duale Entscheidungshypothese
von R. Clower 1965 formulierte Hypothese, wonach in Unterbeschäftigungssituationen i. Ggs. zu den üblichen Annahmen zur Ableitung der Nachfragefunktion (Nachfragetheorie des Haushalts) eines privaten Haushalts (Haushalt,
1.) nicht mehr nur die Budgetgleichung Restriktion für den Entscheidungsspielraum bei der Güternachfrage ist. Dieser Fall tritt ein, wenn der Haushalt nicht das gemäß seinen Präferenzen über Konsumzeit (tC) und Arbeitszeit (tL) mögliche Einkommen (y*) erzielen kann, welches y* = (tges - tC*) * lL Lohnsatz und tges die ihm insgesamt zur Verfügung stehende Zeit ist. Kann der Haushalt nicht die gewünschte Arbeitszeit (tL*): tL* = tges - tC* am Markt unterbringen, weil die Nachfrage nach Arbeit zu gering ist (Unterbeschäftigung), tritt neben die Budgetgleichung die Bedingung: y < y*, da tges - tC < tL*. Nach der d. erscheint dann auf dem Gütermarkt nicht die vom Haushalt beabsichtigte Güternachfrage. Auf dem Arbeitsmarkt existiert eine negative Überschußnachfrage, womit das Walras -Gesetz nicht mehr gilt. Die d. ist neben anderen eine der Besonderheiten in der Neuen Makroökonomik.
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