Produktdifferenzierung
Politik eines Unternehmens, eine Produktart in verschiedenen Varianten auf den Markt zu bringen. Dabei begehen nach empirischen Untersuchungen die meisten Firmen den sog. Mehrheitsirrtum, weil sie ihre Produkte in der oder den Varianten auf den Markt bringen, in der oder in den auch schon Konkurrenzangebote existieren. Das mag aus Risikoüberlegungen resultieren, nur nicht zu abweichend zu erscheinen, oder aus reinem Nachahmen entspringen. Wie auch immer, es läßt die Frage nach dem optimalen Grad der Produktdifferenzierung aufkommen, der unter Berücksichtigung von Kunden-, Konkurrenz- und Kostenaspekten zu bestimmen ist. Das schwierigste Problem solcher Entscheidungen stellt das Informationsproblem dar, da die potentielle Nachfrage bei alternativen Marktangeboten zu ermitteln ist, um die optimale Kombination für das anbietende Unternehmen herauszufinden. Produktdifferenzierung steht in engem Zusammenhang zur Marktsegmentierung (Beispiel: Varianten bestimmter PKW-Mo- delle für verschiedene Marktsegmente), wobei die Produktvarianten auf die jeweiligen Präferenzstrukturen bestimmter Segmente zugeschnitten sind. Produktbaukastensysteme bieten hier ein hohes Maß an Flexibilität, vermeiden aber gleichzeitig kostenwirtschaftliche Nachteile auf Grund kleinerer Produktionslose. Mit der Produktdifferenzierung vermag ein Anbieter u.U. in andere Qualitäts- oder Preisklassen einzudringen (vertikale Differenzierung), wobei er auf niedrigeren Qualitätsstufen oft vom bisherigen Hochqualitäts- image profitiert. Besonders häufig auftretende negative Konsequenzen der Produktdifferenzierung liegen in zusätzlichen Lager-, Umrüst- sowie Absatzförderungskosten. Ferner besteht, insb. bei Aufnahmen von sog. me-too- Produkten die Gefahr, sich gegenüber den Wettbewerbern ungenügend zu profilieren und die Corporate Identity zu verlieren. S./
Literatur: Schlegel, H., Betriebswirtschaftliche Konsequenzen der Produktdifferenzierung, in: WiSt,
7. Jg.(1978),S. 65-72.
alle Aktivitäten, um aus einem homogenen Produkt ein heterogenes Gut (Gut) zu machen. Horizontale P. erfolgt durch Veränderung der Qualität, der Ausstattung und Verpackung (z.B. bei Markenartikeln). Vertikale P. z.B. durch Änderung der Packungsgrößen für verschiedene Handelsstufen oder Käufergruppen. Zeitliche P. z.B. durch modisches Design.
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