Risiko
In der Wirtschaftssoziologie: ital.: Gefahr, Wagnis im kaufmännischen Handeln. Alltagssprachlich meint Risiko einerseits das Eingehen eines Wagnisses um einer Chance willen, andererseits die Gefahr, in die man sich begibt (subjektives R.), oder die, in der man sich alternativlos befindet (objektives R.). [1] Im technisch-politischen Verständnis heisst Risiko das Produkt aus Schadenswahrscheinlichkeit mal Schadenumfang - zumeist gemessen in Letalität - bezogen auf eine Zeiteinheit.
[2] In der Ökonomie wird als Risiko die Abweichung der realisierten von den erwarteten Daten in Wirtschaftsplänen verstanden, die sich aus der Ungewissheit über künftige Daten ergeben, die Grundlage jedes Profits sei.
[3] In der Entscheidungstheorie heisst Risiko so viel wie Verlusterwartung. Entscheidung unter Risiko
[4] Für die Soziologie hat N. Luhmann vorgeschlagen, strikt zwischen Gefahr und Risiko zu trennen; Gefahr heisse in dieser Gegenüberstellung „ jede beachtenswerte Möglichkeit eines Nachteils “ , wohingegen man von Risiko nur dann sprechen könne, wenn „ die eigene Entscheidung eine unerlässliche Ursache des (möglichen) Eintritts eines Schadens “ sei.
Kaufrisiko
die mit einer (wirtschaftlichen) Handlung verbundene Verlustgefahr bzw. Gewinnchance. Frank H. Knight unterschied 1912 erstmals R. und Unsicherheit derart, daß beim R. die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Ergebnisse möglicher Handlungen bekannt ist, bei Unsicherheit jedoch nicht. Danach ist R. meßbare und damit versicherungsfähige Ungewißheit. R.-Maße sind die positiven und negativen Abweichungen vom Erwartungswert (Standardabweichung, Varianz) oder das Verhältnis aus Standardabweichung und Erwartungswert (Variationskoeffizient).
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