Wahrscheinlichkeitsrechnung
In der Wirtschaftssoziologie: Gebiet der Mathematik und Statistik, das die Beziehung zwischen den Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen und Ereigniskomplexen in einem Ereignisraum untersucht. In der W., die durch A.N. Kolmogoroff axiomatisiert wurde, werden u.a. die Operationen der Addition der Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen ( „ die Ereignisse A oder B liegen vor “ ), der Multiplikation ( „ sowohl A als auch B liegen vor “ ), die Eigenschaften der Unabhängigkeit von Ereignissen und der Bedingtheit dargelegt. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist eine wichtige Grundlage der statistischen Theorie.
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung dient der Quantifizierung des möglichen Auftretens von Ereignissen. Grundmodell ist der Zufallsvorgang, das ist ein Vorgang, dessen Ergebnis im Voraus nicht feststeht. Jedem von endlich vielen möglichen Ergebnissen wird eine Zahl zwischen Null und Eins, seine Wahrscheinlichkeit, zugeordnet; die Wahrscheinlichkeiten aller Ergebnisse addieren sich zu Eins. Im Rahmen der Wahrscheinlichkeitsrechnung werden abhängige und unabhängige Zufallsvorgänge, Folgen von Zufallsvorgängen und numerische Ergebnisse von Zufallsvorgängen (Zufallsvariable) untersucht. Es werden Wahrscheinlichkeiten abgeleiteter Ereignisse berechnet und Wahrscheinlichkeitsverteilungen von Zufallsvariablen durch geeignete Parameter charakterisiert. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung erstreckt sich auch auf Zufallsvariable mit unendlich vielen Ergebnissen. Er erlaubt approximative Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten im Rahmen von sogenannten Grenzwertsätzen. Siehe auch Statistik (mit Literaturangaben). Einführende Literatur zur Wahrscheinlichkeitsrechung für Betriebswirte: Bamberg, G., Baur, F. (2002): Statistik. Oldenbourg, München, 12. Auflage. Mosler, K., Schmid, F. (2005): Wahrscheinlichkeitsrechnung und schliessende Statistik. Springer, Berlin, 2. Auflage.
siehe unter Wahrscheinlichkeitstheorie befaßt sich mit nicht streng determinierten (stochastischen) Erscheinungen und macht Aussagen über die Chancen der eintretenden Folgeerscheinungen bei Zufallsvorgängen. W. bildet somit die Grundlage für die induktive Statistik. Grundlagen der W. wurden bereits im 16. und 17. Jh. durch B. Pascal und P. Fermat gelegt, die Wahrscheinlichkeiten für die Gewinnaussichten bei Glücksspielen ableiteten.
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