Geldmengenabgrenzung
unterschiedliche, nach Zweckmäßigkeit für die betreffende Analyse vorgenommene Abgrenzung der Geldmenge. Die Bundesbank definiert in Anlehnung an internationale Gepflogenheiten neben der Zentralbankgeldmenge (Geldarten) folgende Geldmengen: M1 = Bargeldumlauf und Sichteinlagen (Einlagen) inländischer Nichtbanken bei inländischen Kreditinstituten (Januar 1995: etwa 710 Mrd EUR), wg. genauer Abgrenzung s. Geldmenge ; M2 = M1 zuzüglich Termineinlagen (Einlagen) inländischer Nichtbanken unter 4 Jahren (Januar 1995: etwa 1232 Mrd EUR); M3 = M2 zuzüglich Spareinlagen inländischer Nichtbanken mit gesetzlicher Kündigungsfrist (Einlagen) (Januar 1995 etwa 1895 Mrd EUR). Seit 1988 verwendet die Bundesbank in ihren Analysen die G. M3 erweitert. Diese berücksichtigt zusätzlich zu M3 kurzfristige, auf EUR lautende Euroeinlagen (Euromarkt) inländischer Nichtbanken, die bei Auslandsfilialen und -töchtern deutscher Banken unterhalten werden, sowie deren Bestände an kurzlaufenden Bankschuldverschreibungen (Schuldverschreibung ; siehe auch CD). Die Bundesbank erfaßt damit Änderungen im Anlageverhalten des Publikums wie auch im Angebotsverhalten der Geschäftsbanken aufgrund der zahlreichen Finanzinnovationen . Das Wachstum von M3 und M3 erweitert stimmt zwar tendenziell überein, divergiert aber pro Jahr deutlich. Für die Formulierung des jährlichen Geldmengenziels benutzt die Bundesbank weiterhin M3. Die G. der Bundesbank erfassen nur Geldbestände der Nichtbanken, insoweit handelt es sich um verwendungsorientierte Abgrenzungen gegenüber der Geldbasis , die angebotsorientiert ist. Vgl. auch Geldarten .
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