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Akzeleratorprinzip

sagt aus: eine Veränderung in der Nachfrage (YD) und Produktion (O) von Gütern ruft eine viel größere (= akzelerierte) Veränderung der induzierten Nettoinvestitionen (
Akzeleratorprinzip

) hervor, so daß die Schwankungen in der Kapitalgüterproduktion (Kapitalgut) größer sind als die mit ihrer Hilfe erzeugten Güter:
(1)                                
Akzeleratorprinzip

s ist der Akzelerator. Das A. basiert auf zwei Grundannahmen:
1. die Produktion wird durch die Güternachfrage bestimmt:
(2)     O = f(YD)
2. der Kapitalstock (K) ist proportional zur Produktion, somit wg.
(2) auch proportional zur Güternachfrage:
(3)    
Akzeleratorprinzip

     Da eine Kapitalstockänderung Nettoinvestitionen sind:     
(4)    
Akzeleratorprinzip

      und die Realisierung der Investitionen eine gewisse Zeit erfordert,  werden die Unternehmen (Betrieb , I.,
1.) ihren Kapitalstock der in  Zukunft erwarteten Nachfrage anpassen, so daß gilt:
(5)    
Akzeleratorprinzip

Wenn die Unternehmen die zukünftige Nachfrage aus der vergangenen Nachfrageentwicklung ableiten, ergibt sich das A. in der Version nach R. F. Harrod: (1a)                               
Akzeleratorprinzip

Gemäß Gleichungen
(1), (1a) sind die induzierten Investitionen stets proportional zur Veränderung der Nachfrage, deshalb muß s konstant sein und der Akzelerator wird als starr bezeichnet. Aus
(1), (1a) ist die Begründung für die Bezeichnung von s als Akzelerator abzulesen, denn die Veränderung der induzierten Investitionen wird durch die Beschleunigung der Nachfrage, d.h. durch die Änderung ihrer Veränderung, bestimmt:
(6)    
Akzeleratorprinzip


Akzeleratorprinzip


Akzeleratorprinzip

           
Akzeleratorprinzip

Beispiel für das A. in der Version nach P. A. Samuelson:
(7)                                
Akzeleratorprinzip

Tabelle und Grafik zeigen, die von der Nachfrageänderung induzierte Investition ist größer als diese selbst. Das A. mit starrem Akzelerator unterstellt für jede Periode die Realisierung eines optimalen Kapitalstocks (Kapitalstock) wie auch seine Auslastung. Seine empirisch geringe Bedeutung ist somit offensichtlich. Deshalb geht das A. mit flexiblem Akzelerator davon aus, daß die Unternehmen den optimalen Kapitalstock (K*) nur langfristig und somit in jeder Periode nur einen bestimmten Anteil von ihm erstellen:
(8)    
Akzeleratorprinzip

worin (1-s) die zeitliche Anpassung des tatsächlichen Kapitalstocks an den optimalen ausdrückt. Das A. wird die Wirkung von Änderungen anderer Größen wie Preise, Maßnahmen einer Regierung angewandt. In Verbindung mit dem Multiplikator wird es zur Erklärung von Konjunkturschwankungen (Konjunktiertheorie , Akzeleratorprinzip-Multiplikator-Prozeß) benutzt.

 

 


 

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