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Führung

In der Wirtschaftssoziologie: [1] Führerschaft, leadership, weitgehende Verhaltenslenkung anderer ermöglichendes Macht- und Einflussübergewicht einer Person in einer Gruppe oder einem Verband. Führung äussert sich (nach G.C. Homans) im häufigeren Einleiten als Empfangen von Handlungsimpulsen in Interaktionen. Führung beruht in einfachen Gruppen auf weitgehender normativer oder gefühlsmässiger Bejahung durch die Gruppenmitglieder (Autorität), in zusammengesetzten Gruppen und Verbänden häufig auf dem Gehorsam eines engeren Kreises (Kaders), der die Führung gegenüber den übrigen Mitgliedern erzwingt. Führungsstil

[2] Hegemonie

siehe   Personalführung (mit Literaturangaben).

die Literatur zum Begriff F. zeigt, daß das Verständnis von F. in starkem Maße vom gesellschaftlichen Bewußtsein abhängig ist. So ist der Inhalt von F. im Bewußtsein der Öffentlichkeit, Politik, wirtschaftlichen Praxis und selbst auch in der Verarbeitung wissenschaftlicher Ergebnisse in der Betriebswirtschaftslehre , Betriebssoziologie und Betriebspsychologie stark zeitgebunden selektiv, so z.B. als Zuschreibung im Schlepptau rechtfertigungsideologischer Interessen, geprägt von normativen oder deskriptiven Gesichtspunkten oder bestimmt durch Kriterien der Effizienz. Allgemein und generell wird F. als zielbezogene Beeinflussung in einem sozialen Gebilde definiert. In der politischen Wissenschaft ist F. entweder siehe Macht oder beiBetrachtung von Gesellschaftsverbänden (Staaten) wird F. legitimer oder auch auf bloßer äußerer Macht beruhender Herrschaft gegenüberstellt. In soziologischer Betrachtung ist die Realität von Gruppen überhaupt von F. abhängig, da nicht jedes Gruppenmitglied das Normensystem der Gruppe erkennt und übernimmt. Je stärker das soziale Verhalten durch Sitten und Gebräuche institutionalisiert ist, um so weniger muß sich F. etablieren. F. kann in Gruppen spontan entstehen oder auch in Organisationen formalisiert durch Zuweisung und Übernahme, wenn von informeller F. abgesehen wird. In der Betriebswirtschaftslehre ist F. als Erreichung einer möglichst störungsfreien Gestaltung des Systems Unternehmen (Betrieb, I.,
2.) als internes Problem wie auch als Abstimmung zwischen dem System Unternehmen einerseits und System Umwelt andererseits als externes Problem zu definieren. Letztere Gestaltungsfunktion wird auch als originäre F. bzw. F.-saufgabe mit den grundlegenden Phasen der Willensbildung, -durchsetzung und -sicherung aufgefaßt. Von der originären F. ist die derivative F. bzw. F.-saufgabe als jeweilige Gestaltungshandlung im Unternehmen in Form des Entscheidungs-, Kommunikations-, Zielsetzungs-, Planungs-, Organisations-, Kontroll-, Delegations-, Motivations- und Entwicklungsprozesses abzuleiten. Derivative F. hat a) eine sachrationale, bis heute dominierende Ausprägung in Gestalt der Managementfunktionen (Management), die da sind: Zielsetzung, Planung , Organisation , Kontrolle , und b) eine personenbezogene Ausprägung in Gestalt der Humanfunktion; sie wird oft als F. definiert oder auch F. i.e.S. Die Gesamtaufgabe der Unternehmens-F. wird von F.-skräften wahrgenommen, sie erfüllen F.-saufgaben. Die Merkmale der F.-skräfte sind nicht eindeutig zu konkretisieren. Sie benutzen F.-ssysteme, die sich aus Techniken, Methoden, Verfahren und Modellen bilden, und wenden als Instrumente der Unternehmens-Führung F.-sstile an, worunter die Art und Weise der Funktionsausübung zu verstehen ist (autoritärer, patriarchalischer, bürokratischer, kooperativer, partizipativer F.-sstil). F.-ssysteme konkretisieren sich in Problemlösungstechniken (Ideenfindungstechnik, Brainstorming), in Managementsystemen (Management by Exception, Management by Communication (z.B. mittels EDV) (automatische Datenverarbeitung) u. a.) und in F.-smodellen (Harzburger Modell , Management by Objectives).

 

 


 

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