Gold-Devisen-Standard

das 1945 mit dem Bretton Woods-Abkommen in Kraft getretene internationale Währungssystem, bei dem neben Gold auch jederzeit in Gold einlösbare Devisen , im besonderen der US-$, als Reservemedium und internationales Zahlungsmittel zum Ausgleich von Ungleichgewichten in der Zahlungsbilanz verwendbar waren. Grundsätzlich galten in Gold oder in US-$ fixierte Wechselkurse mit einer Bandbreite von ±1%, die von allen außeramerikanischen Zentralbanken einzuhalten waren. Die US-Regierung verpflichtete sich, ausländischen Zentralbanken Dollar zu einem festen Preis in Gold (35 $ je Feinunze Gold) umzutauschen. Der Internationale Währungsfonds überwachte die Einhaltung der vereinbarten Regelungen, gewährte bei Bedarf kurzfristige Kredite an Mitgliedsländer zur Überwindung von Zahlungsbilanzdefiziten, verbunden mit Auflagen zur inländischen Wirtschaftspolitik (Theorie der Wirtschaftspolitik). Größere Korrekturen des Wechselkurses bedurften seiner Zustimmung. Über zwei Jahrzehnte funktionierte der G. und ermöglichte eine Expansion des Welthandels. Zunehmende US-Zahlungsbilanzdefizite führten zu wachsenden US-$-Beständen im Ausland und überstiegen den US-Goldvorrat und zeigten Anfang 1960 erste Anzeichen von Mißtrauen in die Goldeinlösungspflicht der USA, verbunden mit einem Nachfrage- und Preisanstieg für Gold. Schließlich waren die Zentralbanken nicht mehr bereit, Gold zum offiziellen Preis abzugeben bei einem 1974 erreichten Goldpreis von über 200 US-$ und sinkenden Goldreserven der USA, die 1971 ihre Goldeinlösungspflicht aufhob. Nach mehreren Spekulationswellen gegen den Dollar und etlichen Wechselkursänderungen (Aufwertung der EUR und des Schweizer Franken) wurden 1973 für alle wichtigen Währungen die Wechselkurse freigegeben (Floating), so daß der Gold-Devisen-Standard zusammenbrach. S. auch EWS.