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Internationaler Währungsfonds (IWF)

(International Monetary Fund, IMF) ist eine supranationale Finanzinstitution, deren Mitglieder sich verpflichtet haben, in Fragen der internationalen   Währungspolitik und des zwischenstaatlichen Zah­lungsverkehrs eng zusammenzuarbeiten. Internetadresse: http://www.imf.org.

internationale Abk.: IMF = International Monetary Fund 1944 im Bretton Woods-Abkommen beschlossene und 1945 in Kraft getretene Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington. Dem I. gehören 179 Staaten an (August 1944). Aufgabe des I. ist die Förderung des internationalen Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit; Stabilisierung der Wechselkurse , die bis 1971 innerhalb bestimmter Bandbreiten zu halten waren; Bereitstellung befristeter Kredite zur Überbrückung von Zahlungsbilanzstörungen. Zur Erfüllung seiner Aufgaben ist der I. mit einem Fonds ausgestattet, den die Mitgliedsländer in Höhe zugeteilter Quoten durch Gold, Landeswährung oder seit 1969 durch Sonderziehungsrechte zu speisen haben. I. war ursprünglich als Teil eines umfassenden Wirtschafts- und Währungssystems gedacht, von dem aber nur der währungspolitische Teil des Projektes realisiert wurde. Er hatte bis 1973 Bestand und war maßgeblich für den Wiederaufbau der westlichen Industrieländer nach dem Zweiten Weltkrieg. Ist auch für die Länder der Dritten Welt von großer Bedeutung, die ihm fast ausnahmslos beigetreten sind. Die in den 60er Jahren besonders stark wachsende weltwirtschaftliche Verflechtung und damit einhergehende Zunahme des Welthandels führte zu Schwierigkeiten mit der Versorgung internationaler Liquidität und daraus folgend zu größer werdenden Ungleichgewichten in der Zahlungsbilanz . Der I. konnte den Finanzierungsbedarf nicht decken, so daß diese Lücke durch US-Dollars geschlossen wurde. Als die Dollarbestände außerhalb der USA über die Goldbestände der US-Zentralbank hinauswuchsen, war die Konvertibilität der amerikanischen Währung gegen Gold nicht mehr gewährleistet. Die Gold-Dollar- Parität war aber Grundmaßstab des I. Dies mußte zwangsläufig zu einem Zusammenbruch des Systems führen. Zudem wurden die Mängel des Systems fester Wechselkurse immer offensichtlicher, weil die Industrieländer vermehrt Schwierigkeiten mit dem Ausgleich ihrer Zahlungsbilanzen hatten und nicht rechtzeitig ihre Wechselkurse den Ungleichgewichten anpaßten. Die Folge waren Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre einige schwere Währungskrisen, die im März 1973 zum Zusammenbruch des Systems führten. Seitdem haben die Mitgliedsländer die Wahl, welche Wechselkurspolitik sie betreiben, z.B. Bindung an den US-Dollar, an den französischen Franc oder an das Sonderziehungrecht , Gruppenfloating (Floating , EWS) usw. Bisher ist die mehrfach angestrebte Reform des Weltwährungssystems gescheitert. Im Zusammenhang der internationalen Schuldenkrise zahlreicher Entwicklungsländer steht der I. vor einer neuen Bewährungsprobe, weil er von den Gläubigerländern bzw. -banken bei den Umschuldungsabkommen eingeschaltet wird. 1990 erfolgte die
9. Quotenerhöhung des I. mit 50%. Danach betragen die Fondsquoten 135,2 Mrd Sondererziehungsrechte, der Rechnungseinheit des I. Der Anteil der Bundesrepublik beträgt  ebenso wie Japans  6,1%; das ist Rang 2 nach den USA mit 19,6% und vor Frankreich und Großbritannien mit 5%. Z.Z. greifen fast ein Drittel der Mitglieder auf eine Finanzierung durch den I. zurück, um wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Bekämpfung ihrer Probleme durchzuführen. Schuldner des I. sind u.a. die hoch verschuldeten Ländern wie Mexiko und Venezuela, die osteuropäischen Länder wie Polen und Ungarn und viele der ärmsten Länder der Welt wie Ghana, Madagaskar, Nepal und Togo.

 

 


 

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