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Betriebsvergleich

Form der Bilanzanalyse, bei der Unternehmen des gleichen Wirtschaftszweigs - z. Betriebsvergleich Banken - einzeln oder nach verschiedenen möglichst homogenen Gruppen zusammengefasst für denselben Zeitraum anhand ihrer Bilanzen durch geeignete Gegenüberstellungen miteinander verglichen werden. Für Banken auch ein zusätzliches Informationsverfahren bei ihrer Kreditwürdigkeitsprüfung.




zwischenbetrieblicher Kennzahlenver- gleich, welcher einmalig für einen bestimm­ten Untersuchungszweck oder in regel­mäßigen Zeitabständen zur permanenten Kontrolle der Betriebsgebarung der am Ver­gleich beteiligten Unternehmungen Anwen­dung findet. Betriebsvergleiche können - inner- oder zwischenbetrieblich, - international, national oder regional, - sektoral, intrasektoral (z. B. als Betriebsty­penvergleich), branchen- oder betriebs- gruppenspezifisch oder - als Unternehmensvergleich angelegt werden. Unter formalen Aspekten lassen sich Total- und Partialvergleiche, Wert- und Mengen­vergleiche sowie Zeitpunkt- und Zeitraum­vergleiche unterscheiden. Inhaltlich knüpft man i. d. R. an den branchenspezifisch jeweils besonders wichtigen Produktivfaktoren im Handel bz w. den Prozessen oder Ergebnis­sen der Leistungserstellung im Handel an. Besonders aufschlußreich sind Betriebsver­gleiche zur Einstufung der eigenen Entwick­lung im Zeitablauf, z. B. als Zeitvergleich der Umsatz- und Kosten(arten)entwicklung und als Strukturvergleich, z.B. hinsichtlich Kostenquoten, Sortimentsquoten oder Bi­lanzquoten. Der Betriebsvergleich gehört msb. im Handelscontrolling zum Standard­instrumentarium der Marketingkontrolle, wobei sich die Vergleichsrechnung auf alle unmittelbar auf den Markt einwirkenden Einrichtungen des funktionalen und mstitutionalen Handels erstrecken kann und Er­kenntnisse für die Planung der Marketingak­tivitäten im Hinblick auf Absatzformen und Absatzinstitutionenliefert. In Abhängigkeit von der informatorischen Zielsetzung steht insb. die Gewinnung von absatzwirtschaftlichen Leistungskennzah- len wie Personaleffizienz, Flächenpro­duktivität und Lager- bzw. Kapitalum­schlag im Vordergrund, welche durch Kosten- und Ergebnisvergleichszahlen, insb. im Zeitvergleich ergänzt werden (s. a. Handelscontrolling). Sie ermöglichen auch die Beurteilung neuer Entscheidungsal­ternativen, z.B. Standorte, Verkaufsflächen oder Mitarbeiter, indem vom Durchschnitts­wert des - möglichst spezifischen - Ver­gleichs auf bestimmte Sollwerte „hochge­rechnet“ wird. Beträgt z.B. der jährliche Durchschnittsumsatz pro qm 10.000 EUR und pro Beschäftigten 200.000 EUR, sollte ei­ne 600 qm große Verkaufsstelle auf 600 x 10.000 = Mio. EUR Umsatz kommen und 30 (Dauer-)Mitarbeiter benötigen. Bei einem Durchschnittsbon von 60 EUR entspricht dies 100.000 Kunden pro Jahr bzw. ca.
8. 333 pro Monat bzw. ca. 320 pro Arbeitstag oder ca. 10 pro Mitarbeiter und Tag. Bei Werbe­kosten von 2% vom Umsatz sind rechne­risch Werbekosten von 120.000 EUR zu bud- getieren. Durch Kombination verschiedener Kennzahlen sind weitere betriebswirtschaft­liche Kalküle und Sensitivitätsbetrachtungen anstellbar. Durch die Darstellung von Kosten-, Ertrags­und Leistungsverhältnissen in Relation zu anderen Unternehmungen übernimmt der Betriebsvergleich diagnostische Funktio­nen, indem er betriebliche Schwachstellen sichtbar macht; er erfüllt therapeutische Auf­gaben, indem er dazu beiträgt, Ineffizienzen zu beseitigen. Des weiteren dient die Ver­gleichsrechnung der Kontrolle der Wirk­samkeit von Leistungsverbesserungen. Voraussetzung für die Durchführung von Betriebsvergleichen ist zum einen, dass die beteiligten Unternehmungen materiell im Hinblick auf gleiche Strukturmerkmale (Sortiment, Standort, Betriebsgröße, Faktor­kombination) vergleichbar sind, zum ande­ren müssen sie formell bezüglich einer ein­heitlichen Organisation der Buchhaltung vergleichbar sein. Schließlich sind einheitli­che Definitionen der herangezogenen Kenn­zahlen erforderlich. Träger von Betriebsvergleichen im Handel sind in Deutschland neben den Handels­verbänden insb. das Institut für Handels­forschung an der Universität zu Köln und die Forschungsstelle für den Handel (FfH) in Berlin.   Literatur; Dürr, K., Der Betriebsvergleich im Ein­zelhandel als Mittel der Kontrolle betriebspoliti­scher Entscheidungen, Diss. Saarbrücken 1967. Tietz, S., Der Handelsbetrieb, München 1985, S.           982-989.

 

 


 

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