Separationstheorem
siehe unter Modigliani-Miller-Theorem These von Modigliani/Miller (1958), daß die durchschnittlichen Kapitalkosten einer Unternehmung (und damit ihr Marktwert) unabhängig vom Verschuldungsgrad sind. Die These geht von folgenden Prämissen aus:
1. die Kapitalgeber erwarten (einheitlich) bestimmte Bruttogewinne bei den einzelnen Unternehmungen. Es bestehen folglich trotz Ungewißheit keine Erwartungsdifferenzen.
2. die Unternehmungen lassen sich in homogene Risikoklassen einteilen. Innerhalb der einzelnen Risikoklassen besteht ein einheitliches Geschäftsrisiko bezüglich etwaiger Gewinnschwankungen im Zeitablauf.
3. die Anteile der Unternehmungen werden an der Börse unter den Bedingungen vollkommener Märkte gehandelt. Das bedeutet u.a., daß für zwei Unternehmungen der gleichen Risikoklasse, die beide unverschuldet sind, die durchschnittlichen Kapitalkosten (Renditeforderungen) gleich hoch sein müssen.
4. die Fremdkapitalkosten sind unabhängig vom Verschuldungsgrad, und die Anteilseigner sind willens und in der Lage, Fremdkapital zu gleichen Sätzen aufzunehmen wie die Unternehmungen. Die Gültigkeit ihrer These beweisen die Autoren mit der Überlegung, daß für zwei homogene Güter (Güter) auf einem vollkommenen Kapitalmarkt auch stets gleiche Preise existieren müssen und auftretende Ungleichgewichte zu Arbitrageprozessen (Arbitrage) führen, die das Gleichgewicht wieder herstellen.
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