Working capital
Das Working capital entspricht dem Nettoumlaufvermögen, der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Als Working Capital wird die (positive) Differenz zwischen dem (kurzfristig gebundenen) Umlaufvermögen (Vorräte, Forderungen sowie weitere geldnahe Vermögensgegenstände) und dem kurzfristigen Fremdkapital (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristige Kredite) bezeichnet. Bildet man einen Quotienten aus „Umlaufvermögen : kurzfristigen Verbindlichkeiten”, so spricht man auch von der „Working-Capital-Ratio”. Diese Kennzahl soll somit eine Aussage darüber ermöglichen, in welchem Umfang die bei normalem Geschäftsgang verhältnismässig leicht liquidierbaren Vermögensteile zur Disposition stehen und nicht für die Tilgung der kurzfristigen Schulden bereitgestellt werden müssen. Die Existenz eines positiven Working Capital lässt zugleich den Umkehrschluss zu, dass das Unternehmen die „Goldene Bilanzregel im weiteren Sinne” eingehalten hat, d. h. das langfristige Kapital muss höher sein als das Anlagevermögen. Das Working Capital repräsentiert insofern einen Fonds langfristig finanzierter Vermögensteile, die innerhalb eines Jahres in Geld umgewandelt werden könnten, also als Liquiditätsreserve des Unternehmens anzusehen sind. Das in Forderungen und Vorräten gebundene Kapital muss aber aus dem Blickwinkel des Erwerbsstreben kritisch betrachtet werden; so sind Rationalisierungsbestrebungen häufig auf dessen Reduzierung gerichtet (Factoring, Verbesserung der Lagerwirtschaft etc.). Betrachtet man das Working Capital im Zeitvergleich zwischen zwei Bilanzstichtagen, so bedeutet (in Relation zur Entwicklung der Bilanzsumme)
(1) eine Erhöhung des Working Capital, dass ein grösserer Teil des Umlaufvermögens langfristig finanziert wurde, sich zugleich der Anlagendeckungsgrad verbessern liess,
(2) eine Abnahme des Working Capital, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten relativ gestiegen sind, die Investitionen des jeweiligen Geschäftsjahres nicht fristenkongruent finanziert wurden, der Anlagendeckungsgrad sich entsprechend verschlechtert hat.. Im Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen spielt die Kennziffer Working Capital z.B. im Rahmen des Rating eine Rolle, dabei sind neben der jeweiligen Branche auch Grösse und Standort des Unternehmens als Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Siehe auch Net Working Capital, Working Capital Management, Finanzplanung (mit Literaturangaben), Finanzplan, kurzfristiger (Liquiditätsplan), Finanzplan, langfristiger, Cash Management, Corporate Finance und Kennzahlen, finanzwirtschaftliche.
positive Differenz aus Umlaufvermögen (etwa: current assets) und kurzfristigen Verbindlichkeiten (current liabilities), die zur Aufrechterhaltung des Leistungsprozesses dienen kann, da Umlaufvermögen in Höhe der current assets zur jederzeitigen Erfüllung der current liabilities gehalten werden muß.
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