Cash-flow
Da der Gewinn keine Zahlungsmittelbewegungen, sondern die erfolgswirksamen Teile der Vermögensveränderungen erfaßt und dabei auch nur jene, die nicht erfolgsneutral sind, hat man in der Betriebswirtschaftslehre den Cash-flow als ergänzende Kennzahl entwickelt. Er spielt auch als Marketingziel bzw. Kennzahl im Marketing eine gewisse Rolle, weil er Aufschluß über die Ertragskraft eines Unternehmens oder Absatzsegmentes gibt. Rechentechnisch ermittelt man den Cashflow, indem man ausgehend vom Periodengewinn die in der Erfolgsrechnung enthaltenen, nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen neutralisiert sowie alle erfolgsneutralen und deswegen nicht in der Erfolgsrechnung erfaßten Zahlungen berücksichtigt:
Zu den nicht auszahlungswirksamen Aufwendungen zählen insb. die Abschreibungen, zu den nicht einzahlungswirksamen Erträgen der Zuwachs an Forderungen. Die Abgrenzung der erfolgsneutralen Bestandsveränderungen, die ein- bzw. auszahlungswirksam sind, erfolgt im Hinblick auf die Zielsetzung des Cash-flow, um Aussagen über die Selbstfinanzierungskraft zu ermöglichen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Rückfluß an Zahlungsmitteln aus betrieblich bedingten oder anderen Quellen stammt. Der Cash-flow wird vom Finanzgebaren einer Unternehmung, der Investitionspolitik und dem Ausmaß der Absatzfinanzierung sowie der Beschaffungsfinanzierung beeinflußt. Die Planung des Cash-flow kann Auskunft darüber geben, welche finanziellen Mittel künftig zusätzlich zur Verfügung gestellt werden müssen. Ein abnehmender Cash-flow verringert die Fähigkeit, Schulden zu tilgen und vermindert gleichzeitig die Kreditfähigkeit. Das Verhältnis zwischen Fremdkapital und Cash-flow heißt Verschuldungsgrad und kennzeichnet die Umschlagsgeschwindigkeit des Kapitals. Ein hoher Cash-flow ermöglicht die schnelle Rückzahlung des gebundenen Kapitals, bedeutet also auch ein vermindertes Risiko. Nicht zuletzt dieser Ri- sikobewertungsaspekt macht den Cash-flow auch zu einer Zielgröße in der Marketingplanung.
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