Betriebsstatistik
Neben der Amtlichen Statistik wird im Rahmen der Sekundärforschung insb. die Betriebsstatistik (synonym: Betriebswirtschaftliche Statistik) zur Lieferung von Daten bestimmter Tatbestände herangezogen. Sie kann - neben der Kosten- und Leistungsrechnung sowie der Investitionsrechnung - als eines der Hauptelemente des internen Rechnungswesens verstanden werden und ist somit eine der wichtigsten internen Datenquellen. Die Betriebsstatistik stellt nicht nur bewertete Prozesse (z. B. Umsatzstatistik, Preisstatistik) dar, sie gibt auch in physikalischen Einheiten gemessene Sachverhalte wieder (z.B. Lagermengen, Verkaufsfläche, Personal). Die Daten müssen in entscheidungsrelevanter Untergliederung vorliegen. Hier empfiehlt sich bspw. die in der Absatzseg- mentrechnung übliche Untergliederung der Daten (Umsatz, Aufträge, Kosten etc.) nach - Produkten bzw. Produktgruppen - Verkaufsgebieten - Absatzwegen - Kunden bzw. Kundengruppen - Auftragsgrößenklassen etc. Verwendung finden die so ermittelten Daten in einer Reihe unterschiedlichster Analysen der Struktur und des Ablaufs entscheidungsrelevanter Tatbestände (z.B. Programmstrukturanalysen, Kunden- (struktur)analysen, Deckungsbeitrags- strukturanalysen, Analysen des Marktanteils, Kostenstrukturanalysen (Vertriebskosten), Erfolgsanalyse u.v. m.). Dies geschieht nicht nur im Bereich der Problemerkennung und Ursachenanalyse oder bei lfd. Kontrollen. In immer stärkerem Maße dient die Betriebsstatistik auch als Grundlage für Entscheidungen im Rahmen sowohl der operativen als auch der strategischen Planung (Marketing-Controlling). Zunächst ist aber festzulegen, über welche betrieblichen Vorgänge Daten in welcher Detailliertheit erfaßt werden sollen. Es sind Überlegungen verfügbarer Datenquellen anzustellen (bspw. Bestellwesen, Scanning etc.). Die statistischen Methoden der Datenanalyse müssen festgelegt werden. Hierbei finden zunächst relativ einfache Verfahren (Absolutwerte, Verhältniszahlen, Indizes, Kreuztabellierungen etc.) Anwendung. Daneben ist es oft sinnvoll, komplexere Marketingkennzahlen (z.B. Umsatz/ Verkaufsfläche, Deckungsbeitrag/Umsatz) und Kennzahlensysteme anzuwenden. Es ist aber auch möglich, weiterreichende Verfahren der Multivariatenanalyse einzusetzen.
Literatur: Hüttner, M., Grundzüge der Wirtschafts- und Sozialstatistik, Wiesbaden 1973, S. 35 ff.
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