Fiskalillusion

1. liegt vor, wenn die Bürger der Auffassung sind, durch öffentliche Leistungen etwas geschenkt zu bekommen. Sie können dieser Illusion unterliegen, weil sie für die öffentlichen Leistungen in der Gegenwart weniger zahlen als diese ingesamt kosten wg. z.B. später anfallender Folgekosten, Zinsen auf die Staatsschuld u.a.
2. in der Geldtheorie in der von J. G. Gurley und E. S. Shaw ausgelösten Diskussion über den Vermögenscharakter (Kapital) von Außengeld die Ansicht (Illusion) privater Wirtschaftssubjekte , daß ihre im Tausch gegen Geld von der Zentralbank hingegebenen Aktiva (Bilanz) bei dieser bzw. bei dem Staat verbleiben und nicht auf irgendeine Weise in den Privatsektor zurückgelangen, gleichsam als ob der Staat diese Aktiva in einem "Fort Knox" vergräbt. Schafft z.B. die Zentralbank Außengeld im Tausch gegen zinstragende ausländische Wertpapiere , kann der Staat die erzielten Zinserträge in Form von Steuersenkungen an die Wirtschaftssubjekte transferieren, so daß diese der Fiskalillusion unterliegen, wenn sie diesen Transfer nicht berücksichtigen.