Werbebotschaft
bezeichnet die grundsätzliche Argumentation, mit der eine Organisation die Aufmerksamkeit und Sympathie der Mitglieder ihrer Zielgruppe im Rahmen der Werbung gewinnen und sie zu einer bestimmten Grundhaltung oder einem bestimmten Verhalten dem Werbeobjekt gegenüber veranlassen möchte. Mit der Werbebotschaft versucht die Organisation, ihre Leistungen und die Marketingidee, die sie ihren Abnehmern zu bieten imstande ist, in prägnanter Form zum Ausdruck zu bringen. Es geht dabei weniger um die physisch-technischen Eigenschaften der Leistung als darum, den Nutzen, d. h. die Befriedigung eines Bedürfnisses bzw. eine Problemlösung, für den Leistungsabnehmer herauszustreichen. Die Werbebotschaft und ihre spätere kreative Umsetzung sollen das Werbeobjekt von den bisher auf dem Markt befindlichen ähnlichen Objekten abheben, ihm ein unverwechselbares Profil, eine USP geben. Dazu stehen drei Formen der Ansprache der Zielgruppenmitglieder zur V erfügung: Appelle an das Gewissen bzw. die Moral der Beworbenen, Appelle an ihre Gefühle oder rationale Argumentation. Diese Anspracheformen stellen jedoch nicht unbedingt Gegensätze dar. In Abhängigkeit vom Werbeobjekt, der Werbegestal- tungsstrategie, dem Werbeträger und der Eigenart der anzusprechenden Zielpersonen enthalten die meisten Werbebotschaften sowohl rationale als auch emotionale Elemente. Ein wichtiger Orientierungspunkt der Botschaftsgestaltung ist die konsumspezifische Motivation der Zielgruppe. Triebe und Emotionen sind psychische Antriebskräfte, denen biologische Mechanismen zugrunde liegen. Beide können durch die Verwendung von Schlüsselreizen, wie z. B. erotische Abbildungen, spezielle Düfte oder akustische Signale, in der Werbung wirkungsvoll angesprochen werden (Aktivierung). Je stärker der Reiz, desto stärker die Erregung, zu der bei Motivation eine kognitive, zielgerichtete Komponente dazutritt. Das Individuum nimmt eine bestimmte Situation wahr, interpretiert sie auf Basis bisheriger Erfahrungen, stellt Ziel- Mittel-Überlegungen an und schätzt den Befriedigungswert der Erreichung des Zieles ab. Ist eine Motivation vorwiegend physiologisch bedingt, d.h. z.B. auf Essen oder Sicherheit ausgerichtet, dann ist sie häufig stärker ausgeprägt, als wenn sie vorwiegend psychisch bedingt ist. Werbung kann sich beide Komponenten der Motivation zunutze machen, indem sie zuerst versucht, durch entsprechende Reize Emotionen oder Triebe der Zielpersonen anzusprechen und damit deren Antriebskräfte zu aktivieren bzw. zu verstärken. Ist dies gelungen, kann der Werbungtreibende versuchen, mittels der Gestaltung seines Werbemittels sowohl Ziel-Mittel-Uberlegungen als auch die Einschätzung des Befriedigungswertes der Zielerreichung durch die Zielpersonen zu beeinflussen. Zu diesem Zweck wird er das Werbeobjekt als adäquates Mittel zur Erreichung eines hoch befriedigenden Zieles darzustellen versuchen. Neben verschiedenen Argumentationstypen und der immer wichtigeren Bildkommunikation werden als spezielle Varianten der Botschaftsgestaltung u. a. eingesetzt: > Angstappelle, Humor, zweiseitige Argumentation, > erotische Appelle, >Personendarstellungen (z.B. Testimonials) und redaktionell gestaltete Werbung (Schleichwerbung). Darüber hinaus gibt es spezielle Gestaltungstechniken für bestimmte Werbemedien, z. B. für TV- oder Radiowerbung. Literatur; Kaiser, A., Werbung, Theorie und Praxis werblicher Beeinflussung, München 1980, S. 183ff. Kroeber-Riel, W., Strategie und Technik der Werbung, 2. Aufl., Stuttgart 1990.
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