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Keynes-Plan

von J. M. Keynes 1942 in einer Denkschrift "Proposals for a Clearing Union" gemachte Vorschläge zur Ordnung des zerrütteten internationalen monetären Systems. K. sah die Gründung einer internationalen Verrechnungsinstitution (Clearing Union) zwischen den einzelnen Ländern vor, ferner Schaffung einer internationalen Verrechnungs- und Währungseinheit mit Bindung an eine bestimmte Goldparität (Parität) sowie die Bereitschaftserklärung der Mitgliedsländer, zum Ausgleich von Salden in den Zahlungsbilanzen statt Gold oder US-Dollar auch die neue Währungseinheit (Bankengold genannt) anzunehmen, so daß z.B. Defizitländer hätten Kredite in Anspruch nehmen können. K. verfolgt, möglichst stabile Wechselkurse zu erreichen, ohne daß die Länder gezwungen sein würden, ständig zwecks Erhaltung des Wechselkurses den internationalen Handel mit Restriktionen zu reglementieren wie das Staaten mit Zahlungsbilanzdefiziten in Form von Devisenbewirtschaftung oder Abwertung praktizierten. Zugleich wollte er die Bindung der Währungen an den Goldstandard (Goldstandard,
1.) bei stark ungleicher Verteilung der Goldreserven beseitigen, um Staaten mit Zahlungsbilanzungleichgewichten davor zu bewahren, ihre geringen Goldreserven durch Deflation mit nachfolgend sinkenden Löhnen und Einkommen sowie Arbeitslosigkeit zu sichern. K. war Grundlage des britischen Standpunktes in den britisch-amerikanischen Verhandlungen 1943, mußte aber zugunsten des von Amerika vertretenen Planes von H. D. White aufgegeben werden. Dieser sah Errichtung eines internationalen Währungsausgleichsfonds durch Zahlung von Mitgliederbeiträgen und Beibehaltung des Goldstandards vor. Die Verhandlungen zwischen Amerika und England wurden auf andere Länder ausgeweitet und führten schließlich zum Bretton Woods-Abkommen mit der späteren Gründung des Internationalen Währungsfonds.

 

 


 

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