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Effizienzlohnhypothese

in den 80er Jahren formulierte Richtung von Arbeitsmarkttheorien (Arbeitsmarkt) mit dem Grundgedanken, daß die durchschnittliche Arbeitsproduktivität einer Unternehmung (Betrieb, I.) vom gezahlten Lohn abhängig ist. Daraus folgt, Unternehmen werden selbst bei Arbeitslosigkeit die Löhne nicht senken, weil eine Lohnsenkung nicht zu geringeren Arbeitskosten pro Produkteinheit führen muß. Damit liefert die E. eine mikroökonomische (Mikroökonomik) Begründung der keynesianischen Lohnrigidität (Lohnstarrheit). Es ist zwischen der absoluten  E. und den relativen E. zu unterscheiden. Erstere erklärt eine höhere Effizienz der Arbeiter in Entwicklungsländern durch höhere Löhne, die zu besserer Ernährungssituation und Arbeitsleistung führen. Für Industrieländer ist diese ohne Relevanz. Die relativen E. betonen die Bedeutung des Unterschiedes zwischen aktuellem Lohn und alternativen Verdienstmöglichkeiten, z.B. Löhne in anderen Unternehmen, bei unvollkommener Information der Arbeitsnachfrage . Hier kann das Problem der adversen Selection auftreten. Nutzen die Beschäftigten den Informationsmangel des Arbeitgebers aus, so wird von "moralischem Risiko" gesprochen. E. kann Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung (Unterbeschäftigungsgleichgewicht) wie auch nicht einheitliche Löhne für Gleichgewichtssituationen auf dem Arbeitsmarkt erklären. Existieren in verschiedenen Industrien unterschiedliche Relationen zwischen Lohn und Arbeitsproduktivität, wird es im Marktgleichgewicht unterschiedliche Löhne und folglich solche auch für gleiche Arbeitsqualitäten geben. Schwäche der E. ist die Vernachlässigung anderer Faktoren, die neben dem Lohn bzw. anderen Einkommensmöglichkeiten die Arbeitsproduktivität beeinflussen, z.B. Arbeitsplatzsicherheit.

 

 


 

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