Kreativitätstechniken
Inhaltsübersicht
I. Begriff und Entstehung
II. Gliederung
III. Beschreibung der Methoden
IV. Ein generelles Modell des Problemlösens
V. Durchführung
VI. Anwendungsbereiche
I. Begriff und Entstehung
Der Begriff Kreativitätstechniken bildete sich im deutschsprachigen Raum in den frühen 1970er-Jahren heraus. (Vorher sprach man von Ideenfindungs- und Problemlösungsmethoden.) Als Kreativitätstechnik ist ein Satz von Denk- und Verhaltensregeln für eine Gruppe oder ein Individuum zu verstehen, die in ihrer Gesamtwirkung das Entstehen von Ideen begünstigen und anregen. Die Regeln beinhalten so genannte heuristische Prinzipien wie assoziieren, abstrahieren, Analogien bilden, kombinieren, variieren usw. Diese in den Regeln enthaltenen heuristischen Prinzipien sind die eigentlichen Ideenanreger.
Kreativitätstechniken können von Individuen oder von einer Gruppe angewendet werden. Größere Bedeutung kommt den Gruppentechniken zu, da die Gruppe selbst ein stimulierender Faktor für kreatives Denken darstellt.
Die älteste Kreativitätstechnik ist das Brainstorming, das in den späten 1930er-Jahren von Alex Osborn, F., dem Mitinhaber einer großen amerikanischen Werbeagentur, entworfen wurde. Durch Osborns Buch „ Applied Imagination “ (Osborn, A.F. 1953), das in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurde, verbreitete sich diese Methode bis in die 1960er-Jahre weltweit. In Deutschland fanden 1967 erste Brainstorming-Seminare statt.
Im Laufe der Zeit wurden aufgrund der Erfahrungen mit Brainstorming, aber auch auf der Basis anderer heuristischer Prinzipien viele weitere Kreativitätstechniken entwickelt. Dabei fand auch eine Differenzierung nach Kulturräumen (USA, deutschsprachiger Raum, Japan) sowie nach Anwendungsfeldern (Produktfindung, Marketing, Werbung, technische Problemlösung) statt. Heute lassen sich weltweit über 100 Kreativitätstechniken identifizieren.
II. Gliederung
Die große Zahl von Kreativitätstechniken kann nach den grundlegenden ideengenerierenden Prinzipien gegliedert werden (Abb. 1). In den Methodengruppen sind einzelne Techniken aufgeführt, die in der deutschen Wirtschaft eine gewisse Bekanntheit erlangt haben und angewendet werden.
III. Beschreibung der Methoden
1. Methoden der freien Assoziation
Die wechselseitige freie Assoziation in der Gruppe ist das prägende ideengenerierende Prinzip des Brainstormings. Diese Methode entstand aus negativen Erfahrungen in Gesprächsrunden zur Ideenfindung für die Werbung. Folgende Grundregeln sind zu beachten:
- | Jegliche Kritik der vorgebrachten Ideen ist zu unterlassen. | - | Auch verrückte Ideen sollen geäußert werden; sie regen an und lockern auf. | - | Möglichst viele Ideen sind zusammenzutragen; die Problemstellung soll erschöpfend ausgelotet werden. | - | Die Teilnehmer knüpfen an die geäußerten Ideen an, entwickeln sie weiter und lassen sich anregen. |
Eine Brainstorming-Sitzung wird in einer Gruppe von fünf bis acht Teilnehmern praktiziert und sollte nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Das Brainstorming erfordert einen versierten Moderator und eine disziplinierte Gruppe.
Die individuelle Ideenentwicklung im Kopf wird durch die Ideen der anderen Teilnehmer und das Zuhören-Gebot immer wieder unterbrochen und behindert. Um diese Nachteile zu überwinden, wurden von verschiedenen deutschen Autoren (Rohrbach, B. 1969; Geschka, H./Schaude, G./Schlicksupp, H. 1971) Brainwriting-Techniken entwickelt. Hierbei wird das Sprechen durch Schreiben ersetzt. Um eine wechselseitige Anregung zu ermöglichen, werden die beschriebenen Blätter oder Karten ausgetauscht. Ansonsten gelten die Brainstorming-Regeln.
Da man Ideen auf Blätter oder Karten unterschiedlichen Formats niederschreiben und verschiedene Austauschmechanismen anwenden kann, sind eine Reihe von Brainwriting-Techniken entstanden. Bei der Ringtauschtechnik werden A4-Blätter in drei Spalten geteilt und jeder Teilnehmer schreibt jeweils eine Idee in die drei Spalten. Nach ca. fünf Minuten werden die Blätter reihum weitergereicht und die Ideen spaltenweise weiterentwickelt. Beim Brainwriting-Pool werden die Ideen auf Blätter geschrieben, die beim ersten Nachlassen des individuellen Ideenflusses in die Mitte des Tisches gelegt werden; im Austausch wird ein Blatt aus dem Pool genommen und darauf weitergearbeitet; dies geschieht mehrmals. Bei der Kartenumlauftechnik werden die Ideen jeweils auf eine Karte geschrieben und dem Nachbarn griffbereit hingelegt. Dieser liest sie, nimmt Anregungen auf und reicht sie an seinen Nachbarn weiter. Anschließend werden die Ideen sortiert, auf eine Pinnwand übertragen und durch Punktekleben bewertet.
Die Brainwriting-Techniken sind besonders dann auszuwählen, wenn Slogans zu formulieren sind oder die Ideenfindung an zurückliegende Erfahrungen anknüpft. Die Kartenumlauftechnik ist dann von Vorteil, wenn viele sehr unterschiedliche Ideen zu erwarten sind.
2. Methoden der strukturierten Assoziation
Es sind Methoden entwickelt worden, bei denen die Ideenentwicklung innerhalb einer Struktur verläuft.
Bei der 6-Hüte-Methode von De Bono, E. wird diese Struktur durch sechs vorgegebene Blickwinkel oder Denkhaltungen (Hüte unterschiedlicher Farbe) generell festgelegt. Die Gruppe oder einzelne Teilnehmer entwickeln nacheinander zu folgenden Aspekten Gedanken (Dabei wird jeweils ein Hut unterschiedlicher Farbe „ aufgesetzt “ .): Informationen, Fakten (weiß); Gefühle, Intuition (rot); Schwierigkeiten, Risiken (schwarz); Realisierbarkeit, Vorteile, Nutzen (gelb); Alternativen, Ideen (grün); übergeordnete Aspekte, Schlussfolgerungen (blau).
Beim Mindmapping entsteht durch Mitschrift während der Besprechung eines Themas eine Struktur. Es wird eine baumartig verästelte Gedankenlandkarte aufgezeichnet. Das behandelte Thema bildet den Stamm, die unterschiedlichen Lösungsrichtungen oder thematischen Unterpunkte werden als Hauptäste eingetragen. Alle weiteren Ideen und Gesichtspunkte werden in die sich entwickelnde Struktur als Nebenäste und Zweige eingeordnet. Mit Hilfe von Farben und Symbolen entsteht eine unikate Bildstruktur, die im Gedächtnis gut haften bleibt.
Sowohl die 6-Hüte-Methode als auch das Mindmapping eignen sich eher für die Ideenausgestaltung und -vertiefung und weniger für die Erst-Ideenfindung.
3. Konfrontationstechniken
Bei freien (methodisch nicht gestützten) kreativen Prozessen von Individuen ist häufig zu beobachten, dass Impulse und Anregungen die Ideenentwicklung stimulieren, die außerhalb des Problembereichs liegen. Solche Stimuli bieten die Methoden der Assoziation nicht. Die Ideen müssen aus der Gruppe kommen; externe Anreize oder Impulse sind nicht vorgesehen. Hier setzen die Konfrontationstechniken an: Elemente des kreativen Prozesses werden zur Ideengenerierung nachgestellt. So werden bei der Methode Exkursionssynektik die Teilnehmer durch Rollenspiele und Analogien aus dem Problemfeld herausgeführt; sodann versuchen sie aus der gedanklichen Konfrontation mit problemfremden Inhalten Ideen zu entwickeln. In ähnlicher Weise werden bei der Visuellen Konfrontation Bilder und bei der Reizwortanalyse Worte in den Ideenentwicklungsprozess eingebracht.
Die Konfrontationstechniken sind anspruchsvoller als Brainstorming und Brainwriting; sie erfordern ein gewisses Training und einen Moderator, der die Methode beherrscht. Sie sind dann anzuwenden, wenn ausgesprochen originelle Ideen gesucht werden (z.B. in Marketing und Werbung) oder schwierige technische Problemstellungen „ geknackt “ werden sollen.
4. Imaginationstechniken
Aus der Kreativitätsforschung ist auch bekannt, dass die Ideenentwicklung beim Individuum häufig über gedankliche bildhafte Vorstellungen erfolgt. Auf dieses Phänomen wird bei den Imaginationstechniken zurückgegriffen; sie regen das Entwickeln innerer Bilder an und unterstützen die Überführung dieser bildhaften Vorstellungen in konkrete Ideen. So heißt eine dieser Methoden „ Try to become the problem “ . Man versucht also, sich in die Problemsituation hineinzuversetzen, Teil des Problems zu sein: „ Was erlebe ich in der Problemsituation? Was bedrängt mich? Wie sollte es sein, damit sich alle wohl fühlen? “ Daraus entwickeln sich dann Ideen.
5. Kombinationstechniken
Vielschichtige Problemstellungen lassen sich mit dem morphologischen Problemlösungsansatz bearbeiten. Hierbei wird das Gesamtproblem in voneinander unabhängige Problemelemente aufgeteilt (Dekomposition). Sodann werden für alle Problemelemente Lösungen (Ideen) zusammengetragen. Gesamtlösungen werden durch Kombination der Einzellösungen gebildet (Komposition). Dieser analytische Ansatz erscheint vom Konzept her einfach; die Methode ist jedoch in der praktischen Umsetzung durchaus schwierig. Einerseits bedarf es hoher Abstraktionsfähigkeit, um die relevanten Problemelemente überschneidungsfrei zu formulieren, zum anderen stellt die Auswahl der besten oder einiger starker Gesamtlösungen ein methodisches Problem dar, da sich nach der Kombinatorik in der Regel tausende, zehntausende und mehr Lösungsvarianten eröffnen. Pragmatische Vorgehensansätze (z.B. die sequenzielle Morphologie) helfen hier weiter. Die Basismethode, Morphologisches Tableau auch Morphologischer Kasten genannt, wurde inzwischen durch eine Reihe von Varianten (Morphologische Matrix, Attribute Listing) erweitert.
Die morphologischen Methoden sind vor allem dann einzusetzen, wenn das Problemobjekt in Struktur, Ablauf oder Funktion vielschichtig und eine überschneidungsfreie Aufgliederung in Teilprobleme möglich ist. Die morphologischen Methoden eignen sich besonders zur Auffindung innovativer Varianten auf der Basis eines unveränderten Grundkonzepts. Sie bringen keine radikal neuen Lösungsansätze hervor.
IV. Ein generelles Modell des Problemlösens
Für Problemstellungen, die nicht mit einem Algorithmus zu lösen sind (schlecht strukturierte Probleme), sind verschiedene Problemlösungskonzepte entwickelt worden: CPS-Modell (Creative-Problem-Solving-Modell), Synektik, TRIZ, das offene Problemlösungsmodell.
In Zusammenhang mit dem Einsatz von Kreativitätstechniken wird in Deutschland meistens auf das offene Problemlösungsmodell zurückgegriffen. Es geht von einem Problemlösungszyklus in vier Phasen aus: Problemklärung, Ideenfindung (divergentes Denken), Ideenauswahl und -verdichtung (konvergentes Denken), Realisierungs- bzw. Fortführungsentscheidung (vgl. Abb. 2). In der Phase der Ideenfindung kommen Kreativitätstechniken zum Einsatz.
Abb. 2: Der kreative Problemlösungszyklus
Reale Problemstellungen sind in der Regel komplex; die anwendungsreife Lösung muss in mehreren Stufen erarbeitet werden. Es folgen mehrere/viele Problemlösungszyklen aufeinander, für die jeweils die vier Phasen zu durchlaufen sind. Das weiter zu vertiefende Ergebnis des vorangehenden Zyklus ist die Ausgangssituation für die folgende Ausgestaltungsstufe. Jeweils in der divergenten Phase sind Kreativitätstechniken einzusetzen (vgl. Abb. 3).
Abb. 3: Der offene Problemlösungsprozess
V. Durchführung
Die meisten Kreativitätstechniken sind für Gruppenarbeit konzipiert. Die Gruppe soll fachlich heterogen zusammengesetzt sein; allerdings sollte jeder Teilnehmer eine Beziehung zum Thema haben. Das Wissen der Teilnehmer soll sich ergänzen. Eine offene Kommunikation ermöglicht es, dass man sich austauscht und aufeinander eingeht. Dieses Klima entsteht in der Regel nur in einer relativ kleinen Gruppe. Durch Experimente und Erfahrungsberichte wurde immer wieder eine optimale Gruppengröße von fünf bis sieben Teilnehmern herausgefunden.
Wichtig ist eine Einführung in die Aufgabenstellung, durch die grundlegende Informationen gegeben, das Problem in einer schlüssigen Gedankenführung aufgezeigt und eine Vorstellung angestrebter Lösungen vermittelt wird. Diese Einführung sollte vorbereitet und durch bildhafte Darstellungen, Handouts und Muster unterstützt werden. Durch eine gute Einführung wird das notwendige Grundverständnis für die Aufgabenstellung geschaffen und Motivation erzeugt, das Problem zu bearbeiten und passende Lösungen zu entwickeln.
Die Mitschrift ist ein wesentliches Element von Kreativsitzungen. Ungeschicktes Verhalten beim Mitschreiben kann sich sowohl auf die Motivation der Teilnehmer als auch auf die Auswertung negativ auswirken. Folgende Punkte sind zu beachten:
- | Das Protokoll ist öffentlich zu führen, das heißt alle Ideen werden am Flipchart mitgeschrieben oder auf Karten sichtbar gemacht. | - | Bei der Niederschrift von Ideen können sich durch Verkürzung oder falsche Interpretation Fehler einschleichen. Durch notwendige Verkürzung geht oft der Kern und die Originalität einer Idee verloren. Der Moderator sollte durch Blickkontakt mit dem Ideennenner Zustimmung zu seiner Formulierung einholen und gegebenenfalls Nachbesserungen vornehmen. | - | Der Moderator oder Protokollant muss alles mitschreiben: Er darf nicht als Filter oder Bewerter fungieren. Es ist besser, eine Idee, die schon einmal genannt wurde, noch einmal niederzuschreiben, als sie zu suchen und darüber zu diskutieren, ob sie genau das gleiche meint oder etwas anderes. |
Es hat sich gezeigt, dass es für die Teilnehmer einer Kreativsitzung unbefriedigend ist, nach Abschluss der Ideenfindungsphase mit „ Vielen Dank “ entlassen zu werden. Die Teilnehmer wollen Akzente setzen; sie wollen einzelne Ideen herausstellen, die sie wirklich für verfolgenswert halten. Andererseits ist es für den Aufgabensteller durchaus interessant, ein Meinungsbild der Gruppe über die generierten Ideen zu erhalten. Daher sollte nach jeder abgeschlossenen Ideenfindungsphase sofort und spontan eine Wertung vorgenommen werden.
Für eine solche Spontanbewertung eignet sich am besten die Methode des Punkteklebens. Dabei erhält jeder Teilnehmer eine bestimmte Anzahl von Punkten (10 bis 15 Prozent der Ideen), die er auf die seiner Meinung nach verfolgenswertesten Ideen verteilt. In der Regel kristallisieren sich dann einige wenige Ideen mit hoher Punktezahl als Favoriten der Gruppe heraus. Vor dem Bewerten sollte der Aufgabensteller noch einmal erläutern, welche Gesichtspunkte (Kriterien) bei der Auswahl beachtet werden sollen.
Eine Kreativ-Sitzung dauert zwischen ein und zwei Stunden. Die Dauer hängt von der angewendeten Methode aber auch von der Komplexität des Problems ab. Davon entfallen auf die eigentliche Ideengenerierung in der Regel nur 20 bis 40 Minuten; die restliche Zeit wird für Einführung, Problemklärung, Bewertung und Auswahl sowie für Ergebnisdiskussion verwendet.
Nur selten ist eine Problemstellung mit einer Sitzung abschließend bearbeitet. In der Regel sind weitere vertiefende und ins Detail gehende Schritte erforderlich. Anstatt nun mehrere Sitzungen hintereinander anzuberaumen, hat es sich bewährt, mehrere Problemlösungszyklen in einem Kreativ-Workshop zu bearbeiten. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die immer wieder vorzunehmende Terminfindung mit der Tendenz zur Hinausschiebung entfällt, und zum anderen die Teilnehmer konzentriert am Thema bleiben können und nicht immer wieder „ auf Stand “ gebracht werden müssen.
Kreativ-Workshops dauern ein bis zwei Tage. In dieser Zeit können vier bis fünf Problemlösungszyklen durchlaufen werden. Dabei sollte man problembezogen unterschiedliche Kreativitätstechniken anwenden.
In den 1990er-Jahren sind Software-Tools entwickelt worden, die die Anwendung von Kreativitätstechniken unterstützten. So gibt es spezielle Programme für die morphologische Lösungsentwicklung (z.B. MOSEL oder MORPHOS) oder für Brainstorming und Konfrontationstechniken (z.B. IDEGEN) sowie das umfassende Softwaresystem FLUVIUS (Lenk, T. 1998).
VI. Anwendungsbereiche
Kreativitätstechniken werden in allen betrieblichen Bereichen, am häufigsten aber in „ Forschung und Entwicklung “ und „ Marketing “ , die ständig nach neuen Ideen suchen, angewandt. Unkenntnis der Methoden und das Fehlen qualifizierter Moderatoren sind die häufigsten Gründe für die Nichtanwendung dieser Techniken.
Befragungen zeigten auch, dass die Methoden, die am häufigsten angewendet werden, auch als erfolgversprechend gelten. Die Anwender kennen diese Methoden gut und wissen, wann, wo und wie sie sie einsetzen müssen. Dies führt zu guten Ergebnissen.
Aus einer empirischen Studie (Geschka, H./Dahlem, S. 1996) geht hervor, dass Brainstorming die bei weitem am häufigsten angewendete Kreativitätstechnik ist. Es folgen die Brainwriting-Techniken, die als typisch deutsche Techniken gelten. Die anspruchsvollen Konfrontationstechniken und die morphologischen Methoden werden seltener praktiziert. Es sind Methoden der Spezialisten bzw. Methoden für spezielle Fälle.
Kreativitätstechniken können gezielt für einzelne Probleme oder herausfordernde Aufgaben eingesetzt werden. Dies unterbleibt jedoch oft; der spezifische Aufwand wird gescheut, weil die Aufgabenstellung nicht wichtig genug erscheint. Werden die Kreativitätstechniken jedoch in eine übergeordnete Methodik (z.B. Innovationsfindung, Wertanalyse) oder ein übergeordnetes Management-Konzept (z.B. Total Quality Management oder KVP) eingebaut, so ist ihre Anwendung vorprogrammiert und wird zur Selbstverständlichkeit. Übergeordnete Management-Konzepte und Methodiken, die kreative Inputs erfordern, begünstigen die Anwendung von Kreativitätstechniken quantitativ (häufiger) und qualitativ (anspruchsvollere Methoden).
Literatur:
Adriani, Brigitte : Hurra, ein Problem!: Kreative Lösungen im Team, Wiesbaden, 2. A., 1995
Buzan, Tony/Buzan, Berry : The Mindmap Book, London 1997
De Bono, Edward : Serious-Creativity – Die Entwicklung neuer Ideen durch die Kraft lateralen Denkens, Stuttgart 1996
Geschka, Horst : The Development and Assessment of Creative Thinking Techniques: A German Perspective, in: Nurturing and Developing Creativity: The Emergence of a Disciplin, hrsg. v. Isaksen, S.G., Norwood NJ 1993, S. 215 – 236
Geschka, Horst : Kreativitätstechniken, in: Das Management von Innovationen, hrsg. v. Staudt, E., Frankfurt 1986, S. 147 – 160
Geschka, Horst/Dahlem, Stephan : Kreativitätstechniken und Unternehmenserfolg, in: technologie & management, Jg. 45, H. 3/1996, S. 106 – 110
Geschka, Horst/Schaude, Götz/Schlicksupp, Helmut : Methoden und Organisation der Ideenfindung in der Industrie, Frankfurt 1971
Gordon, William J. J. : Synectics, New York, Evaston, London et al. 1961
Huhn, Gerhard/Lindner, Juliane : Mind Mapping – leicht gemacht, Offenbach 1995
Knieß, Michael : Kreatives Arbeiten – Methoden und Übungen zur Kreativitätssteigerung, München 1995
Lenk, Thorsten : Der steinige Weg von der Vision zur Innovation, in: technologie & management, 47. Jg., H. 2/1998, S. 21 – 25
Osborn, Alex F. : Applied Imagination, New York 1953
Prince, George M. : The Practice of Creativity, New York, Evaston, London et al. 1970
Rohrbach, Bernd : Kreativ nach Regeln, in: Absatzwirtschaft, H. 1. Oktoberausgabe, 1969, S. 73 – 76
Schaude, Götz : Traditionelle Instrumente der Kreativitätstechniken, in: Innovationsmanagement, hrsg. v. Dold, E./Gentsch, P., Neuwied, Kriftel et al. 2000, S. 75 – 97
Schlicksupp, Helmut : Kreative Ideenfindung in der Unternehmung, Berlin, New York et al. 1977
Van Gundy, A. : Techniques of Structured Problem Solving, New York et al. 1981
Wack, Otto Georg/Detlinger, Georg/Grothoff, Hildegard : Kreativ sein kann jeder – Ein Handbuch zum Problemlösen, Hamburg et al. 1993
|