A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
wirtschaftslexikon wirtschaftslexikon
 
Wirtschaftslexikon Wirtschaftslexikon

 

wirtschaftslexikon online lexikon wirtschaftslexikon
   
 
     
wirtschaftslexikon    
   
    betriebswirtschaft
     
 
x

Markttransparenz

In der Wirtschaftssoziologie: ein Merkmal des vollkommenen Marktes. Marktformen




bezeichnet den Grad der Informiertheit von Wirtschaftssubjekten über relevante Aspek­te der Marktstruktur und der Marktprozes­se. Ein hohes Maß an Markttransparenz ver­mindert das Risiko von Fehlentscheidungen und ermöglicht den Marktteilnehmern ratio­nales und flexibles Agieren und Reagieren, weshalb es zu den Oberzielen der Ver­braucherpolitik zählt. Nachfrager sind v. a. an Informationen über die Struktur des Angebots (Mengen, Preise, Qualitäten sowie zeitliche und räumliche Aspekte der Beschaffungsbedingungen) in­teressiert (Preistransparenz), während für Anbieter Transparenz bezüglich Zahl, Handlungspotential und Vernähen aller Marktteilnehmer (Konkurrenten, Absatz­mittler, Kunden) von Bedeutung ist. Herstel­ler- und Handelsunternehmen setzen Me­thoden der Marktforschung ein, um ihre Marktübersicht und damit ihre Entschei­dungsgrundlage zu verbessern. Von vollständiger Markttransparenz spricht man, wenn alle Wirtschaftssubjekte über alle wesentlichen Marktinformationen verfügen. Die vollständige Markttransparenz geht als Prämisse in volkswirtschaftliche Modellbe­trachtungen zum vollkommenen Markt ein (Markttypologie); in der Realität haben Marktteilnehmer immer unter unvollständi­ger Markttransparenz zu entscheiden. Im Rahmen der Diskussion um die Wettbe­werbswirkungen der Werbung (Werbe­kritik) wird die Frage erörtert, ob Werbung transparenzsteigernde oder -mindernde Ef­fekte habe. Eine Transparenzfunktion ist in­soweit gegeben, als die Werbung die Adres­saten mit kaufrelevanten Informationen versorgt. Diese Informationsfunktion wird jedoch in den Fällen nicht oder nur sehr ein­geschränkt wahrgenommen, wo Werbung allein zur Heterogenisierung sachlich weit­gehend homogener Güter eingesetzt wird, also dem Zweck der Schaffung monopo­listischer Spielräume durch Transparenzein­schränkung dient, dem Konsumenten keine, wenige oder nur selektive Informationen bietet und mittels spezifischer Sozialtechni­ken eine informationsgestützte Konsum­entscheidung verhindert. Die Kritik an der transparenzmindernden Wirkung von Werbung ist Ausgangspunkt für den Einsatz des verbraucherpolitischen Instrumentes Verbraucherinformation. Es zielt u.a. darauf ab, durch den Einsatz - auch ver­gleichender - Informationen über Preise, Qualitäten und Konsumfolgen die Anbieter­informationen zu ergänzen und dem Ver­braucher über eine verbesserte Markttrans­parenz reflektierte Konsumentscheidungen zu ermöglichen.      

Literatur:  Oberender, P.; Väth, A., Markttranspa­renz und Verhaltensweise, in: Wisu, 15. Jg. (1986), Nr.4, S. 191-196. Schenk, H.-O., Werbung und Markttransparenz, in: Behrens, K.Ch. (Hrsg.), Handbuch der Werbung, 2. Aufl., Wiesbaden 1974, S. 57-68.

vollkommene Überschaubarkeit des Marktes, insbesondere der Umstand, daß die Marktteilnehmer alle für die Preisbildung relevanten Informationen besitzen. So meint M. z.B. beim Angebotsmonopol (Monopol), daß dem Monopolisten sämtliche Informationen über die Marktnachfrage bekannt sind und die Nachfrager vollständige Preisinformationen besitzen. M. ist ein Kriterium für vollkommenen Markt (Marktformen).

 

 


 

<< vorhergehender Begriff
nächster Begriff >>
Markttheorie
 
Marktunvollkommenheiten