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Finanzierungsrechnungen


Inhaltsübersicht
I. Begriff und Aufgaben der Finanzierungsrechnungen
II. Erscheinungsformen
III. Anwendungsbereiche

I. Begriff und Aufgaben der Finanzierungsrechnungen


Unter dem Begriff Finanzierungsrechnung (FR) kann jener Teil des betrieblichen Rechnungswesens verstanden werden, der sich mit Fragen der Liquidität (mit Zahlungsmittelbeständen und mit Zahlungsvorgängen) befasst. Finanzierungsrechnungen stellen das finanzwirtschaftliche, liquiditätsbezogene Pendant zu erfolgswirtschaftlichen (rentabilitätsbezogenen) Größen, wie Gewinn- und Verlustrechnung, oder (produktions- und leistungsbezogenen) Größen, wie Kosten- und Leistungsrechnung, dar (Buchmann, R./Chmielewicz, K.  1990).
Hauptzweck der FR ist die Bereitstellung von Informationen über Finanzmittelfreisetzungen bzw. Finanzmittelbindungen. Sie bietet eine Grundlage für finanzwirtschaftliche Entscheidungen durch das Finanzmanagement im Unternehmen/Konzern sowie durch externe Adressaten. (Zu möglichen Einzelzwecken der FR vgl. Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 5 – 6).

II. Erscheinungsformen


1. Differenzierung der Finanzierungsrechnungen nach den Ausgangsdaten ihrer Ermittlung

a) Auf originären Zahlungsströmen aufbauende Finanzierungsrechnung


Zur Gruppe der zahlungsstromorientierten FR gehören Rechenwerke, die originär auf Einzahlungen und Auszahlungen (Einnahmen und Ausgaben) von Bargeld und Buchgeld (Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten) beruhen (Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 10 ff.). In solchen Rechnungen werden nur originäre Zahlungsvorgänge erfasst und direkt dargestellt, wobei die Zahlungsvorgänge bestimmten Objektbereichen oder Zeiträumen zugeordnet sein können. Der Grundaufbau einer solchen FR kann wie folgt dargestellt werden (Abb. 1.):
Finanzierungsrechnungen
Abb. 1: Grundaufbau der zahlungsstromorientierten FR

b) Auf periodisierten (Erfolgs-)Größen der Buchhaltung aufbauende derivative FR


Mitunter werden FR nicht unmittelbar auf Zahlungsgrößen aufgebaut, sondern aus Größen des Jahresabschlusses derivativ abgeleitet (vgl. Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 18 ff.). Als Grund dafür kann die Tatsache angeführt werden, dass das herkömmliche (externe) Rechnungswesen weit mehr auf die Erfassung und Darstellung von Bestandsgrößen sowie von Aufwendungen und Erträgen i.S.v. periodisierten Einnahmen und Ausgaben ausgerichtet ist als auf die unmittelbare Erfassung von Zahlungsvorgängen. So kann auf indirektem Wege ausgehend von den Umsatzerlösen oder vom Jahresergebnis durch Rückrechnung zahlungsunwirksamer Vorgänge das zahlungswirksame Periodenergebnis beispielsweise wie in Abb. 2 dargestellt ermittelt werden.
Finanzierungsrechnungen
Abb. 2: Beispiel der derivativen Entwicklung von Cashflow-Größen aus dem Periodenergebnis
In ähnlicher Weise lassen sich die in einer Bewegungsbilanz erfassten Bestandsänderungen der Aktiva und Passiva durch Ausfilterung der zahlungsunwirksamen Investitions- und Finanzierungsvorgänge auf die aus der Investitions- bzw. Finanzierungstätigkeit entstandenen Zahlungsströme derivativ überleiten und \'indirekt\' darstellen.

2. Differenzierung der Finanzierungsrechnungen nach dem Zeitbezug


Die FR können als Planungs- und Prognoserechnungen einerseits und als Vergangenheitsrechnungen andererseits aufgestellt werden. Ein enger Zusammenhang zwischen der FR als Zukunftsrechnung und als Vergangenheitsrechnung besteht dann, wenn die Planungsrechnung durch eine gleich strukturierte Vergangenheits-Kontrollrechnung begleitet wird (Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 27 f.).

3. Differenzierung der Finanzierungsrechnungen nach der Länge der Referenzperiode


Wird die FR aus Jahres- (ggf. Quartals- oder Monats-)Abschlüssen abgeleitet, ist die (Mindest-)Länge der Referenzperiode durch das der FR zugrunde liegende Ausgangs-Datenmaterial bestimmt. Umgekehrt ist es möglich, derivativ mehrperiodige FR zu entwickeln. Wird die FR dagegen originär aus Zahlungsströmen abgeleitet, kann die Referenzperiode beliebig gewählt werden (Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 30). Deshalb sind kurzfristige FR grundsätzlich auf originäre Zahlungsströme zu beziehen.

4. Differenzierung der Finanzierungsrechnungen nach Objektbereichen


Man gelangt zu segmentierten FR, wenn der Objektbereich der FR nur auf Teile der Finanzwirtschaft eines Unternehmens/Konzerns bezogen wird. Denkbar sind segmentierte FR für einzelne Konzerngesellschaften, für Geschäftsbereiche, für Zweigwerke, für Projektgruppen, für Regionen, für Abnehmer und Abnehmergruppen sowie für einzelne Projekte (Projektfinanzierung).

5. Differenzierung der Finanzierungsrechnungen nach dem Umfang des sog. Finanzmittelfonds


Jede FR hängt in ihrer Gestaltung und in ihrer Aussagekraft von der inhaltlichen Abgrenzung dessen ab, was als Finanzmittelfonds (Zahlungsmittelfonds, Liquiditätsfonds, Liquiditätsposition o.Ä.) der Rechnung zugrunde gelegt wird. Fraglich kann sein, ob als Finanzmittelfonds nur die Bestände an Bar- und Buchgeld betrachtet werden sollen oder ob zusätzlich (kurzfristige) Forderungen/Verbindlichkeiten bzw. leicht liquidierbare Vermögensgegenstände dem Finanzmittelfonds zugerechnet werden (Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 8 f.). Auf Standards zur Abgrenzung des Finanzmittelfonds bei externen Finanzierungsrechnungen (Kapitalflussrechnungen) wird verwiesen (Abschn. III.).

6. Konsolidierte Finanzierungsrechnungen


Für die wirtschaftliche Einheit eines Konzerns können FR grundsätzlich originär aus dem Rechnungswesen der einbezogenen Konzernunternehmen nach Konsolidierung der konzerninternen Zahlungsvorgänge aufgestellt werden. Möglich ist aber auch die Zusammenfassung und Konsolidierung der zunächst auf der Ebene der einbezogenen Unternehmen derivativ oder originär aufgestellten Einzel-FR. Schließlich können Konzern-FR aus den bereits konsolidierten Konzernabschlüssen – allerdings nur derivativ – abgeleitet werden (vgl. Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 31 ff.).

III. Anwendungsbereiche


Der Arbeitskreis Finanzierungsrechnung der Schmalenbach-Gesellschaft (Mansch, H./ v. Wysocki, K.  1996, S. 43 ff.) setzt sich mit den folgenden Anwendungsbereichen von FR auseinander:

1. Finanzierungsrechnungen zur strategischen Unternehmenssteuerung


Durch die FR zur strategischen Unternehmens-/Konzernsteuerung sollen die (langfristigen) finanzwirtschaftlichen Auswirkungen strategischer Überlegungen erfasst werden. Es geht um die Darstellung der finanziellen Auswirkungen von Umstrukturierungsmaßnahmen, der Aufnahme neuer oder der Aufgabe bisheriger Geschäftsbereiche, der Erschließung neuer Märkte usw. Es werden die durch die Maßnahmen erwarteten (Veränderungen der) Finanzströme erfasst und damit ggf. die erwarteten Innen- und Außenfinanzierungsspielräume bzw. -notwendigkeiten dargestellt.

2. Mehrjährige Finanzierungsrechnungen zur operativen Steuerung


Es handelt sich um FR, deren Hauptzweck es ist, Investition und Finanzierung über einen längeren (mehrjährigen) Zeitraum zielorientiert abzustimmen. Die längerfristige Liquiditätssicherung, die Erreichung bzw. Einhaltung bestimmter Bilanzstrukturen, die Optimierung des Erfolgsbeitrags der Finanzierung und die finanzwirtschaftliche Beurteilung alternativer strategischer Maßnahmen sind die Zwecke solcher Rechenwerke.

3. Finanzierungsrechnungen zur Steuerung im Anlagengeschäft


Falls große Fertigungsaufträge mit relativ langer Fertigungsdauer abzuwickeln sind, empfiehlt sich der Aufbau einer projektbezogenen Finanzierungsrechnung. Projektbezogene FR unterscheiden sich von der operativen FR dadurch, dass sie sich nicht auf bestimmte Zeiträume, sondern auf die Abwicklungsdauer eines Projekts beziehen; sie unterscheiden sich ferner dadurch, dass sie nicht sämtliche Zahlungsvorgänge eines Unternehmens/Konzerns betreffen, sondern nur einzelne Aufträge. Gleichwohl empfiehlt der Arbeitskreis Finanzierungsrechnung (Buchmann, R./Chmielewicz, K.  1990; Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 84) die Integration der projektbezogenen FR in die periodenbezogene FR des Gesamtunternehmens/Konzerns/Geschäftsbereichs, um zu erreichen, dass projektbezogene Einzahlungen und Auszahlungen sowie die nicht projektbezogenen „ Basiszahlungen “ nur einmal erfasst werden müssen und zur „ klassischen “ operativen FR addiert werden können.

4. Unterjährige Finanzierungsrechnungen zur Gelddisposition


Aufgabe von FR zur (kurzfristigen) Gelddisposition ist es (im Rahmen der längerfristigen FR), sämtliche innerhalb eines kurzen Zeitraums zahlungswirksamen Vorgänge zeitpunkt- und betragsgenau zu erfassen. Finanzplanung hierdurch sollen die innerhalb der Betrachtungsperiode erwarteten Zahlungsüberschüsse und Unterdeckungen (ggf. währungsbezogen) offen gelegt werden. Innerhalb der mehrjährigen FR kommt der kurzfristigen FR nicht nur eine Kontrollfunktion zu, sondern sie kann auch die Grundlage für eine mehrjährige Finanzplanung sein. Empfohlen werden rollierende Planungen, die in relativ kurzen Abständen auf der Grundlage der Ist-Ergebnisse fortgeschrieben werden.

5. Finanzierungsrechnungen zur Information Außenstehender (Kapitalflussrechnungen)


Im Zuge der Internationalisierung von Rechnungslegungsregeln sind in der jüngeren Zeit FR zur Information Außenstehender unter der Bezeichnung „ Kapitalflussrechnungen “ in den Vordergrund des Interesses gerückt.

a) Grundlagen

(1) Nationale und internationale Entwicklungen


In den angelsächsischen Ländern wird von den (börsennotierten) Unternehmen/Konzernen seit längerem die Aufstellung von FR als (dritter) Teil des offen zu legenden Jahresabschlusses neben der Bilanz und neben der Erfolgsrechnung verlangt. In den USA: Standard SFAS No. 95, „ Statement of Cashflows “ (Financial Accounting Standards Board [FASB] 1988); in Großbritannien: FRS No. 1, „ Cashflow Statements “ (Accounting Standards Board [ASB] 1996). Der International Accounting Standards Board hat mit dem International Accounting Standard (IAS) No. 7, „ Cashflow Statements “ , vorgesehen, dass alle Unternehmen/Konzerne ihre Abschlüsse um eine Kapitalflussrechnung zu ergänzen haben (International Accounting Standards Board [IASB], 1992).
In Deutschland hatte der Hauptfachausschuss (HFA) des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) gemeinsam mit dem Arbeitskreis Finanzierungsrechnung der Schmalenbach-Gesellschaft in Anpassung an die internationalen Grundsätze eine Stellungnahme HFA/SG 1/1995, „ Die Kapitalflussrechnung als Ergänzung des Jahres- und Konzernabschlusses “ veröffentlicht, nach der die (freiwillige) Aufstellung von externen FR lediglich empfohlen wurde (Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996, S. 116). Durch die Neufassung des § 297 I HGB sind „ börsennotierte Mutterunternehmen “ in Deutschland erstmalig im Rahmen ihres Konzernabschlusses zur Aufstellung und Offenlegung von FR verpflichtet worden. Das auf der Grundlage von § 342 I HGB gegründete private „ Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee “ (DRSC) hat durch seinen Standardisierungsrat (DRS) den Deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 2 „ Kapitalflussrechnung “ (DRS 2 – 10 „ Kapitalflussrechnung von Kreditinstituten “ , DRS 2 – 20 „ Kapitalflussrechnung von Versicherungsunternehmen “ ) veröffentlicht. Dieser Standard lehnt sich unter Beachtung der nationalen deutschen Besonderheiten eng sowohl an SFAS No. 95 als auch an IAS 7 an. Die Stellungnahmen/Standards können deshalb nachfolgend in den Grundzügen gemeinsam dargestellt werden.
(a) Aufgaben der Finanzierungsrechnungen zur Information Außenstehender

Hauptaufgabe der externen FR ist die Offenlegung von Informationen über Zahlungsströme, die es – zusammen mit der Bilanz und der Erfolgsrechnung – den Investoren, den Gläubigern und der Öffentlichkeit gestatten sollen, Rückschlüsse zu ziehen

-

auf die Fähigkeit des Unternehmens/Konzerns, Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften,

-

auf die Fähigkeit des Unternehmens/Konzerns, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen, Dividenden zu zahlen sowie kreditwürdig zu bleiben,

-

auf die Divergenzen zwischen dem Jahresergebnis und den dazugehörigen Zahlungsvorgängen und

-

auf die Auswirkungen zahlungswirksamer sowie zahlungsunwirksamer Investitions- und Finanzierungsvorgänge auf die Finanzlage des Unternehmens/Konzerns während der Abrechnungsperiode (SFAS No. 95).

(b) Struktur- und Gestaltungsgrundsätze von FR zur Information Außenstehender

Gemeinsam sind nach den verschiedenen Stellungnahmen/Standards die folgenden Strukturen der externen FR:

-

Die FR sollen als Liquiditätsnachweis die Veränderungen und die Zusammensetzung des (eng abgegrenzten) Finanzmittelfonds i.S.v. Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten während der Abrechnungsperiode darstellen. Die FR sollen die Herkunft und die Verwendung der liquiden Mittel grundsätzlich brutto als Einnahmen (Einzahlungen) und Ausgaben (Auszahlungen) während der Abrechnungsperiode zeigen.

-

In den FR sollen mindestens die Zuflüsse/Abflüsse aus den Teilbereichen „ Laufende Geschäftstätigkeit “ , „ Investitionstätigkeit “ und „ Finanzierungstätigkeit “ getrennt voneinander dargestellt werden.

-

Als (dritter) Teil des Jahres- oder Konzernabschlusses unterliegen die externen FR den gleichen (formalen) Anforderungen wie die Bilanz und die Erfolgsrechnung, wie z.B. den Grundsätzen der Nachprüfbarkeit, der Wesentlichkeit, der Vollständigkeit und der Stetigkeit, dem Bruttoprinzip und im Bereich der Konzern-FR dem Prinzip der einheitlichen Abgrenzung des Konsolidierungskreises (Mansch, H./v. Wysocki, K.  1996).

(2) Aufbau der externen FR

(a) Mittelherkunft/-verwendung aus der laufenden Geschäftstätigkeit

Zuflüsse und Abflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergeben sich insbesondere aus der Umsatztätigkeit, d.h. aus dem Produktions-, Verkaufs- und Servicebereich. Es ist eine Eigenart aller Standards, dass die Zahlungsströme nur negativ abgegrenzt werden: Zur laufenden Geschäftstätigkeit gehören alle Zahlungen, die nicht unmittelbar der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind. Nach sämtlichen Standards können die Zahlungsströme aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowohl nach der „ direkten Methode “ als auch nach der (in der Praxis üblichen) „ indirekten Methode “ dargestellt werden.
Bei Anwendung der indirekten Methode wird der Mittelzufluss/-abfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit durch Rückrechnung ermittelt, indem das Periodenergebnis um zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge, um Bestandsänderungen bei Posten des Nettoumlaufvermögens und um alle anderen Posten, die Zahlungsvorgänge aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit darstellen, korrigiert wird. Für die indirekte Darstellung ergibt sich das Berechnungsschema nach Abb. 3 (nach DRS 2, Tz. 27, 2000).
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Abb. 3: Indirekte Darstellung der Zuflüsse/Abflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit
Ein kontrovers diskutiertes Problem stellt die Zuordnung von Zinszahlungen, erhaltenen Dividendenzahlungen und Ertragsteuerzahlungen dar. SFAS No. 95 (FASB 1988) ordnet diese Posten dem Bereich der laufenden Geschäftstätigkeit zu; die übrigen Stellungnahmen/Standards sehen auch alternative Zuordnungen vor. Die Aussonderung außerordentlicher Vorgänge ist nach IAS 1.85 nicht mehr zulässig.
(b) Mittelherkunft/-verwendung aus der Investitionstätigkeit

Einzahlungen und Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit sind nach allen Stellungnahmen/Standards stets nach der direkten Methode darzustellen. Es handelt sich um Zahlungen aus Investitionen (Desinvestitionen) im Bereich des Sachanlagevermögens, des immateriellen Anlagevermögens und des Finanzanlagevermögens, ergänzt um Zahlungsvorgänge aus dem Kauf/Verkauf von Tochterunternehmen und um nicht im Bereich der lfd. Geschäftstätigkeit erfasste Zahlungen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition. Es ergibt sich das folgende Mindestgliederungsschema (s. Abb. 4).
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Abb. 4: Direkte Darstellung der Zuflüsse/Abflüsse aus der Investitionstätigkeit nach DRS 2, Tz. 32
(c) Mittelherkunft/-verwendung aus der Finanzierungstätigkeit

Nach sämtlichen Standards/Stellungnahmen sind der Finanzierungstätigkeit (ebenfalls in direkter Darstellung) die Mittelzuflüsse/-abflüsse aus der Finanzierung mit Eigen- und Fremdkapital zuzuordnen (s. Abb. 5).
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Abb. 5: Direkte Darstellung der Zuflüsse/Abflüsse aus der Finanzierungstätigkeit nach DRS 2, Tz. 35
Literatur:
Accounting Principles Board (APB), APB Opinion No.19, : Reporting Changes in Financial Position, in: Journal of Accounting, 1971, Bd. June, S. 68 – 69
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Bieg, Hartmut : Kapitalflussrechnung, Konzernabschluss, Prüfung der, in: HWRev, hrsg. v. Coenenberg, Adolf G./v. Wysocki, Klaus, Stuttgart, 2. A., 1992, Sp. 955 – 969
Buchmann, Ruth/Chmielewicz, Klaus : Finanzierungsrechnung, Empfehlungen des Arbeitskreises „ Finanzierungsrechnung “ der Schmalenbach-Gesellschaft, Düsseldorf et al. 1990
Busse v. Colbe, Walther : Kapitalflussrechnung, in: HWR, hrsg. v. Chmielewicz, Klaus/Schweitzer, Marcell, Stuttgart, 2. A., 1993, Sp. 1074 – 1085
Chmielewicz, Klaus : Kapitalflußrechnung, in: HWF, hrsg. v. Gerke, Wolfgang/Steiner, Manfred, Stuttgart, 2. A., 1995, Sp. 1098 – 1111
Chmielewicz, Klaus : Finanzierungsrechnung, in: HWR, hrsg. v. Chmielewicz, Klaus/Schweitzer, Marcell, Stuttgart, 2. A., 1993, Sp. 604 – 612
Chmielewicz, Klaus : Betriebliche Finanzwirtschaft Bd. 1: Finanzierungsrechnung, Berlin/New York et al. 1976
Dellmann, Klaus/Amen, Mathias : Kapitalfluß- und Finanzierungsrechnung, in: Handwörterbuch des Jahresabschlusses in Einzeldarstellungen (HdJ) (Losebl.), Köln 2000, Abt. IV/6
Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC); Standard DRS 2, DRS 2 – 10, DRS 2 – 20, : Kapitalflussrechnung, in: Bundesanzeiger, Jg. 52, H. 31. Mai/2000, Bd. Nr. 103, S. 10189 – 10191
Egger, Anton : Die Kapitalflußrechnung als Instrument der Jahresfinanzplanung, in: Festschrift für Erich Loitlsberger zum 70. Geb., hrsg. v. Rückle, Dieter, Wien 1991, S. 145 – 161
Financial Accounting Standards Board (FASB), : Statement SFAS No. 95 Statement of Cash Flows, in: Journal of Accounting, Febr./1988, S. 139 ff.
Hauptfachausschuss des Idw/Arbeitskreis Finanzierungsrechnung der Schmalenbachgesellschaft, : Stellungnahme HFA 1/1995, Die Kapitalflussrechnung als Ergänzung des Jahres- und Konzernabschlusses, in: WPg, Jg. 48, 1995, S. 210 – 213
International Accounting Standards Board (IASB), : Stellungnahme IAS 7 (1992): Cash Flow Statements, i.d.F. des Amtsblattes der EU vom 13.10.2003
International Accounting Standards Board (IASB), : Stellungnahme IAS 1, Darstellung des Abschlusses i.d.F. der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU vom 31.12.2004
Käfer, Karl : Kapitalflußrechnungen, Stuttgart, 2. A., 1984
Küting, Karlheinz/Pfuhl, Joerg M. : Die zahlungsstromorientierte Konzernkapitalflußrechnung, in: DStR, 1994, S. 1507 – 1512
Mansch, Helmut/Stolberg, Klaus/v. Wysocki, Klaus : Die Kapitalflußrechnung als Ergänzung des Jahres- und Konzernabschlusses, in: WPg, 1955, S. 185 – 203
Mansch, Helmut/v. Wysocki, Klaus : Finanzierungsrechnung im Konzern\' ZfbF-Sonderheft 37/1996, Düsseldorf et al. 1996
Pfuhl, Joerg M. : Konzernkapitalflußrechnung, Stuttgart et al. 1994
Siener, Friedrich : Kapitalflußrechnung von Industrieunternehmen, in: Kapitalflußrechnung, hrsg. v. v. Wysocki, Klaus, Stuttgart 1998, S. 35 – 98
v. Wysocki, Klaus : Die Kapitalflußrechnung als Teil des Anhangs börsennotierter Unternehmen, in: Reform des Aktienrechts, der Rechnungslegung und Prüfung, hrsg. v. Dörner, Dietrich/Menhold, Dieter/Pfitzer, Norbert, Stuttgart, 2. A., 1999, S. 439 – 507
v. Wysocki, Klaus : DRS 2: Neue Regeln des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee zur Aufstellung von Kapitalflußrechnungen, in: DB, Jg. 52., 1999, S. 2373 – 2378
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v. Wysocki, Klaus : Die Kapitalflußrechnung nach SFAS No. 95 im Vergleich mit IAS 7 und SG/HFA 1/195, in: US-amerikanische Rechnungslegung, hrsg. v. Ballwieser, Wolfgang, Stuttgart, 3. A., 1998, S. 299 – 330
v. Wysocki, Klaus : IAS 7, Kapitalflußrechnungen (Cashflow Statements), in: Rechnungslegung nach International Accounting Standards (IAS), hrsg. v. Baetge, J./Dörner, D./Kleekämper, H., Stuttgart 1997, S. 255 – 300

 

 


 

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