Just-in-Time-Systeme

in Japan vom Automobilkonzern Toyota Anfang der 70er Jahre entwickeltes Produktions- und Logistiksystem (Logistik) mit dem Ziel, Minimierung der Lagerhaltung auf die von der Durchlaufzeit in der Produktion bestimmte Vorratsmenge. Wurde Ende der 70er Jahre auch in der deutschen Automobil- und Elektroindustrie eingeführt. J. senken Lagerkosten und verringern die Kapitalbindung für Lagerbestände, was bei abnehmenden Stückzahlen aufgelegter Serien aufgrund der Schnelligkeit des technischen Fortschritts und dadurch sich beschleunigender Anpassung der Kundenwünsche besonders wesentlich ist. J. ermöglichen schnelleren Material- und Fertigungsfluß und erhöhen die Fähigkeit des Unternehmens (Betrieb , I.), auf Marktveränderungen zu reagieren. J. erfordert ein logistisches Gesamtkonzept, das Absatz , Produktion  , Konstruktion, Entwicklung, Prozeßtechnik und -steuerung, Beschaffung sowie technischen Fortschritt integriert. Voraussetzung für Einführung von J. sind zukunftsgerichtete Marktanalysen, systematische Konkurrentenanalysen, Überprüfung der Produktionsstandorte bezüglich der Nähe zum Absatzmarkt, funktionsfähiger Informations- und Produktionsplanverbund mit Zulieferern, geringe Rüst- und Umrüstzeiten in der Produktion durch flexible Produktionsstruktur sowie Dezentralisierung von Verantwortung bei erhöhtem Qualitätsbewußtsein von Mitarbeitern. Durch J. verstärkt sich der Trend, immer mehr Einzelteile in der Zulieferindustrie einzukaufen, in der Automobilbranche z.B. von etwa 70%. Eingesparte Kosten durch J. können für Qualitätsverbesserung und konkurrenzfähige Preisgestaltung eingesetzt werden. J. werden sogar über den Nordatlantik hinweg praktiziert, z.B. von Hewlett-Packard in Deutschland für hochwertige Elektronikprodukte.