Brady-Plan
im März 1989 vom US-Finanzminister N. Brady unterbreiteter Vorschlag zur Überwindung der internationalen Schuldenkrise: Die Entwicklungsländer dürfen einen Teil der vom Internationalen Währungsfonds und von der Weltbank gewährten Kredite zur Reduzierung ihrer Schulden und zur Zinszahlung verwenden, sofern durchgreifende wirtschaftspolitische Reformen in Angriff genommen werden. Damit soll das drückende Problem der Altschuldenlast von seinerzeit rund 450 Mrd US-$ angegangen werden. Für einen großen Teil der Entwicklungsländer reichen die Überschüsse der Handelsbilanz nicht zur Finanzierung der Tilgungs- und Zinsleistungen aus. Als Folge davon haben sich die internationalen Banken , bisher hauptsächlich Kreditgeber der Entwicklungsländer, stark zurückgehalten. Der B. setzt deshalb auch auf freiwilligen Forderungsverzicht der Banken, was z.B. im Falle von Mexiko bei massivem Druck der US-Regierung auf Banken wie auch auf die Regierung in Mexiko geschehen ist. Viele hochverschuldeten Länder sind aber den Banken für einen Forderungsverzicht nicht würdig, so daß der B. nur wenigen Entwicklungsländern Hilfe bringen wird. B. hat bei den Regierungen mehr Beifall gefunden als bei den Banken, die ihm überwiegend skeptisch gegenüberstehen.
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