Industrieökonomik
Inhaltsübersicht
I. Einleitung
II. Die traditionelle Industrieökonomik: Das SCP-Paradigma
III. Neue Industrieökonomik: Strategische Interaktion
IV. Perspektiven
I. Einleitung
Die Industrieökonomik befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Markt und Unternehmen. Sie beinhaltet die theoretische, empirische und unternehmens- sowie wettbewerbspolitische Erforschung dieser Wechselwirkungen. Ihr theoretisches Fundament umfasst die Markt-, Unternehmens-, Institutionen-, Wettbewerbs- und Spieltheorie. In diesem Sinne bildet die Industrieökonomik nicht nur die Brücke zwischen Volks- und Betriebswirtschaftslehre, sie ist auch paradigmatisches Beispiel für die häufig eingeforderte Interdisziplinarität und Anwendungsorientierung der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung.
Die Geschichte der Industrieökonomik in den letzten 50 Jahren ist die Geschichte vom Spannungsverhältnis zwischen Theorie und Praxis. Sie brachte zwei noch heute rivalisierende Entwicklungsrichtungen hervor, die mit traditioneller und neuer Industrieökonomik gekennzeichnet werden (Fischer, F. M. 1989; Shapiro, C. 1989). Die traditionelle Industrieökonomik hat ihre Wurzeln in den Arbeiten von Chamberlin (Chamberlin, E. H. 1933), Clark (Clark, J. M. 1940) und Mason (Mason, E. S. 1949). Sie stützt sich auf das so genannte Structure (S) – Conduct (C) – Performance (P) – Paradigma, wonach die Marktstruktur das Marktverhalten und dieses das Marktergebnis bestimmt. So führt, um das einfachste Beispiel zu nennen, ein Angebotsmonopol (Marktstruktur) zu einer Cournot\'schen Monopolpreisforderung (Marktverhalten), die im Vergleich zu einem Wettbewerbsgleichgewicht einen sozialen Wohlfahrts- bzw. Effizienzverlust mit sich bringt (Marktergebnis). Ausformuliert wurde das SCP-Paradigma im Wesentlichen von Bain (Bain, J. S. 1951; Bain, J. S. 1956; Bain, J. S. 1959). Zu den heutigen Standardlehrbüchern dieser traditionellen Industrieökonomik gehören Scherer/Ross (Scherer, F. M./Ross, D. 1990) und Hay/Morris (Hay, D. A./Morris, D. J. 1991).
Seit etwa Mitte der 1970er-Jahre entwickelte sich aus der Kritik an dem SCP-Paradigma, insbesondere an dessen Annahme einer exogen gegebener Marktstruktur, die neue Industrieökonomik. Ihr zentraler Ausgangspunkt ist die Endogenisierung der Marktstruktur, d.h. der Nachweis, dass die Marktstruktur selbst durch ökonomische Bedingungen, wie Nachfrage-, Wettbewerbs-, Technologie- und institutionelle Bedingungen, geprägt wird. Deshalb steht im Mittelpunkt der neuen Industrieökonomik die strategische Interaktion beim aktuellen und potenziellen Wettbewerb. Die Wurzeln dieser neuen Industrieökonomik liegen in den Arbeiten von Cournot, Bertrand, Knight, Chamberlin, Hotelling, von Neumann/Morgenstern, Nash, von Stackelberg und Lancaster. Kennzeichnend für die neue Industrieökonomik sind kooperative oder nicht kooperative spieltheoretische Oligopolmodelle mit vollkommener oder unvollkommener Information. Die heutigen Standardlehrbücher der neuen Industrieökonomik sind das Lehrbuch von Tirole (Tirole, J. 1988) und das von Schmalensee/Willig (Schmalensee, R./Willig, R. D. 1989) herausgegebene Handbook of Industrial Organization.
In jüngster Zeit zeichnet sich eine fruchtbare Verbindung zwischen der traditionellen und neuen Industrieökonomik ab. Das Muster, das sie prägt, ist die theoriegeleitete Verbindung von Industrie- und Fallstudien einerseits und inter-industriellen Panelstudien andererseits. In den Mittelpunkt der Analysen treten die Unterschiede zwischen Märkten und Unternehmen, während man vorher nach Gemeinsamkeiten suchte. Beispielhaft sind die Arbeiten von Porter (Porter, M. E. 1984), Slade (Slade, M. E. 1990) und Sutton (Sutton, J. 1991).
Die maßgeblichen industrieökonomischen Arbeiten findet man in sehr guten wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften, wie American Economic Review, Quarterly Journal of Economics, Economic Journal, Journal of Political Economy. Die wichtigsten industrieökonomischen Spezialzeitschriften sind das Rand Journal of Economics (früher Bell Journal of Economics), das Journal of Industrial Economics, und das International Journal of Industrial Organization. Zu institutionenökonomischen Aspekten findet man grundlegende Arbeiten auch im Journal of Law and Economics und zu unternehmensstrategischen Fragen in Academy of Management Review, Journal of Economics and Management Strategy, Journal of Management Studies und im Strategic Management Journal. In Deutschland liegen industrieökonomische Forschungsschwerpunkte vor allem am Wissenschaftszentrum Berlin und an den Universitäten Augsburg, Bonn, Erlangen-Nürnberg, Konstanz und Mannheim. Die europäischen Industrieökonomen haben sich seit 1974 in der European Association for Research in Industrial Economics (EARIE) zusammengeschlossen und die deutschen Industrieökonomen seit 1987 im Industrieökonomischen Ausschuss des Vereins für Socialpolitik.
II. Die traditionelle Industrieökonomik: Das SCP- Paradigma
1. Zur Entwicklung des SCP-Paradigmas
Der grundlegende Ausgangspunkt der traditionellen Industrieökonomik ist die wirtschaftspolitische Frage nach der besten Marktstruktur (Structure) bzw. nach dem besten Wettbewerbskonzept. Gemessen wird die Güte dieser Marktstruktur an dem Marktergebnis (Performance), das diese Marktstruktur hervorbringt, indem sie das Marktverhalten (Conduct) entsprechend steuert. Gewünscht ist ein Marktergebnis, das
1. | ökonomisch effizient ist, indem Ressourcenverschwendung vermieden (Kosteneffizienz) und nur die Güter und Dienstleistungen angeboten werden, die quantitativ und qualitativ den Wünschen der Nachfrager entsprechen (Output-Effizienz); | 2. | innovativ ist, indem die Chancen, die Wissenschaft und Technik bieten, wahrgenommen werden, um Kosten sparende Produktionsprozesse (Prozessinnovationen) und bessere, neue Produkte (Produktinnovationen) hervorzubringen; | 3. | leistungsgerecht ist, indem die Produktionsfaktoren nicht höher entlohnt werden als notwendig ist, um die Effizienz- und Innovationsleistung hervorzubringen. |
Um bei der Suche nach der besten Marktstruktur erfolgreich zu sein, benötigt man empirische und theoretische Kenntnisse über die Wechselwirkung zwischen Marktstruktur, -verhalten und -ergebnis. Die traditionelle Industrieökonomik hat durch Mason (Mason, E. S. 1939; Mason, E. S. 1949) und seine Nachfolger zu diesem Zweck zunächst ein deskriptives SCP-Modell entwickelt. Ausgehend von grundlegenden Angebots- und Nachfragebedingungen beeinflusst die Marktstruktur (Konzentrationsgrad, Heterogenitätsgrad der Produkte, Markteintritts- und -austrittsbarrieren, Kostenstrukturen, Grad der vertikalen Integration, Diversifikationsgrad etc.) das Marktverhalten (insbesondere das Kapazitäts-, Preis-, Produkt-, Vertriebs-, Werbe- und Innovationsverhalten) der im Wettbewerb stehenden Unternehmen, das wiederum das Marktergebnis (insbesondere Preise, Gewinne, Produktivitäten, Rate des technischen Fortschritts) bestimmt.
2. Empirische Forschung
Auf der Grundlage dieses deskriptiven Modells entwickelte die traditionelle Industrieökonomik eine blühende empirische Forschung. Diese war und ist bemüht, zum einen die Marktstrukturen von Industriezweigen im Zeitablauf und im industriellen Vergleich zu beschreiben und zum anderen durch Fallstudien, Querschnitts- und Panelstudien statistisch signifikante Regelmäßigkeiten zwischen Struktur- und Ergebnisvariablen aufzudecken. Die Ergebnisse der empirischen Forschung bis Anfang der 1980er-Jahre hat Böbel (Böbel, I. 1984) in einem Literaturbericht zusammengefasst. Inhalt und Richtung dieser empirischen Forschung werden noch heute wesentlich von der Verfügbarkeit neuer Datenquellen, verfeinerter ökonometrischer Untersuchungsmethoden und von der Entwicklung schneller und benutzerfreundlicher Computertechnologien und Softwarepakete bestimmt. Kennzeichnend für diese Forschungsrichtung ist, dass sie dem Marktverhalten selbst kaum Beachtung schenkt, sondern direkt von Strukturvariablen und Ergebnisvariablen des Marktes zu schließen versucht. Die neue Industrieökonomik stellt dagegen das Marktverhalten in den Mittelpunkt des Untersuchungsinteresses.
In Deutschland ist die Aufgabe, über Stand und Entwicklung der Marktstruktur zu berichten, der Monopolkommission zugewiesen worden. Diese berichtet im Zwei-Jahres-Rhythmus in ihren Hauptgutachten über Stand und Entwicklung der (horizontalen) Unternehmens- und Angebotskonzentration im Produzierenden Gewerbe, im Handel sowie bei Großunternehmen (aggregierte Konzentration). Zu diesem Zweck benutzt sie statistische Maßzahlen der absoluten Konzentration (Konzentrationsraten, Herfindahl-Index, numbers equivalent) und der relativen Konzentration (Disparitätsraten, Variationskoeffizient). Auf die Maßzahlen der absoluten Konzentration wirken die Anzahl der Merkmalsträger und die Ungleichverteilung ihrer Merkmalswerte ein. Die Messung der relativen Konzentration stellt allein auf die Ungleichverteilung ab. Bezeichnet man z.B. den Marktanteil des i-ten Unternehmens mit
,
dann bestehen zwischen den Konzentrationsraten (CRj), dem Herfindahl-Index (H), der numbers equivalent (ne) und dem Variationskoeffizienten (V) die folgenden Beziehungen:
(1)
wobei j/n ≤ CRj ≤ 1 (i = 1,2, ?,j, ?,n)
(2)
(3) ne = 1/H
(4)
Die Konzentrationsraten geben (mit 100 multipliziert) an, wie viel Prozent des Gesamtumsatzes auf die j größten Unternehmen entfallen. Die numbers equivalent gibt die Anzahl gleich großer Unternehmen an, deren Konzentrationsgrad (H) genauso hoch ist wie der der tatsächlichen Anzahl. Beträgt etwa der Herfindahl-Index des Umsatzes für 1000 Unternehmen H = 0,125, so bedeutet dies, dass der Konzentrationsgrad so hoch ist, als wäre der Umsatz aller Unternehmen auf lediglich ne = 1/H = 8 Unternehmen gleichmäßig verteilt.
3. Theoretische Forschung und Kritik: Endogenisierung der Marktstruktur
Ab Mitte der 1970er-Jahre setzt eine theoretische Forschung innerhalb der traditionellen Industrieökonomik ein, die darauf abzielt, das deskriptive SCP-Modell zu einem theoretischen SCP-Erklärungsmodell auszubauen und damit zur Endogenisierung der Marktstruktur beizutragen. Diese Entwicklungsrichtung ist auch, aber nicht nur eine Antwort auf die zunehmende Kritik an der Theorielosigkeit und Ad hoc-Vorgehensweise der bisherigen empirischen Industrieökonomik. Wesentliche Anstöße zu einer theoretischen Erforschung der Wechselwirkung zwischen Marktstruktur und -ergebnis bilden die Arbeiten von Cowling/Waterson (Cowling, K./Waterson, M. 1976), Dasgupta/Stiglitz (Dasgupta, P./Stiglitz, J. 1980) und Shaked/Sutton (Shaked, A./Sutton, J. 1987).
Bereits Bain (Bain, J. S. 1951; Bain, J. S. 1956) stellte die Hypothese auf, dass eine hohe Konzentration der Anbieter (Marktstruktur) die Kollusion zwischen den Anbietern fördere (Marktverhalten) und zu übernormalen Industriegewinnen führe (Marktergebnis). Cowling/Waterson (Cowling, K./Waterson, M. 1976) haben unter der Bedingung konstanter, aber unterschiedlich hoher Grenzkosten der Anbieter (ci) und eines Cournot-Mengenwettbewerbs den folgenden theoretischen Zusammenhang zwischen dem Industriegewinn (Π), dem Herfindahl-Konzentrationsindex der Absatzmengen (H), der inversen Nachfrageelastizität (ε), dem Industrieabsatz (Q) und dem Marktpreis (p) ermittelt:
(5)
wobei
Demnach ist der Industriegewinn ceteris paribus umso höher, je höher die Marktkonzentration H bzw. je geringer die Elastizität der Marktnachfrage (ε) ist. Für eine konstante Elastizität der Marktnachfrage besteht eine direkte positive Beziehung zwischen dem Konzentrationsgrad und dem Industriegewinn. Clarke/Davies (Clarke, R./Davies, S. 1982) haben dieses Ergebnis verallgemeinert und gezeigt, dass sowohl im Cournot- als auch im allgemeinen Fall das Marktergebnis und die Marktstruktur von der Nachfrageelastizität, der Anzahl der Anbieter, vom Kollusionsgrad und von den Effizienz- bzw. Kostenunterschieden abhängen. Das bedeutet, dass die Preis-Kosten-Margen und die Konzentration im Marktgleichgewicht simultan bestimmt werden, die Anbieterkonzentration mithin endogen ist.
Dasgupta/Stiglitz (Dasgupta, P./Stiglitz, J. 1980) haben im Rahmen eines homogenen Oligopolmodells mit freiem Marktzutritt und Mengenwettbewerb (Cournot-Verhalten) Marktstruktur und Prozessinnovation endogenisiert. Im symmetrischen Cournot-Gleichgewicht gilt, dass (1.) bei gegebener Nachfrageelastizität (e) ein positiver Zusammenhang besteht zwischen dem Konzentrationsgrad (gemessen an 1/n*) und der optimalen Forschungsintensität (Z*), (2.) die optimale Forschungsintensität wiederum von der Stückkostenelastizität [a(x) = – xc´(x)/c(x)] der Forschungsausgaben (x) bestimmt, sodass (3.) die Anzahl der Firmen im Markt allein von den grundlegenden Nachfragebedingungen (d.h. der Elastizität der Marktnachfrage ε) und Technologiebedingungen (d.h. der Stückkostenelastizität α(x)) abhängt:
(6) 1/n* = Z*/ε =α/ε(1+α)
Je geringer ceteris paribus die Elastizität der Marktnachfrage bzw. die Stückkostenelastizität der Forschungsausgaben, umso kleiner ist die Anzahl der Unternehmen im Markt bzw. desto höher ist der Konzentrationsgrad. Dieses Ergebnis wurde von Gabisch (Gabisch, G. 1992) analog auf den Fall von Produktinnovationen übertragen. Shaked/Sutton (Shaked, A./Sutton, J. 1987) haben zudem die Beziehung zwischen Produktdifferenzierung und Konzentrationsgrad endogenisiert und für den Fall vertikaler Produktdifferenzierung nachgewiesen, dass das Verhältnis der fixen zu den variablen Kosten bei wachsender Marktgröße zunimmt und – entgegen der traditionellen Sichtweise – zu einem steigenden Konzentrationsgrad führt.
4. SCP-Paradigma und Wettbewerbspolitik
An dem SCP-Paradigma orientiert sich auch die Wettbewerbspolitik der meisten westlichen Industrieländer. Man spricht deshalb vom Strukturansatz der Wettbewerbspolitik. Die strukturalistische Wettbewerbspolitik versucht, negative Marktergebnisse, also insbesondere monopolistische Strukturen mit überhöhten Preisen und Gewinnen sowie geringer Innovationsrate, dadurch zu verhindern, dass sie die »richtige Marktstruktur« bzw. die »optimale Wettbewerbsintensität« herzustellen bzw. zu bewahren sucht. Die Elemente der deutschen Wettbewerbspolitik lassen sich wie folgt zusammenfassen (Albach, H. 1995):
1. | Polypolistische Konkurrenz ist das Referenzmodell der Marktstruktur. | 2. | Unter gewissen Bedingungen sind weite Oligopole akzeptabel. | 3. | Markttransparenz über die gegenwärtigen und vergangenen Verhaltensweisen der Konkurrenten schadet dem Wettbewerb. | 4. | Wettbewerb ist primär nationaler Wettbewerb. Potenzielle Konkurrenz ausländischer Wettbewerber kann in Betracht gezogen werden. | 5. | Die geografische Reichweite von Standards und Normen ist ohne wettbewerbspolitische Relevanz. | 6. | Wettbewerb ist immer auch Preiswettbewerb. Gemäß der »Mosaik-Theorie« zeigen stabile Preise wettbewerbswidrige Preisabsprachen an. | 7. | Niedrigere Markteintrittsbarrieren sind unverzichtbar für einen funktionsfähigen Wettbewerb. |
Dieser strukturalistische Ansatz der Wettbewerbspolitik wird von wenigstens drei Seiten kritisiert: (1.) Die Vertreter der Chicago- bzw. UCLA-Schule weisen darauf hin, dass ein hoher Konzentrationsgrad genauso gut Ergebnis einer überlegenen Effizienz (»survival of the fittest«) sein kann wie das Ergebnis von kollusivem Verhalten. Demsetz (Demsetz, H. 1973) neigt als wichtigster Vertreter der Chicago- bzw. UCLA-Schule eher zur Effizienzthese. Zahlreiche Studien zeigen, dass sowohl Marktmacht- als auch Effizienzaspekte in unterschiedlicher Stärke auf das Marktergebnis einwirken (z.B. Clarke, R./Davies, S. W./Waterson, M. 1984). (2.) Die evolutorische Ökonomik, die auf Schumpeter aufbaut und heute maßgeblich durch Nelson/Winter (Nelson, R. R./Winter, S. G. 1978, Nelson, R. R./Winter, S. G. 1982) und ihre Schüler vertreten wird, vermisst am SCP-Paradigma und an der auf sie gestützten Wettbewerbspolitik die Einsicht, dass Wettbewerb im Wesentlichen einen dynamischen und stochastischen Prozess darstellt, der von Schumpeterschen Innovatoren getrieben wird und dessen Ergebnis prinzipiell nicht vorhersagbar ist. (3.) Albach (Albach, H. 1993, Albach, H. 1995) weist nach, dass das wettbewerbspolitische Leitbild in Deutschland oft unvereinbar ist mit den Unternehmensstrategien, die am Markt den Unternehmenserfolg sichern. Dies gilt nachdrücklich für Unternehmensstrategien im Bereich von Wissenskapitalgütern (»scienceware products«), namentlich der Suche nach First-Mover-Vorteilen, der globalen Distribution, der Setzung weltweiter Standards und der Erlangung weltweiter Qualitätsreputation.
III. Neue Industrieökonomik: Strategische Interaktion
Die neue Industrieökonomik ist ein blühender Wissenschaftszweig mit einem wachsenden Anwendungsfeld. Aus der bald unüberschaubaren Vielzahl industrieökonomischer Themengebiete, in deren Zentrum die strategische Interaktion steht, seien hier nur drei in Grundzügen vorgestellt: Unternehmensstrategien auf der Basis zweistufiger Wettbewerbsprozesse, Innovation und Wettbewerb und Principal-Agent-Beziehungen in Unternehmen.
Die neue Industrieökonomik thematisiert die strategische Interaktion im Oligopol. Sie nimmt die grundlegenden Angebots- und Nachfragebedingungen und das Nash-Gleichgewichtskonzept als exogen an, während die Marktstruktur und das Marktergebnis endogen bestimmt werden. Ein Nash-Gleichgewicht ist dadurch charakterisiert, dass jeder Marktteilnehmer die jeweils beste Reaktion auf die Aktionen der übrigen Marktteilnehmer wählt. Von zentraler Bedeutung für die strategische Interaktion ist die Unterscheidung zwischen kurzfristig und langfristig variierbaren Aktionsparametern der Unternehmenspolitik und zwischen den Optionen, den Konkurrenten vom Markteintritt abzuschrecken (»entry deterrence«) oder den Markteintritt zuzulassen (»accomodation of entry«). Kurzfristig variierbar sind zum Beispiel Preise und Mengen; dagegen sind Kapazitäten, Produkteigenschaften, Vertriebswege, Lerneffekte, Verbundeffekte, Handelshindernisse, Kundenstamm (akquisitorisches Potenzial), Kompatibilitätsstandards, Normen und Lieferantennetzwerke Beispiele für nur langfristig variierbare Aktionsparameter.
Auf der Grundlage dieser Unterscheidungen finden in der neuen Industrieökonomik Wettbewerbsprozesse in zwei Stufen statt: Deshalb ist auch das Lehrbuch von Pfähler/Wiese zu Unternehmensstrategien im Wettbewerb nach diesem Prinzip aufgebaut (Pfähler, W./Wiese, H. 2006). Auf der ersten Stufe wird ein langfristiger Parameter verändert (z.B. Kapazitätsaufbau); auf der zweiten Stufe wird untersucht, wie diese Änderung auf den Einsatz der kurzfristigen Parameter (Preis oder Menge) wirkt. Die Veränderung des langfristigen Parameters kann den Sinn haben, den Markteintritt eines Konkurrenten abzuschrecken bzw. den Austritt zu erwirken. Um zu prüfen, ob dieses Ziel erreicht wird, muss die Analyse auf den Gewinn des Konkurrenten abstellen. Ist die Eintrittsabschreckung zu teuer, kann das Unternehmen den Markteintritt zulassen. Dann hängt die Entscheidung über die Kapazität in der 1. Periode allein von deren Wirkung auf den eigenen Gewinn ab.
Für ein Zwei-Perioden-Zwei-Unternehmen-Wettbewerbsspiel gilt dann, dass der langfristige Aktionsparameter K1 von Unternehmen 1 den Gewinn π2 des Konkurrenzunternehmens 2 sowohl direkt als auch indirekt über die Beeinflussung des kurzfristigen Parameters (Preis oder Menge) steuert, d.h.
(7)
Der Gesamteffekt kann negativ sein, dann wirkt die Politik von Unternehmen 1 eintrittserschwerend für Unternehmen 2; er kann auch positiv sein, dann wirkt sie eintrittserleichternd. Handelt es sich bei dK1 zum Beispiel um eine Investition in Sachkapital, die die Grenzkosten der Produktion senkt, und betreiben die Unternehmen Mengen- bzw. Cournotwettbewerb, dann gibt es keinen direkten Effekt, sondern nur einen negativen strategischen Effekt. Die Grenzkostensenkung infolge des Kapazitätsaufbaus erhöht nämlich – bei gegebener Konkurrenzproduktion – den Output von Unternehmen 1, und diese Outputerhöhung reduziert aufgrund der damit verbundenen Preissenkung den Gewinn von Unternehmen 2. Durch »Überinvestition« in die Produktionskapazität (»excess capacity«) kann Unternehmen 1 also den Eintritt von Unternehmen 2 abschrecken oder den Austritt erwirken. Diese strategische Rolle von Investitionen in Sachkapital wurde erstmals von Spence (Spence, A. M. 1979) und Dixit (Dixit, A. 1980) analysiert.
Ist die Eintrittsabschreckung zu teuer, kann das Unternehmen 1 den Markteintritt zulassen. Dann hängt die Entscheidung über die Kapazität in der 1. Periode allein von deren Wirkung auf den eigenen Gewinn ab. Diese Wirkung ist gegeben durch
(8)
und mithin wiederum abhängig von der Interaktion des direkten Effekts (ohne strategische Bedeutung) und des strategischen Effekts. Falls
δΠ1/δx2 und δΠ2/δx1
das gleiche Vorzeichen haben, wovon man ausgehen kann, dann haben die strategischen Effekte in Gl. (7) und Gl. (8) dieselbe (bzw. eine gegengerichtete) Wirkungsrichtung, falls die kurzfristigen Aktionsparameter strategische Komplemente (dx2*/dx1 > 0) (bzw. strategische Substitute (dx2 * dx1 < 0)) sind. Mengen sind in der Regel strategische Substitute: Erhöht der Konkurrent die Menge, belässt die Gesamtnachfrage nur Platz für eine geringere eigene Menge. Preise sind dagegen strategische Komplemente: Erhöht der Konkurrent den Preis, ist es sinnvoll, selbst auch den Preis zu erhöhen. Gl. (8) zeigt nun, dass bei Mengen- bzw. Cournotwettbewerb der strategische Effekt positiv und demzufolge die »Überkapazitätsstrategie« auch dann noch richtig ist, wenn der Markteintritt zugelassen wird. Findet dagegen ein Preis- bzw. Bertrandwettbewerb statt, dann ist der strategische Effekt negativ, sodass bei Eintrittsabschreckung gemäß Gl. (7) wieder eine »Überkapazitätsstrategie« von Vorteil ist, während man gemäß Gl. (8) zu einer »Unterinvestition« raten sollte, wenn der Markteintritt zugelassen wird.
Auf der Grundlage dieser Einsichten haben Fudenberg/Tirole (Fudenberg, D./Tirole, J. 1984) eine Taxonomie von Unternehmensstrategien entwickelt, die den Kerngedanken zweistufiger Wettbewerbsprozesse für alle denkbaren langfristigen Aktionsparameter erfasst. Je nachdem, ob die Änderung des langfristigen Aktionsparameters eintrittserleichternd oder eintrittserschwerend wirkt und je nachdem, ob Unternehmen 1 über- oder unterinvestiert, werden vier Grundtypen von Unternehmensstrategien unterschieden (siehe Abb. 1).
Abb. 1: Taxonomie von Unternehmensstrategien
Tirole (Tirole, J. 1988) ordnet eine Vielzahl empirisch beobachtbarer Unternehmensstrategien in diese Taxonomie zweistufiger Wettbewerbsspiele ein. Dazu gehört neben der geschilderten Kapazitätsstrategie auch die Strategie der horizontalen und vertikalen Produktdifferenzierung. Im Falle der horizontalen oder vertikalen Produktdifferenzierung werden in der ersten Stufe die Produkt- bzw. Qualitätseigenschaften festgelegt, und in der zweiten Stufe findet dann typischerweise ein Preiswettbewerb statt, dessen Ergebnis von der Positionierung im Produkt- bzw. Qualitätsraum in der ersten Stufe abhängt. Die Frage ist nun, ob die Unternehmen ihre Produkte ähnlich gestalten bzw. in demselben Preis-Leistungssegment anbieten (d.h. »einander näher rücken«) oder eine hochgradige Differenzierung anstreben (d.h. »voneinander wegrücken«) sollen. Erstmals systematisch analysiert wurden diese Fragen in Bezug auf die horizontale Preisdifferenzierung von Hotelling (Hotelling, H. 1929), d\'Aspremont et al. (d\'Aspremont, C./Jaskold-Gabszewicz, C./Thisse, J.-F. 1979) und Salop (Salop, C. 1979) und in Bezug auf die vertikale Produktdifferenzierung von Gabszewicz/Thisse (Gabszewicz, J./Thisse, J.-F. 1980) und Shaked/Sutton (Shaked, A./Sutton, J. 1992). Im Falle horizontaler Produktdifferenzierung sollte man zum Zwecke der Eintrittsabschreckung eine aggressive (»top-dog«) Strategie wählen und das Produkt »näher an das Konkurrenzprodukt heranrücken«. Denn sowohl der direkte oder Nachfrageeffekt als auch der strategische Effekt vermindern dann den Gewinn des Eintrittswilligen. Wird der Eintritt zugelassen, empfiehlt sich dagegen eine passive (»puppy-dog«) Strategie im Sinne des »Voneinanderwegrückens«. Zu vergleichbaren Schlussfolgerungen gelangt man bei der Analyse der First-Mover-Strategie zur Erzielung von Lernkurven- oder Netzeffekten, der Strategie von Niedrigpreisgarantien, der Strategie zur Erzielung von Synergievorteilen im Mehr-Produkt-Oligopol, der Strategie von Kopplungsgeschäften (»tying«) und der Strategien der Systemführerschaft oder Produktkompatibilität (siehe Tirole, J. 1988).
2. Innovation und Unternehmensstrategien
Nach der Neo-Schumpeter-Hypothese haben Monopole einen höheren finanziellen Anreiz zur Innovation und innovieren deshalb mehr als Unternehmen, die im vollständigen Wettbewerb miteinander stehen (Schumpeter, J. A. 1942). Arrow (Arrow, K. 1962) stellte die Neo-Schumpeter-Hypothese auf den Kopf, indem er den theoretischen Nachweis führte, dass Unternehmen im vollständigen Wettbewerb einen größeren finanziellen Innovationsanreiz haben als Monopole. Dasgupta/Stiglitz (Dasgupta, P./Stiglitz, J. 1980) zeigen, dass Monopole nicht die Ursache, sondern die Wirkung von Innovationen sind. Dies wird freilich erst richtig deutlich, wenn man die zeitliche Dimension des Innovationsprozesses in die Analyse einbezieht und die Frage nach dem optimalen Innovationszeitpunkt und dem optimalen Adoptionszeitpunkt einer Innovation stellt. In der industrieökonomischen Literatur wird diese Frage des Innovationszeitpunkts auch unter den Stichwörtern Innovationswettbewerb, Patentwettrennen (»patent race«) oder Dauerhaftigkeit von Monopolen (»persistence of monopoles«) diskutiert (Gilbert, R./Newberry, D. 1982; Reinganum, J. 1983). Die Frage des richtigen Adoptionszeitpunktes wird auch unter dem Stichwort Innovationsdiffusion (Reinganum, J. 1981; Fudenberg, D./Tirole, J. 1985) abgehandelt.
Im Innovationswettbewerb ist vor allem der asymmetrische Fall von Bedeutung, in dem auf dem Produktmarkt bereits ein Monopol existiert, das jedoch durch den Markteintritt eines innovierenden potenziellen Konkurrenten bedroht ist. Die zentrale Frage ist, wer – aufgrund des höheren finanziellen Innovationsanreizes – im vorgelagerten Forschungs- und Entwicklungsmarkt schneller innoviert, der Monopolist, der seine Monopolposition im Produktmarkt durch Innovation absichern will (»preemptive innovation«, »persistence of monopoly«) oder der potenzielle Konkurrent, der durch einen Sieg im Forschungs- und Entwicklungsmarkt in den Produktmarkt eindringen und ggf. sogar den Monopolisten gänzlich verdrängen will. Dieser asymmetrische Innovationswettbewerb wurde für den Fall eines deterministischen Innovationsprozesses von Gilbert/Newberry (Gilbert, R./Newberry, D. 1982) am Beispiel einer Produktinnovation analysiert und für den Fall eines stochastischen Innovationsprozesses von Reinganum (Reinganum, J. 1983) am Beispiel einer Prozessinnovation. Das Ergebnis hängt wesentlich vom Zusammenwirken des »replacement effect« und des »efficiency effect« der Innovation ab. Erster besagt, dass der Eindringling durch Innovation mehr, nämlich den gesamten Produktmarkt, gewinnen kann und deshalb schneller innovieren wird als der Monopolist, der durch eine schnellere Innovation nur seine Monopolposition halten bzw. ausbauen kann. Der »efficiency effect« besagt, dass der Monopolist schneller innoviert, um den Konkurrenten vom Markteintritt abzuschrecken. Offensichtlich haben diese Effekte gegengerichtete Wirkungen. Im deterministischen Fall setzt sich der »efficiency effect« durch, d.h. der Monopolist betreibt »preemptive patenting«. Im stochastischen Fall ist a priori nicht vorhersagbar, welcher Effekt überwiegt, ob also der Marktneuling oder der etablierte Monopolist schneller innoviert. Gelingt es dem Monopolisten, glaubhaft zu signalisieren, dass er den Innovationswettbewerb durch entsprechende Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen gewinnen will, kann er sich sogar die Patententwicklung sparen. Dazu muss er aber Forschungs- und Entwicklungskapazitäten vorhalten, die denselben abschreckenden Effekt auf den Markteintritt haben wie das Patent selbst.
3. Principal Agent-Theorie
Mit der grundlegenden Arbeit von Berle/Means (Berle, A. A./Means, G. C. 1934) ist der potenzielle Interessenkonflikt zwischen Eigentümern und Managern in Kapitalgesellschaften (Prinzipal Agent-Problem) in das Untersuchungsfeld der Industrieökonomik gerückt. Die empirische Literatur hat diesen Zielkonflikt insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen analysiert und dabei eine Abweichung vom Eigentümerziel der Gewinnmaximierung festgestellt (z.B. Bühner, R. 1990; Bühner, R. 1991). Um dieser Entwicklung vorzubeugen, hat sich die neuere Industrieökonomik mit der Frage optimaler Anreizsysteme u.a. bei Beschaffungs-, Absatz- und Arbeitsverträgen, im Organisationsdesign und bei Investitionsanträgen befasst. Diese Anreizsysteme sollen der asymmetrischen Informationsverteilung zwischen den Akteuren und dem opportunistischen Verhalten des Managements Rechnung tragen (z.B. Laux, H. 1988a, Laux, H. 1988b; Petersen, T. 1989; Lehmann-Grube, U. 1994). Das Anreizsystem wird Teil der vom Unternehmen verfolgten Unternehmensstrategie (Fershtman, C. 1985). Dem Eigentümer bleibt es vorbehalten, ein Anreizsystem zu entwickeln, das den Kompromiss zwischen den Akteuren (Eigentümer, Angestellte, Geschäftspartner) in seinem Interesse beeinflusst.
IV. Perspektiven
Der Interessenschwerpunkt der Industrieökonomik hat sich im Zeitablauf immer stärker auf die Beschreibung und Erklärung intra-industrieller, branchen- und unternehmensspezifischer Variablen bzw. Verhaltensweisen (wie z.B. Marktanteil, Preissetzung, Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, vertikale Integration, Diversifikation, Verschuldungsstruktur, Eigentümerstruktur) gerichtet und dabei immer stärker den Blickwinkel der strategischen Interaktion eingenommen. Die Suche nach inter-industriellen Gemeinsamkeiten, die am Beginn der Industrieökonomik stand, gilt heute als wissenschaftlich wenig ergiebig, insbesondere dann, wenn sie mit empirischen Methoden auf der Grundlage von Ad-hoc-Hypothesen betrieben wird. In jüngerer Zeit steht die strategische Rolle von Informationen im Mittelpunkt des Interesses (Albach, H. 1994).
Der Wissensfortschritt durch die neuere Industrieökonomik wird freilich mit zunehmender Unsicherheit über die Richtigkeit des praktischen Handelns erkauft. Dies gilt für die Wettbewerbs- wie für die Unternehmenspolitik. Die traditionelle, strukturalistische Wettbewerbspolitik sieht sich einer sinnfälligen und wissenschaftlich akzeptierten Basis weitgehend beraubt, ohne dass bislang ein konsensfähiger Ersatz in Sicht wäre. Infolgedessen beobachten wir zunehmende wettbewerbspolitische Unsicherheit: Was sich klar entscheiden ließe, ist oft falsch, wie richtig zu entscheiden wäre, ist oft unklar.
Die traditionelle »strategische« (im Sinne einer langfristig angelegten) Unternehmenspolitik, so wie sie die längste Zeit von der Betriebswirtschaftslehre verstanden wurde, führte meist nur deshalb zu klaren Ergebnissen, weil sie die strategische Interaktion vernachlässigte. Die Tatsache, dass andere dieselbe Politik verfolgen könnten und dies bei der Festlegung der eigenen Unternehmenspolitik nicht außer Acht gelassen werden kann, rückt erst in jüngster Zeit in das Bewusstsein der Betriebswirtschaftslehre. Die neue Industrieökonomik und die Betriebswirtschaftslehre sind im Begriff, eine äußerst fruchtbare Verbindung einzugehen. Dies zeigt sich besonders eindrucksvoll auf dem Gebiet des strategischen Management (siehe z.B. Caves, R. E. 1980; Porter, M. E. 1981; Teece, D. J. 1984; Rumelt, R./Schendel, D./Teece, D. 1991 und Spulber, D. F. 1992). Die mikroökonomisch fundierte Industrieökonomik, insbesondere die Spieltheorie heterogener Oligopole, hat bewiesen, dass ohne ihre Denkfiguren die »spannendsten« Probleme der heutigen Unternehmensführung kaum klar gedacht, geschweige denn gelöst werden können.
Literatur:
Albach, H. : Die Bedeutung neuerer Entwicklungen in der Wettbewerbstheorie für die strategische Unternehmensführung, in: Betriebswirtschaftslehre und Ökonomische Theorie, hrsg. v. Ordelheide, D./Rudolph, B./Büsselmann, E., Stuttgart 1993, S. 255 – 272
Albach, H. : Information, Zeit und Wettbewerb, in: Unternehmensstrategie und Wettbewerb auf globalen Märkten, hrsg. v. Neumann, M., Berlin 1994, S. 113 – 154
Albach, H. : Global Competitive Strategies for Scienceware Products. Paper delivered at the Conference on High-Technology Competition and Cooperation in Global Markets at the HWWA, Hamburg Februar 1995
Arrow, K. : Economic Welfare and the Allocation of Resources for Invention, in: The Rate and Direction of Inventive Activity, hrsg. v. Nelson, R., Princeton 1962, S. 605 – 625
Bain, J. S. : Relation of Profit Rate to Industry Concentration: American Manufacturing 1936 – 1940, in: QJE, vol. 65/1951, S. 293 – 324
Bain, J. S. : Barriers to New Competition, Cambridge, MA. 1956
Bain, J. S. : Industrial Organization, 2. A., New York 1968
Berle, A. A./Means, G. C. : The Modern Corporations and Private Property, New York 1934
Böbel, I. : Wettbewerb und Industriestruktur, Berlin 1984
Bühner, R. : Erfolg von Unternehmenszusammenschlüssen in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1990
Bühner, R. : Grenzüberschreitende Zusammenschlüsse deutscher Unternehmen, Stuttgart 1991
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