reversed causation
bedeutet umgekehrte Kausalität. R. ist Gegenhypothese (Hypothese) zur Kausalitätshypothese. Nach der r. paßt sich Geld als passive Größe an die ökonomische Entiwcklung an. In beiden Hypothesen geht es nicht um den Alleinfluß, sondern um den bedeutenden und unabhängigen Einfluß der Kausalgröße sowie um die zeitliche Beziehung zwischen Änderungsgrößen der ökonomischen Variablen . Die Beantwortung der r. bzw. Kausalitätshypothese ist für die Geldpolitik von entscheidender Bedeutung. Die verschiedenen methodischen Testverfahren lassen bisher keine eindeutige, jeden Zweifel ausschließende Aussage zu, so daß nur mit Hilfe der Analyse des Geldangebotsprozesses (Geldangebotstheorie) eine Entscheidung für die reversed causation oder Kausalitätshypothese möglich ist. R. war bereits Anfang des 19. Jh. in der Currency-Banking-Kontroverse (Currency-Theorie, Banking -Theorie) Gegenstand der Auseinandersetzung und wurde 1959 durch den Radcliffe -Report wieder neu aufgegriffen. Neokeynesianer neigen eher der r. zu, Monetaristen (Monetarismus) vertreten die Kausalitätshypothese.
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