meritorische Bedürfnisse
siehe unter merit wants (R. A. Musgrave) Bedürfnisse, deren Ausmaß beim einzelnen nicht im wünschenswerten Umfang ausgeprägt ist, weil er den Nutzen ihrer Befriedigung nicht richtig einzuschätzen vermag. Schon aus der Definition ist der Widerspruch zum Konzept der Konsumentensouveränität deutlich, weshalb der Begriff nicht nur in der Finanzwissenschaft umstritten ist. Dennoch ist am einzelnen Beispiel seine Berechtigung nicht völlig abzusprechen: Der Staat tritt mit der Schulpflicht als Anbieter einer Mindestbildung auf, denn bei einem rein privatwirtschaftlich organisierten Bildungsangebot würde zwar der Ausschließungsmechanismus anders als bei den öffentlichen Gütern funktionieren, aber die Nachfrage nach dem Gut Bildung ist gerade bei denjenigen sehr gering, die den Wert und Nutzen dieses Gutes aus traditionellen oder anderen Gründen niedrig ansetzen.
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