Konzentration
Begriff, der auf viele voneinander verschiedene Sachverhalte angewandt wird. Deshalb wird heute eine weite Definition bevorzugt, z.B. Verkleinerung der Anzahl von Merkmalsträgern bei konstanter Merkmalsmenge (Merkmal) oder Ballung ökonomischer Größen. Wesentliche Arten der K. sind: Betriebs-K. im betriebstechnischen Sinn; Unternehmens-K. durch Zusammenschluß mehrerer Unternehmen (Betrieb, I.) durch Rationalisierung oder durch Erlangung optimaler Betriebsgröße aus Gründen der Kostensenkung (Kosten), verbunden mit abnehmendem Wettbewerb (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen); Vermögens-K. (Vermögen) natürlicher oder juristischer Personen ; Einkommens-K. (Einkommen), bezogen auf unterschiedliche Arten von Einkommensempfängern, s. personelle und funktionelle Einkommensverteilung sowie Lorenzkurve ; Produktionsmittel-K., bezogen auf die Verfügungsmacht über Produktionsmittel ; sektorale K.; regionale K., nationale K.; internationale K.; K. in der Verwaltung. Bei der Unternehmens-K. wird zwischen K. durch externes Wachstum durch Unternehmenszusammenschlüsse in Form der Konzernbildung (Konzern) oder Fusion und Konzentration durch internes Wachstum unterschieden, wenn ein Unternehmen seinen Umsatz stärker ausdehnt als die Konkurrenten, weil es z.B. effizienter produziert oder erfolgreicher Werbung betrieben hat. In den westlichen Industrieländern hat K. hauptsächlich durch externes Wachstum stattgefunden. Die Ursachen der K. sind unterschiedlicher Art, zudem diese noch hinsichtlich der K.-srichtung, ob horizontal, vertikal oder konglomerat, zu differenzieren sind. Ein geschlossener Erklärungsansatz existiert noch nicht. Wichtige Ursachen sind: technisch-bedingte Anlässe wie bessere Ausnutzung der Kapazitäten (Büchersches Gesetz); Verringerung des Risikos von Unternehmensentscheidungen, um zukünftige Marktentwicklungen, z.B. in der vorgelagerten Produktion, abzuschwächen; größere Marktmacht, um steigende Marktanteile, höhere Preise oder Gewinne zu erzielen; Spekulationsabsichten über den Firmenwert oder Börsenkurs (Börse, Kurs) der Aktien . Stand und Entwicklung der K. wird durch K.-smaße versucht zu messen. Dabei wird zwischen absoluter K. und relativer K. siehe Disparität unterschieden. Absolute K.-smaße beachten Anzahl und Merkmalswerte (z.B. Größe) der Merkmalsträger. Sie vermögen keine Aussage über die Ursachen von K.-sänderungen zu geben. Die relativen K.-smaße ermitteln die Abweichung der Verteilung der Merkmalswerte von einer hypothetischen Gleichverteilung (vgl. Deskriptive Statistik), wobei die Anzahl der Merkmalsträger unberücksichtigt bleibt. Beispiele hierfür sind die Lorenzkurve , Gini-Koeffizient für metrische Merkmale (Deskriptive Statistik). Nach K. Marx ist K. eine dem Kapitalismus innewohnende Eigengesetzlichkeit, s. Gesetz der kapitalistischen Kapitalakkumulation, Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate .
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