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Brainstorming

(als   Kreativitätstechnik). Spezielle Form einer Gruppensitzung, in der durch ungehemmte Diskussi­on mit phantasievollen Einfällen kreative Leistungen erbracht werden. Sie arbeitet nach dem Prinzip freier Assoziation. Menschen werden ermutigt, spontan eine grosse Anzahl von Ideen zu produzieren. Insofern kommen eher Problemstellungen in Frage, die wenig komplex, aber dafür klar definierbar sind. Dabei sind einige wenige Regeln zwingend einzuhalten:
(1) Die Teilnehmer können und sollen ih­rer Phantasie freien Lauf lassen. Jede Anregung ist willkommen. Ideen sollen originell und neuartig sein (Freewheeling is welcomed!).
(2) Ideenmenge geht vor Ideengüte. Es sollen möglichst viele Ideen erzeugt werden, auf die Qualität kommt es zunächst nicht an (Quantity is wanted!).
(3) Es gibt keinerlei Urheberrechte. Die Ideen anderer Teilnehmer können und sollen aufgegriffen und weiterentwickelt werden. So kommt es zu Assoziationsketten (Combinations and improvements are sought!).
(4) Kritik oder Wertung sind während des Brainstorming streng verboten. Es kommt auf eine positive Einstellung gegenüber eigenen und fremden, selbst abstrus erscheinenden Ideen an (Criticism ruled out!). Das Wissen mehrerer Personen wird damit zur Lösung eines Problems genutzt. Denkpsychologische Blockaden werden ausgeschaltet. Die Aufhebung gedanklich restriktiver Grenzen zum Problem erwei­tert die Lösungsvielfalt. Das Kommunikationsverhalten der Beteiligten wird gestrafft und demokrati­siert, unnötige Diskussionen werden vermieden. Die optimale Teilnehmerzahl liegt erfahrungsgemäss zwischen fünf und acht Personen. Die Zusammen­setzung der Gruppe sollte möglichst homogen hinsichtlich der hierarchischen Stufe und möglichst hete­rogen hinsichtlich Kenntnissen und Erfahrungen sein. Erforderlich ist die Auswahl eines Moderators, der die Gruppe an das Problem heranführt, auf die Einhaltung der Regeln achtet, stille Teilnehmer akti­viert, die Konzentration fördert und ansonsten sachlich zurückhaltend bleibt. Die Sitzungsdauer sollte 20 Minuten nicht unter- und 40 Minuten nicht überschreiten. Vor Beginn sind alle Gruppenmitglieder mit den Regeln vertraut zu machen. Die Aufzeichnung erfolgt durch Protokollant oder Tonband. Auf­traggeber und Auswerter sollen nicht in der Gruppe mitarbeiten. Zu einzelnen Lösungsvorschlägen werden ggf. (fem-)mündliche Ergänzungen eingeholt. Die Lösungsvorschläge werden bewertet und klassifiziert. Das Ergebnis wird den Sitzungsteilnehmern mitgeteilt. (im   Risikocontrolling). Brainstorming im Rahmen des   Risikocontrolling gilt als eine Vorstufe zur Erfassung von Risiken. Es erlaubt die systematische Identifikation von Risiken. Brainstorming hat hier das Ziel, losgelöst von methodischen Zwängen mit einer ebenenübergreifende Gruppenbildung und auch der Zusammenarbeit mit externen Experten in einem kreativen Prozess neue Risiken des Unter­nehmens zu erkennen. Insofern erfüllt Brainstorming eine Innovationsfunktion, es ermöglicht ein Aus­brechen aus herkömmlichen Gedankenmustern. Brainstorming reicht nicht als alleiniges Instrument zur Erfassung von Risiken aus. Es leistet vielmehr eine wichtige kreative Vorarbeit für diese. Siehe auch   Kreativitätstechnik.

intuitiv-ganzheitliche Kreativitätstech­nik, bei der in Diskussionsform nach neuen Problemlösungen gesucht wird. Fünf bis sie­ben Teilnehmer diskutieren ca. 40 Minuten lang, wobei ein Protokollant die Beiträge aufzeichnet. Kritik ist währenddessen nicht gestattet, die Beiträge der anderen Teilneh­mer können aufgegriffen, reflektiert und weiterentwickelt werden. Es besteht die Möglichkeit, der Phantasie freien Lauf zu lassen und sich von Konventionen zu lösen, um in kurzer Zeit möglichst viele Ideen zu produzieren.

von dem Amerikaner Osborn entwickelte Kreativitätstechnik zur Ideengewinnung und Problemlösung, in der nach Problemdarstellung in einer Gruppe möglichst viele unorthodoxe Ideen ohne Bewertung und Kritik gesammelt und danach weiterentwickelt, selektiert und verwertet werden.

 

 


 

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