Standortfaktoren
Gegebenheiten bzw. Bestimmungsfaktoren, die für die Auswahl des Standorts einer Bank bzw. ihrer Zweigstellen bzw. für die Standortentscheidung massgebend sind.
jene Eigenschaften eines Standortes, die Einfluß auf die Zielerreichung einer Unternehmung haben. Da Unternehmungen im Regelfall kosten-, erlös- und finanzwirtschaftliche Ziele anstreben, enthalten Kataloge von Standortfaktoren jene Merkmale eines Standortes, die Einfluß auf die Höhe der Kosten, der Erlöse und der finanziellen Situation einer Unternehmung haben. Für den Industriebetrieb stehen dabei die kostenwirtschaftlichen Auswirkungen im Vordergrund, im Handelsbetrieb sind zusätzlich die absatzwirtschaftlichen Gesichtspunkte von vorrangiger Bedeutung (Standort im Handel). Die Kataloge von Standortfaktoren sind in der theoretischen Literatur zunehmend differenziert und systematisiert worden. Behrens (1965) unterscheidet: Absatz und Standort Bedarf Verkehr Kaufkraft Absatzkonkurrenz Gütereinsatz und Standort Betriebsraum Arbeit Waren Umfangreicher ist der von Nauer (1970) für die Standortbewertung im Handel zusammengestellte Katalog, der folgende Faktoren auflistet:
DemographischeFaktoren
Bevölkerungsbestand und Verteilung Bevölkerungsstruktur Erwerbs- und Sozialstruktur WirtschaftlicheFaktoren Einkommensverhältnisse Einkommensverwendung Marktpotential Psychologische und sozialpsychologische Faktoren Lebensgewohnheiten Konsumgewohnheiten Mentalität Infrastruktur Städtebau Verkehr Konkurrenzverhältnisse Konkurrenzbestand und Formen
Konkurrenzwirkung in Bezug auf Sortimentsstruktur
Räumliche Präferenzen
Sachliche Präferenzen
Objektbewertung
Bewertung des Lokals
Bewertung des Platzes Standortabhängige Kosten Beschaffung und Vertrieb Gebäude und Unterhalt Verkauf und Diverse Störfaktoren Gesetzliche Bestimmungen Immissionen. Zu jedem Faktor benennt er einzelne Meßgrößen. Häufig wird vorgeschlagen, die einzelnen Faktoren auf Ratingskalen zu bewerten (z. B. mit Werten von -3 bis + 3). Werden die Faktoren mit einem Gewicht versehen, lassen sich die Einzelurteile im Rahmen eines Scoring-Modelles(Punktbewertungsverf ähren) zu einem Güteindex für den betrachteten Standort zusammenfassen. Aus der Praxis der Marktforschung sind folgende Faktorenkataloge bekannt: Das Coop-Bewertungsprofil (Manager Magazin Nr. 5, Jg. 1979, wiederabgedruckt bei Oehme, W: Handelsmarketing, München 1983), Der RGH - Standortbewertungsbogen (Geschäftseröffnung - aber wo? RGH- Schrift 42. Hrsg. von der Rationalisierungs- gememschaft des Handels beim RKW, Köln I953), Die BBE - Standort - Check-Liste (Diefenbach, Raimund: 10 Checklists zur Schwachstellenbekämpfung, Köln 1983), A.Check-Listen des DIHT (Wegweiser zum richtigen Standort. Hrsg. von Deutscher Industrie- und Handelstag, Bonn 1973).
Die Güte der einzelnen Standortfaktorenkataloge bzw. Check-Listen ist nach folgenden Gesichtspunkten zu beurteilen: Vollständigkeit und Überschneidungsfreiheit, um Doppelbeurteilungen zu vermeiden, Verwendung von Gewichtungsfaktoren, die der Relevanz des Standortfaktors für die Zielerreichungentsprechen, geeignetes Skalenniveau für die Bemessung der einzelnen Standortfaktoren, Möglichkeit, auch zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen.
Literatur: Nauer, E., Standortwahl und Standortpolitik im Einzelhandel. Methoden der Unterneh- mungs- und Geschäftsflächenplanung, Bern, Stuttgart 1970. Tietz, B., Die Standort- und Geschäftsflächenplanung im Einzelhandel. Ein Beitrag zur regionalen Handelsforschung, Zürich 1969.
Faktoren, die für die Standortwahl der Unternehmung bedeutsam sind. Je nach Gewicht der S. unterscheidet man nach Material-, Arbeits-, Abgabe- und Subventions-, Energie-, Verkehrs-, Absatzorientierung.
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