das Dilemma besteht darin, daß für jeden Akteur ein Anreiz zu nicht kooperativem Verhalten besteht, da er sich durch solches Verhalten besser stellt als bei Kooperation wie auch bei Nichtkooperation (Defektion) der anderen Akteure. Da diese Strategie für jeden Teilnehmer vorteilhaft ist, wird keiner kooperieren. Das Grundproblem des G. besteht darin, daß diese Situation für alle Akteure ungünstiger ist als eine wechselseitige Kooperation. Das Verhalten im Stellungskrieg des Ersten Weltkrieges "Leben-und-leben-lassen" zeigt gem. G., daß sich beide Seiten besser stellten als bei gegenseitiger Defektion, aber schlechter als bei wechselseitiger Kooperation. Das G. ist auch zur Erklärung des Verhaltens bei Geschäftsbeziehungen und internationalen Beziehungen in Politik sowie Wirtschaft anzuwenden.
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