Das Wirtschaftslexikon
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23. 09. 2023
Preiskalkulation - Wegen der Eigenart der Bankpreise im Bankwesen nur begrenzt mögliche bzw. sinnvolle Rechnung.
zählt als kostenorientierter Ansatz der Preispolitik zu den wichtigsten Zwecken der Kosten- und Leistungsrechnung. Erste kostenrechnerische Konzepte waren sogar ausschließlich auf den Zweck ausgerichtet, Angebotspreise für Absatzleistungen zu ermitteln. Die Gründe hierfür lagen insb. in der auch heute noch weit verbreiteten Ansicht, man könne den Angebotspreis für ein Produkt oder eine Dienstleistung ohne Berücksichtigung anderer Einflüsse allein mit Hilfe der Angaben aus der Kostenrechnung bestimmen, indem den im Rahmen der Kostenträgerrechnung ermittelten Selbstkosten lediglich ein prozentualer Gewinnzuschlag hinzugefügt wurde („Selbstkosten-plus-Ge- winnzuschlags-Preise progressive Kalkulation). Besonders weit verbreitet ist diese Form der Preisbestimmung im Handel, wo die Fülle der Kalkulationsvorfälle zu besonders einfachen Preisbestimmungsverfahren zwingt (Handelskalkulation), sowie bei der Angebotspreiskalkulation im Anlagengeschäft, wo das Fehlen von Marktpreisen häufig eine kostenorientierte Preisbildung nahelegt. Werden dabei die Selbstkosten aufgrund von Plandaten ermittelt, spricht man von Vorkalkulation, werden hingegen bereits realisierte Istkosten verwendet, von Nachkalkulation. Ergänzt werden diese Kalkulationen durch sog. Schätzkalkulationen, die der möglichst wirtschaftlichen und schnellen Ermittlung von Angebotspreisen für Leistungseinheiten oder Aufträge dienen (Durchgängige Produktkalkulation). Die Ermittlung der Selbstkosten kann auf Basis von Vollkosten oder Teilkosten sowie mit unterschiedlichen Kostenwerten erfolgen. Die Preiskalkulation auf Vollkosten- basis unterscheidet grundsätzlich zwischen Einzel- und Gemeinkosten. Während die Einzelkosten den Produkteinheiten unmittelbar zugerechnet werden können, erfolgt die Verrechnung von Gemeinkosten mit Hilfe von Schlüsseln. Je nach Art des Fertigungs- programmes und des Fertigungsverfahrens stehen hierfür unterschiedliche Kalkulationsverfahren zur Verfügung, die die Gemeinkosten in mehr oder weniger differenzierten Abrechnungsgängen auf Produkteinheiten verteilen. Wenngleich die verschiedenen Varianten der vollkostenorientierten Kalkulationsverfahren auch heute noch in weiten Bereichen der Praxis angewendet werden, so muss man doch bei einer Orientierung an den Anforderungen, die aus heutiger Sicht an die Preiskalkulation zu stellen sind, zu der Auffassung gelangen, dass die Vollkostenrechnung diesen Anforderungen nicht in befriedigender Weise genügt. Den traditionellen Formen der Vollkostenrechnung sind insb. folgende kritische Einwendungen entgegen zu halten: Es gibt keinen „richtigen“ Schlüssel für das Weiterwälzen echter Gemeinkosten und damit auch keine richtigen Preise. Werden Fixkosten auf Basis der jeweiligen Ist-Beschäftigung auf die Kostenträger verrechnet, besteht die Gefahr des „sich aus dem Markt Herauskalkulierens“, weil dann niedrigere Beschäftigung höhere Kosten und damit höhere Preise nach sich zieht, was zu weiterem Beschäftigungsrückgang führt usw. Diese Gefahr ist nur dann nicht gegeben, wenn der Nachfrager bereit ist, über den Preis sämtliche dem Anbieter entstandenen Kosten voll zu vergüten. Auf eine solche Regelung läßt sich bspw. der Staat ein, wenn er Produkte (z. B. wehrtechnische Güter) nachfragt, für die kein Marktpreis existiert. Die Anbieter solcher von öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen nachgefragten Güter müssen >>> Preiskalkulation
Innenfinanzierung - (internal financing)
Das Unternehmen beschafft sich bei der Innenfinanzierung die Finanzmittel aus der Betriebstätigkeit bzw. aus dem Umsatzprozess. Die Innenfinanzierung kann auf verschiedene Weise erfolgen: Einbehaltung von Gewinnen, Abschreibungsgegenwerte, Bildung von Pensionsrückstellungen, Ver mö gens umschichtungen.
Während „Aussenfinanzierung” die Beschaffung von Finanzmitteln durch „ausserhalb” des laufenden Leistungs- und Absatzprozesses gelagerte gesonderte Finanzkontrakte bezeichnet, bezieht sich „Innenfinanzierung” auf die Möglichkeit, „innerhalb” dieses Prozesses Zahlungsüberschüsse zu erzielen und damit einen Beitrag zur Finanzierung weiterer betrieblicher Aktivitäten zu leisten (Cash Flow). Dies setzt voraus, dass
(1) die aus diesem Prozess resultierenden „laufenden” Einzahlungen, insbesondere aus der Umsatztätigkeit,
(2) die zu seiner Durchführung erforderlichen „laufenden” Auszahlungen, insbesondere für Löhne und Gehälter, Werkstoffe, Mieten, Zinsen, Steuern etc., übersteigen. Die der Innenfinanzierung zuzurechnenden Zahlungsströme sind in erster Linie Ergebnis von Entscheidungen im Leistungs- und Absatzbereich; ihre Gestaltung stellt somit zunächst kein Instrument des Finanzmanagements dar. >>> Innenfinanzierung
Aufwertung - Auch Revalvation genannt; Heraufsetzung des Außenwertes einer Währung durch Änderung des Wechselkurses. In einem System fester Wechselkurse erfolgt die Aufwertung durch Beschluss der zuständigen Behörde (in der Bundesrepublik: die Bundesregierung). Bei freien Wechselkursen ergibt sich ein Aufwertungseffekt, wenn die Währung eines Landes stärker nachgefragt als angeboten wird. Als Folge der Aufwertung werden Einfuhren billiger und Ausfuhren teurer. Aufwertung kann deshalb ein Mittel sein, um Zahlungsbilanzüberschüsse zu beseitigen. Gegensatz: Abwertung.
ist die hoheitliche oder marktmässige Heraufsetzung des Wechselkurses >>> Aufwertung
22. 09. 2023
Outsourcing - 1. Rechtliche und organisatorische Auslagerung von Funktionen auf externe, darauf spezialisierte Leistungsanbieter (Insourcer) als eine Art Fremdbezug, die auch eigene Tochtergesellschaften oder Beteiligungsunternehmen sein können. Als Insourcer kann naturgemäss auch eine andere Bank auftreten, was in der Praxis auch meist etfolgt: so ein auf Zahlungsverkehrs-, Wertpapierabwicklung usw. spezialisiertes Institut. Besondere Beachtung findet das Outsourcing-Entscheidungsproblem Eigenfertigung oder Fremdbezug bzw. Make-or-Buy seit jeher im Industriebetrieb, vor allem im Produktionsbereich hins. der Bereitstellung von Einsatzgütern und Endprodukten. Bei Banken sind insb. im Rahmen der Lean-banking-Diskussion und der Rückbesinnung auf Kernkompetenzen in den letzten Jahren verstärkt Auslagerungen einzelner Tätigkeitsbereiche erfolgt, wobei die öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Banken seit jeher im Gegensatz zu den privaten bestimmte Aufgaben auf Spitzeninstitute oder Verbundunternehmen übertragen konnten. Überwiegend werden innerbetriebliche Bankleistungen des internen Leistungsbereichs fremdbezogen, bspw. Fahrdienst, Kantinenservice, Informationsverarbeitung, Research. In jüngerer Zeit kommt es auch zum Outsourcing von Markt- oder solchen nahe kommenden Leistungen, etwa im Kreditgeschäft, Zahlungsverkehr, Wertpapiergeschäft u. a. Beim Outsourcing hat die Bank neben der Qualitätssicherung darauf zu achten, dass die externen Dienstleister Regeln des Bankgeheimnisses und Anforderungen des Datenschutzes wahren. Wegen der exponierten Stellung der Banken in der Volkswirtschaft können aus einem Verstoss gegen das Sicherheitsprinzip schwerwiegende Vertrauens- und Imageverluste resultieren.
2. Auch: Auslagerung. Nach MaRisk dürfen Banken teilweise oder vollständige Auslagerungen von Aktivitäten und Prozessen darf im Rahmen der Grundsätze nach $25a Abs. 2 KWG und unter Einhaltung diesbezgl. von der BaFin erlassener Regelungen vornehmen. Hins, der Auslagerung der internen Revision auf externe Personen oder auf die Konzernrevision sind zudem die betr. Bestimmungen der MaRisk zu befolgen.
1. Charakterisierung Outsourcing ist ein Begriff, der aus dem amerikanischen Wirtschaftsleben kommt. Er ist eine Abkürzung von Outside Resource Using und bedeutet die Nutzung ausserhalb des Unternehmens liegender Ressourcen. Unter Outsourcing wird die Verlagerung von selbst durchgeführten Leistungen auf externe Dienstleister verstanden. Dabei kann es sich um technische oder andere Leistungen handeln. Outsourcing stellt eine Teilproblematik der übergeordneten Thematik Make-or-Buy dar: während die Make-or-Buy-Problematik eine Entscheidung über Eigenfertigung oder Fremdbezug von Produkten oder Leistungen beinhaltet, befasst sich Outsourcing nur mit der Verlagerung bisher intern durchgeführter Dienstleistungen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ergibt sich aus der zeitlichen Betrachtung: Make-or-Buy-Entscheidungen können bereits in einem sehr frühen Stadium der Produktentwicklung getroffen werden, Outsourcing-Überlegungen setzen i.d.R. immer ein „hake” voraus .
2. Arten von Outsourcing Grundsätzlich kann zwischen internem und externem Outsourcing unterschieden werden. Unter internen Outsourcing kann man die Verlagerung von Tätigkeiten von einem Bereich auf einen anderen Bereich des Unternehmens verstehen. Der die Leistungen übernehmende Bereich kann im Unternehmen integriert sein; er kann aber auch in unterschiedlichem Ausmass selbstständig sein, z.B. eine (Service-) Tochtergesellschaft oder eine Beteiligungsgesellschaft. Handelt es sich um ein rechtlich und kapitalmässig unabhängiges Unternehmen, so spricht man von externem Outsourcing.
3. Ziele des Outsourcing Zwei wesentliche Ziele werden mit Outsourcing verfolgt: Kostensenkung und langfristige Wettbewerbsvorteile. Der Aspekt „Kostensenkung” kann der operativen Ebene zugerechnet werden, der Gesichtspunkt „langfristige Wettbewerbsvorteile” der strategischen Dimension. Durch den Fremdbezug von strategisch unbedeutenden Dienstleistungen sollen primär Kosteneinsparungen, durch Outsourcing strategisch bedeutender Dienstleistungen vorrangig Wettbewerbsvorteile erreicht werden. Strategisch unbedeutende Dienstleistungen tangieren die Kernkompetenzen des Unternehmens nicht; für sie kann mit Hilfe von Kostenvergleichsrechnungen die Vorteilhaftigkeit des Fremdbezuges ermittelt werden. Durch die Vergabe selbst erstellter Leistungen an einen externen Dienstleister werden im eigenen Unternehmen Fixkosten abgebaut, die beim externen Dienstleister nur entsprechend der Inanspruchnahme bezahlt werden müssen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Variabilisierung der Fixkosten. Je dichter eine Leistung am Kerngeschäft von Unternehmen liegt, umso höher ist deren strategische Bedeutung und umso schwieriger wird der Outsourcingprozess. Weitere Ziele des Outsourcing können die Reduzierung von Komplexitätskosten sowie die Erhöhung der Qualität und der Flexibilität durch spezialisierte Dienstleister sein.
4. Outsourcing-Entscheidungen Bei auf der operativen Ebene outzusourcenden Leistungen sind erzielbare Kostenvorteile entscheidend. Zur Ermittlung der Höhe möglicher Einsparungen werden Kostenvergleichsrechnungen >>> Outsourcing
Avalkredit - Auch Aval; Übernahme einer Bürgschaft oder Garantie (Garantiegeschäft) durch die Bank für Verbindlichkeiten >>> Avalkredit
Validität - In der Wirtschaftssoziologie: validity, Gültigkeit von operationalisierten Begriffen, Messoperationen (z.B. Tests) und Experimenten. Die V hängt davon ab, inwieweit erhobene Daten bzw. in Tests und Experimenten ermittelte Messwerte tatsächlich das beschreiben, was man unter dem Begriff, dem Sachverhalt, der zu testenden Eigenschaft usw. versteht, über die Daten und Messwerte gewonnen wurden.
(A) (allgemeine Charaktersierung) meint die Gültigkeit einer Operationalisierung, also ob mit dem gemessenen Kriterium auch tatsächlich das eigentlich interessierende Phänomen abgebildet wird. So kann bspw. in Zweifel gezogen werden, ob die Fluktuationsrate in einem Unternehmen ein valides Mass für die Arbeitzufriedenheit darstellt oder ob ein bestimmter psychologischer Test valide bestimmte Charaktereigenschaften eines Menschen anzeigt. Siehe auch Gütekriterien. (B) (Gültigkeit, in der Personalauswahl). Bei Personalauswahlinstrumenten wird mit der Validität mehrheitlich angegeben, wie hoch die Korrelation zwischen dem vorausgesagten und der tatsächlichen Eignung der Bewerbenden ist. Wir unterscheiden zwischen Kriteriumsvalidität (Zusammenhang zwischen dem Testergebnis und der festzustellenden Grösse) der inhaltlichen Validität (Werden relevante Kriterien erhoben?) und der Konstruktvalidität (Basiert das Instrument auf einer fundierten Theorie?). Eine Sonderform ist die face validity oder Augenscheinvalidität, das heisst, ist das Funktionieren Instrument den Beteiligten einsichtig. Siehe auch Personalauswahl, Grundlagen und Personalauswahl, Instrumente, jeweils mit Literaturangaben.
kennzeichnet die Gültigkeit einer Messung bzw. eines Meßinstruments. Es ist hierbei die v.a. für theoretische Konstrukte schwierige Frage zu klären, ob die durchgeführte Messung auch wirklich die charakteristischen Eigenschaften des Meßobjektes erfaßt. Dies ist für einfache, physikalische Größen wie Länge und Gewicht wesentlich einfacher als für marketingrelevante Konstrukte wie z.B. Aufmerksamkeit oder Einstellung. Man unterscheidet mehrere Validitätsarten, die sich hauptsächlich nach der Strenge der zu erfüllenden Kriterien unterscheiden: Inhaltliche Validität (circular-validity, face-validity, relevance-validity): Bei weiter Auslegung umfaßt die inhaltliche Validität den gesamten Arbeitsgang von der adäquaten Planung bis zur Fertigstellung eines kompletten Meßinstruments. Damit ist gemeint, dass man zur Überprüfung einer komplexen Fragestellung alle relevanten Teilaspekte einbezieht und sicherstellt, dass die ausgewählten Testitems das zu untersuchende Phänomen hinreichend repräsentieren. Somit beschäftigt sich die inhaltliche Validität mit der Plausibilität, Vollständigkeit, Angemessenheit und Relevanz eines Meßinstrumentes und erfordert insofern besonders viel Kreativität in der Planungsphase. Man spricht häufig auch davon, dass sich ein Test selbst validiere. Dies mag für einfache Fragestellungen zutreffen, ein genauer Validitätsnachweis erfordert jedoch zusätzlich die Durchführung einer systematischen Überprüfung der Validität mit einem der nachfolgenden Verfahren. Kriteriumsvalidität: Unter der Kriteriumsvalidität faßt man die Vorhersagevalidität (Prognosevalidität, pre- dictivevalidity) und die Ubereinstimmungs- validität (concurrent validity) zusammen. Hierbei werden die Ergebnisse eines zu überprüfenden Meßinstrumentes mit den Werten eines Außenkriteriums verglichen. Der Grad der Validität wird normalerweise durch die Korrelation bestimmt. Da eine solche Überprüfung weitgehend mechanisch und ohne umfassendes, theoretisches Hintergrundwissen erfolgen kann, spricht man auch von empirischer Validität. Die Wahl des Außenkriteriums stellt hierbei einen entscheidenden Schritt dar. Unabhängig von der Qualität oder Validität des Außenkriteriums selbst, kann die erzielte Kriteriumsvalidität stets im Hinblick auf das zugrundeliegende Außenkriterium interpretiert werden und ist ob) ektiv nachprüfbar. Von Prognosevalidität spricht man dann, wenn die Ergebnisse einer Messung zur Vorhersage von Kriteriumswerten verwendet werden. Die Ubereinstimmungsvalidität zielt demgegenüber auf Kriteriumswerte ab, die praktisch simultan mit dem zu überprüfenden Meßinstrument erhoben werden. Insbesondere die Vorhersagevalidität hat für praktische Fragestellungen eine erhebliche >>> Validität
21. 09. 2023
Finanzierung aus Abschreibungen - Der Begriff der Finanzierung „aus Abschreibungen” kann im Zusammenhang mit der Analyse und Gestaltung der Innenfinanzierung in dreifacher Weise interpretiert werden:
(1) Bei dem primär im Bereich der Jahresabschlussanalyse anzutreffenden Versuch, das Volumen der Innenfinanzierung als Cash Flow auf indirektem Wege aus Jahresabschlussgrössen zu ermitteln, stellen Abschreibungen eine Korrekturgrösse dar. Der Betrag der in die GuV-Rechnung als Aufwand eingegangenen Abschreibungen ist als nicht zahlungswirksame Aufwandsgrösse zum Jahresüberschuss hinzuzuaddieren und damit letztlich aus der Rechnung zu eliminieren. Im Endeffekt wird dadurch erreicht, dass die Höhe der vorgenommenen Abschreibungen für den als Ergebnis der Rechnung zu ermittelnden Cash Flow ohne Bedeutung ist.
(2) Die Gestaltung von Abschreibungen stellt ein Instrument im Rahmen des >>> Finanzierung aus Abschreibungen
Transaktion - (in der Datenverabeitung). Eine Transaktion ist eine von einem menschlichen Benutzer oder einem Anwendungsprogramm ausgelöste Verarbeitungseinheit, die vom Datenbankverwaltungssystem als eine unteilbare Operation auf den Daten begriffen wird >>> Transaktion
Sozialbilanz - In der Wirtschaftssoziologie: neuere Bezeichung für eine Rechnungslegung durch Unternehmen, worin die sozialen, die nicht-ökonomischen Wirkungen und Ergebnisse der Arbeit eines Unternehmens >>> Sozialbilanz
20. 09. 2023
Export - Die Vornahme von Exporten bildet die erste Stufe der Internationalisierungsstrategie. Export (Ausfuhr) bezeichnet (a) Waren und/oder Dienstleistungen, welche ins Ausland verbracht wurden, (b) das Ausfuhrgeschäft selbst (Außenhandelsgeschäft). Beim Erwerb von Vermögen im Ausland (Direktinvestitionen) handelt es sich um Kapitalexport. Von der Warenseite her spricht man von sichtbarem Export, bei Dienstleistungen von unsichtbarem Export. DerdirekteExportumfaßtinsb. Investitionsgüter (etwa Industrie-, Hafen- und Kraftwerksanlagen, Werkzeugmaschinen, Industriegüter zur Gestaltung der Infrastruktur). Daneben werden Konsumgüter (Ge- und Verbrauchsgüter) infolge der zunehmenden Industrialisierung direkt exportiert. >>> Export
Produktdifferenzierung - Politik eines Unternehmens, eine Produktart in verschiedenen Varianten auf den Markt zu bringen. Dabei begehen nach empirischen Untersuchungen die meisten Firmen den sog. Mehrheitsirrtum, weil sie ihre Produkte in der oder den Varianten auf den Markt bringen, in der oder in den auch schon Konkurrenzangebote existieren. Das mag aus Risikoüberlegungen resultieren, nur nicht zu abweichend zu erscheinen, oder aus reinem Nachahmen entspringen. Wie auch immer, es läßt die Frage nach dem optimalen Grad der Produktdifferenzierung aufkommen, der unter Berücksichtigung von Kunden-, Konkurrenz- und Kostenaspekten zu bestimmen ist. Das schwierigste Problem solcher Entscheidungen stellt das Informationsproblem dar, da die potentielle Nachfrage bei alternativen Marktangeboten zu ermitteln ist, um die optimale Kombination für das anbietende Unternehmen herauszufinden. Produktdifferenzierung steht in engem Zusammenhang zur Marktsegmentierung >>> Produktdifferenzierung
Verbundene Unternehmen - (affiliated companies) Verbundene Unternehmen sind Gesellschaften, die in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft einbezogen und voll konsolidiert werden. Die Muttergesellschaft hält eine Beteiligung von über 50 % an diesen Unternehmen.
Verschiedene Formen; im Aktiengesetz gesetzlich geregelt:
- In Mehrheitsbesitz stehende Unternehmen und mit Mehrheit beteiligte Unternehmen
- Abhängige und herrschende Unternehmen
- Konzernunternehmen
- Wechselseitig (mit je über 25%) aneinander >>> Verbundene Unternehmen
19. 09. 2023
Arbeitsteilung - In der Wirtschaftssoziologie: division of labor, frz.: division du travail, [1] bezeichnet bei E. Durkheim sowohl die historisch-gesellschaftliche Tendenz zur relativen Trennung und Verselbständigung von politischen, administrativen, wirtschaftlichen usw. Funktionen und Institutionen (frz.: division du travail social) als auch die historisch-sozioökonomische Tendenz zur relativen Trennung und Verselbständigung von Berufstätigkeiten, Arbeitsgängen, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
[2] In der älteren Sozialwissenschaft ist Arbeitsteilung Bezeichnung für die Aufsplitterung von grösseren Produktionsgängen auf eine Vielzahl von Produzenten bei gleichzeitiger Koordination (in der Einheit Betrieb) im Interesse grösserer Produktivität (A. Smith).
[3] Die marxistische Theorie unterscheidet zwischen der Arbeitsteilung im allgemeinen, im besonderen und im einzelnen. Unter der Arbeitsteilung im allgemeinen versteht K. Marx die gesellschaftliche A., die „ Trennung der gesellschaftlichen Produktion in ihre grossen Gattungen, wie Agrikultur, >>> Arbeitsteilung
Recycling - siehe Entsorgung.
all jene Prozesse, durch die ein bislang nicht verwerteter Materie- bzw. Energieoutput des Wirtschaftssystems diesem als Inputfak- tor wieder zugeführt wird. Gründe für Recycling-Prozesse sind die Schonung knapper Ressourcen sowie die Vermeidung von Entsorgungsleistungen (Redistribution, >>> Recycling
Umsatzkostenverfahren - Verfahren der Erstellung der Bank-GuV-Rechnung. Zur Ermittlung des Betriebsergebnisses werden dem Umsatz des Geschöftsjahrs nicht die gesamten Aufwendungen des Jahres gegenübergestellt, sondern nur die, die für die tatsöchlich verkauften Leistungen angefallen sind. Stellt hohe Anforderungen an die Kostenrechnung. Anders: Gesamtkostenverfahren.
nach § 275 Abs. 3 HGB als Alternative zum Gesamtkostenverfahren >>> Umsatzkostenverfahren
18. 09. 2023
Data Mining - im engeren Sinne, siehe Data Mining. im weiteren Sinne, siehe Knowledge Discovery in Databases. Fasst man den Begriff Data Mining eher weit, so ist Data Mining identisch zum Begriff des Knowledge Discovery in Databases. In seinem engen Verständnis hingegen ist Data Mining ein Teilschritt dieses KDD-Prozesses, der aus Algorithmen besteht, die in akzeptabler Rechenzeit aus einer vorgegebenen Datenbasis einer sehr grossen Datenbank eine Menge von bisher unbekannten Zusammenhängen, Mustern und Trends liefern. Besteht diese Datenbasis aus üblichen, strukturierten Daten, so spricht man vom klassischen Data Mining, das sich der verschiedensten Ansätze aus unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen bedient. Dabei werden ebenso klassische Verfahren der Statistik zur Segmentierung, Klassifikation oder Prognose angewendet wie neuere Techniken der Entscheidungsbäume >>> Data Mining
Innerbetriebliche Leistungen - sind im Betrieb erbrachte Leistungen, die nicht zum Absatz am Markt bestimmt sind, sondern >>> Innerbetriebliche Leistungen
Lombardkredit - Kredit aufgrund von Beleihungen, insbesondere von Wertpapieren. >>> Lombardkredit
17. 09. 2023
Personalarbeit - Die Personalarbeit kennzeichnet den funktionalen Aspekt der Tätigkeit im Personalbereich und gilt deshalb als Bezeichnung für sämtliche Personalfragen. >>> Personalarbeit
Preisdifferenzierung - Liegt grunds. vor, wenn ein Anbieter - z. B. eine Bank - gleiche Bankleistungen zu unterschiedlichen Preisen absetzt, er also unterschiedliche Preise für ein und dieselbe Leistungsart nach bestimmten Gesichtspunkten festsetzt, um seinen Gesamterlös bei gleichen Kosten zu steigern (räumliche, zeitliche, persönliche Preisdifferenzierung). Die Preisdifferenzierung geht dabei von der Vorstellung aus, dass der Gesamtmarkt in Teilmärkte mit voneinander abweichenden Nachfrageelastizitäten aufgespalten werden kann. Die mit der Anwendung der Preisdifferenzierung von der Bank verbundene Intention besteht darin, das vorhandene Marktpotential mittels einer flexiblen Preisgestaltung effektiver auszuschöpfen. Als Differenzierungskriterium für die Höhe des Preiszählers bieten sich folgende Ansatzpunkte an: 1. räumliche und zeitliche Unterschiede bei der Bereitstellung gleicher Leistungen, 2. Umfang der Leistungsabnahme bzw. Mehrleistungsinanspruchnahme, 3. Bonität des Kunden, 4. Grad der Verhandlungsmacht des Kunden. Preisdifferenzierung nach der Bonität des Kunden bedeutet, dass z.B. der Kreditpreis eine von der Bonität des Kreditnehmers abhängige kalkulatorische Risikoprämie beinhaltet, die um so kleiner ist, je besser die Bonität des Kunden seitens der Bank eingeschätzt wird. Entspr. könnten Banken bei zunehmendem Geschäftsvolumen einer Kundenverbindung grössere Preisabschläge gewähren als bei einer nur geringen Leistungsabnahme eines Kunden.
Der wahrgenommene Nutzen eines Produkts, der sich in der maximalen Zahlungsbereitschaft der Nachfrager konkretisiert, deren Kaufkraft oder die Wettbewerbsverhältnisse auf einem Markt können sich in vielfacher Weise unterscheiden: Hieraus resultieren in der Preispolitik Ansatzpunkte für eine Preisdifferenzierung: Unter bestimmten Konstellationen setzt der Anbieter dann unterschiedliche Preise für die (annähernd) gleiche Produktleistung an. Siehe auch Predatory pricing und Preispolitik (mit Literaturangaben).
Literatur: Pechtl, H. (2005): Preispolitik, Stuttgart. Skiera, B. (1999): Mengenbezogene Preisdifferenzierung bei Dienstleistungen, Wiesbaden.
Begriff Preisdifferenzierung ist die im Rahmen der Preispolitik betriebene völlige oder teilweise Aufhebung von Einheitlichkeit, die den Preisen gegenüber unterschiedlichen Kosten- und Angebotsbedingungen und (oder) Nachfrage- und Absatzbedingungen anhaften kann. Diese allgemeine Definition bezieht sehr verschiedene Spezialfälle mit ein: Preisdifferenzierung i.e.S. liegt vor, wenn für völlig gleiche Güter, welche die gleichen Kosten verursachen, verschiedene Preise gefordert werden, entsprechend den unterschiedlichen Absatzbedingungen, die die segmentierten Nachfrager mit sich bringen. Bei der Preisdifferenzierung i. w. S. sind folgende Fälle zu unterscheiden: Gleiche Güter können durch die verschiedensten Begleitumstände, z.B. unterschiedliche Transportwege oder unterschiedliche Mengenabnahme je Auftrag, unterschiedliche Kosten verursachen. Preisstellungen bei qualitativ gleichen Gütern, die solchen Kostenunterschieden entsprechen (“unechte“ Preisdifferenzierung), können der Preisdifferenzierung w.S. zugeordnet werden, da sie ein wesentliches Merkmal des allgemeinen Preis- differenzierungsbegriffs aufweisen, indem die sonst mögliche Einheitlichkeit gegenüber den unterschiedlichen Kostenbedingungen aufgehoben ist. Insbesondere bei Ablehnung der vorstehenden Begriffassung wird folgender Sonderfall zur Preisdifferenzierung i. w. S. gerechnet: Gleiche Güter können durch die verschiedenen Begleitumstände unterschiedliche Kosten verursachen und dennoch gleiche Preishöhen erhalten. Trotz gleicher Preishöhen wird in diesem Fall von Preisdifferenzierung gesprochen, weil die Preise dann in bezug auf ihr Preis- Kosten-Verhältnis differenziert sind, das bei einer kostenverursachungsgemäßen Preiskalkulation und unterschiedlich hohen Preisen gleich und einheitlich wäre. Werden die Preise für gleiche Güter, die durch die Begleitumstände unterschiedliche Kosten verursachen, nicht nur unter Berücksichtigung der Kosten, sondern auch unter Beachtung von unterschiedlichen Nachfragebedingungen voneinander abweichend fixiert, so kann erst recht von einer Preisdifferenzierung i. w. S. gesprochen werden. Neben der Preisdifferenzierung bei gleichen Gütern gibt es auch solche bei ähnlichen oder verschiedenen Gütern. Die aufzuhebende Einheitlichkeit der Preise ähnlicher oder verschiedener Güter kann darin bestehen, dass die Preise jeweils in gleicher Relation zu den Kosten stehen oder die Preise die Nachfrageverhältnisse der Güter auf gleiche Weise berücksichtigen. Auch bei Aufhebung solcher Einheitlichkeit der Preise kann im weiteren Sinne des Begriffs von Preisdifferenzierung gesprochen werden. Sie ergibt sich z.B., wenn die Preise für ähnliche oder verschiedene Güter überproportional zur Höhe der Kosten dieser Güter und (oder) überproportional zu den Qualitätsansprüchen der Nachfrager gesteigert werden. Preisdifferenzierung i. w.S. kann mit Produktdifferenzierung einhergehen. Auch durch völlig gleiche Preishöhen für die ähnlichen oder verschiedenen Güter könnte die sonst mögliche Einheitlichkeit der Preise in ihrer Relation zu den Kosten oder gegenüber den Nachfrageverhältnis- sen aufgehoben werden. Ziele Folgende spezifischen Ziele können im Zusammenhang mit der Preisdifferenzierung verfolgt werden: eingehendere Ausschöpfung der heterogenen Marktverhältnisse, effizientere Marktbearbeitung (z.B. durch segmentspezifische Preisanpassung und Rabatte, Preislagenpohtik, Preishmenpoh- tik); Kundengewinnung, Kundenbindung (z.B. durch Aktionsrabatt, Sonderangebotsrabatt, Bonus, Gesamtumsatzrabatt, Treuerabatt); Marktabsahnung, Skimming-Strategie, Abschöpfung der Konsumentenrente Konkurrenzabwehr (z.B. durch Rabatte zur Anpassung oder Unterbietung); Produkteinführung (z.B. durch Einführungsrabatt); Lagerräumung, Auslauf, Ausverkauf (durch zeitliche Preisdifferenzierung, Schlußverkaufspreise, Sonderrabatte); Steigerung von Gesamtumsatz, Beschäftigung, Kapazitätsauslastung (durch diverse Rabatte); Nivellierung von Umsatz, Beschäftigung, Kapazitätsauslastung (z.B. durch Saisonrabatt, Frühbezugsprämie); Rationalisierung der Produktion (durch preisliche Begünstigung der Standardausführungen, Benachteiligung von Sonderausführungen); Auftragsgrößensteigerung, Losgrößensteigerung (durch Mengenrabatt, Minder- mengenzuschlag, Auftragsrabatt, Sammelrabatt); Erhöhung der Kosten- und Leistungsgerechtigkeit der Preise in bezug auf die Kosten und Leistungen der Abnehmer (z.B. durch Funktionsrabatt, Großhandelsrabatt, Einzelhandelsrabatt, Handwerksrabatt); Erhöhung der Kosten- und Leistungsgerechtigkeit der Preise hinsichtlich der Aufteilung der Kosten und Leistungen zwischen Anbieter und Abnehmer (z.B. durch Skonto, Mitnahmerabatt, Abholra- batt, Montagerabatt, Lieferungs- und Zahlungskonditionen). Datenkranz Das Entscheidungsfeld der Preisdifferenzierung wird durch die Unternehmensbedingungen, insb. die Kosten der Unternehmung, die Marktbedingungen mit den Nachfrage- und Konkurrenzgegebenheiten und die Rechtsordnung gekennzeichnet. Davon seien nur die folgenden Sachverhalte hervorgehoben: Außer den üblichen Produktionsund Absatzkosten können Kosten zu beachten sein, die durch die Preisdifferenzierung selbst hervorgerufen werden (zusätzliche Kosten für Marktinformation und Marktspaltung, für Preisauszeichnung und Preislisten, für Rechnungswesen und Verwaltung, für Käuferabfertigung, für Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung). Diese Kosten wachsen mit der Zahl der Preis- und Rabattstufen. Für eine Preisdifferenzierung i. e. S. müssen im Markt mehrere Teilmärkte (Marktsegmente) vorhanden oder zu bilden sein, zwischen denen die Reaktionen der Nachfrager voneinander abweichen. Die Teilmärkte müssen voneinander so isoliert oder isolierbar sein, dass eine Arbitrage ausgeschlossen ist. Konsumenten werden z. B. mit Hilfe von Studenten-, Rentner-, Mitglieder-, Belegschaftsausweisen oder Berechtigungsscheinen, gewerbliche Abnehmer aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit mit Hilfe ihrer Anschrift oder ihrer Firmenausweise den Teilmärkten so zugeordnet, dass eine Fluktuation zwischen den Teilmärkten nicht möglich ist. Bei Preisdifferenzierung nach Maßgabe der Abnahmemengen und -Zeitpunkte ist die Zuordnung selbsttätig. Regionale Teilmärkte werden ggf. durch Export- und Importrestriktionen, durch Zollvorschriften, durch vertraglichen Ausschluß des Weiterverkaufs oder auch nur durch die Transportkosten des Gutes voneinander isoliert. Preisdifferenzierung und unterschiedliche Käuferbehandlung setzen nicht eine bestimmte Marktform voraus; sie kommen im Monopol, Oligopol und Polypol vor. Allerdings ist der Spielraum für Preispolitik und Preisdifferenzierung von den Marktformen mit abhängig. Die rechtliche Zulässigkeit der Preisdifferenzierung wird von den Marktformen ebenfalls faktisch mitbestimmt. Durch § 26 Abs. 2 des GWB ist es marktbeherrschenden Unternehmen und preisbindenden Unternehmen untersagt, andere Unternehmen „in einem Geschäftsverkehr, der gleichartigen Unternehmen üblicherweise zugänglich ist“, unmittelbar oder mittelbar unbillig zu behindern oder „gegenüber gleichartigen Unternehmen ohne sachlich gerechtfertigten Grund unmittelbar oder mittelbar unterschiedlich“ zu behandeln. Die Kartellbehörde hat nach § 22 Abs. 4 und 5 GWB die Befugnis, ein mißbräuchliches Verhalten marktbeherrschender Unternehmen zu untersagen, bei dem ungünstigere Entgelte oder sonstige Geschäftsbedingungen ohne sachliche Berechtigung gefordert werden (Diskriminierung). Handlungsalternativen Bei der Preisdifferenzierung stellt die Höhe der Preise das Hauptproblem dar. Der Anbieter ist damit zugleich aber vor die Wahl zwischen verschiedenen Arten der Preisdifferenzierung, zwischen unterschiedlichen Kriterien der Marktaufspaltung und zwischen einigen Techniken der Preisdifferenzierung gestellt. Arten der Preisdifferenzierung Es kann zwischen vertikaler und horizontaler Preisdifferenzierung unterschieden werden: Bei ersterer findet der Anbieter mehrere sich unterscheidende Teilmärkte bereits vor. Auf jedem dieser Teilmärkte gibt es Käufer aller oder einiger Preisschichten, so dass die Nachfrage auf jedem Teilmarkt i. d. R. in einer von links oben nach rechts unten verlaufenden Preis-Absatzfunktion zum Ausdruckkommt. Bei horizontaler Preisdifferenzierung zerlegt der Anbieter selbst den Gesamtmarkt in Käuferschichten mit unterschiedlicher Zahlungswilligkeit. Eine die Gesamtnachfrage widerspiegelnde Preis-Absatzfunktion wird dementsprechend in mehrere Teile zerlegt. Jeder Käufer zahlt den Preis in Höhe der unteren Grenze der Schicht, welcher er mit seiner Zahlungswilligkeit zugehört. Kriterien der Marktaufspaltung und Preisdifferenzierung Für die Marktaufspaltung und Preisdifferenzierung können unterschiedliche (Segmen- tierungs-)Kriterien herangezogen werden, die zu verschiedenen „Formen der Preisdifferenzierung“ führen: Personelle - käufergruppenhezogene - Preisdifferenzierung Konsumentengruppen werden z. B. nach so- ziodemographischen, sozialen oder Kauf- verhakensmerkmalen, gewerbliche Käufergruppen nach Branchen, Betriebsformen, Betriebsgrößenklassen usw. unterschieden und preispolitisch unterschiedlich behandelt. Die Preisdifferenzierung nach dem Verwendungszweck des Produkts, bei der z.B. Stromtarife für gewerbliche und private Abnehmer oder die Preise von Eisenwaren für Handwerkerund Konsumenten abweichend gestaltet werden, kann als Sonderfall der personellen Preisdifferenzierung erachtet werden. Räumliche - regionale - Preisdifferenzierung Der Markt wird nach Standorten der Nachfrage (evtl. auch des Angebots) unterschieden und preislich divergierend behandelt. Zeitliche Preisdifferenzierung Der Markt wird im Zeitablauf preislich unterschiedlich behandelt (Preisvariation). Quantitative Preisdifferenzierung Der Preis wird differenziert nach der Abnahmemenge eines Gutes pro Auftrag, nach dem Gesamtumfang des Auftrags, nach der Abnahmemenge pro Periode, nach >>> Preisdifferenzierung
Finanzbuchhaltung - Auch: Geschäfts-, kaufmännische Buchhaltung. I. Ggs. z. Betriebsbuchhaltung Teil des (Bank-) Rechnungswesens, >>> Finanzbuchhaltung
16. 09. 2023
Ökonomisches Prinzip - Auch: Rational-, Wirtschaftlichkeitsprinzip. Grundlage des Arbeitens einer Bank wie jedes Unternehmens. Beinhaltet den Anspruch, mit gegebenen Mitteln >>> Ökonomisches Prinzip
Wirtschaftlichkeitsprüfung - In der Gesundheitswirtschaft: efficiency audit
Die Überwachung der Wirtschaftlichkeit in der vertragsärztlichen Versorgung ist eine gemeinsame Aufgabe der Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung nach § 106 SGB V wird zwischen Auffälligkeits- und Zufälligkeitsprüfungen unterschieden. Auffälligkeitsprüfungen werden vorgenommen, wenn die ärztlich verordneten Leistungen die Richtgrößen überschreiten.
Auffälligkeitsprüfungen sollen nach dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) in der Regel für nicht mehr als fünf Prozent der Ärzte einer Fachgruppe durchgeführt werden. Sofern der Arzt verpflichtet wird, Rückzahlungen an eine Krankenkasse zu leisten, muss diese Festsetzung innerhalb von zwei Jahren nach Ende des geprüften Verordnungszeitraums erfolgen. Nach dem GKV-WSG sollen insbesondere auch Ärzte geprüft werden, deren ärztlich verordnete Leistungen in bestimmten Anwendungsgebieten deutlich von der Fachgruppe abweichen sowie insbesondere auch verordnete Leistungen von Ärzten, die an einer Untersuchung nach § 67 Abs. 6 des Arzneimittelgesetzes beteiligt sind. Bei Zufälligkeitsprüfungen werden pro Quartal bei zwei Prozent der Ärzte arzt- und versichertenbezogene Stichproben gezogen. Die Zufälligkeitsprüfungen >>> Wirtschaftlichkeitsprüfung
Streik - kollektive Zurückbehaltung der Arbeitsleistung zum Zwecke der Druckausübung auf den Arbeitgeber und seine Verbände; siehe auch Arbeitskampf.
Einstellung der Arbeit, die gemeinsam und planmäßig durchgeführt durch eine größere Anzahl von Arbeitnehmern innerhalb eines >>> Streik
15. 09. 2023
Sozialbilanz - In der Wirtschaftssoziologie: neuere Bezeichung für eine Rechnungslegung durch Unternehmen, worin die sozialen, die nicht-ökonomischen Wirkungen und Ergebnisse der Arbeit eines Unternehmens >>> Sozialbilanz
Ablauforganisation - In der Wirtschaftssoziologie: Aufbau- und Ablauforganisation
1. Definition Die Ablauforganisation beschreibt die inhaltliche, räumliche und zeitliche Abfolge von Aktivitäten, um eine Aufgabe zu erfüllen. Sie regelt den Ablauf des betrieblichen Geschehens unter Berücksichtigung der Anforderungen an das gewünschte Ergebnis und des Leistungsvermögens von Personen und verfügbarer Sachmittel. Die jeweilige betriebliche Ablauforganisation ist dokumentiert in Arbeitshandbüchern, Leitfäden und Vorschriften, um eine wiederholbare, nachvollziehbare Ausführung jeder Aufgabe des Ablaufes mit gleichbleibender Qualität sicher zu stellen.
2. Abgrenzung Die Komplexität einer Aufgabe, die eine Ablauforganisation zu realisieren hat, bestimmt die benötigte Qualifikation der ausführenden Personen oder die technologische Vielfalt der eingesetzten Sachmittel. Bei umfangreicheren Aufgaben — beispielsweise der Herstellung eines Produktes — ergibt sich daher meist eine Spezialisierung der Personen auf bestimmte Tätigkeiten und damit auch die Zuordnung der benötigten Sachmittel. Gebäude, Einrichtungen, Maschinen, Werkzeuge Informationssysteme oder Daten sind auf die einzelnen Aufgabenschwerpunkte zugeschnitten. Ausserdem gestaltet sich der Gesamtablauf oft derart lang, dass eine Zergliederung in Teilabläufe sinnvoll ist. Insofern entsteht eine Abl. die Befriedigung des Kundenwunsches bestehend aus Tell-Ablauforganisationen, die teils sequentiell teils parallel ihre Teilaufgaben abarbeiten. Die Vorkalkulation im Rahmen der Erstellung eines Angebotes, die Erprobung bei der Entwicklung eines neuen Produktes oder die Lackierung einer Rohkarosse sind Beispiele für derartige Teilabläufe. Mit steigender Komplexität, Spezialisierung und Zergliederung verliert die Ablauforganisation allerdings an Übersichtlichkeit und Flexibilität. Daraus ergibt sich ein grösserer Planungs- und Koordinierungsaufwand. Fasst man jetzt die spezialisierten Tätigkeiten zusammen, um Grössenvorteile zu nutzen, beispielsweise ein zentraler Einkauf oder Qualitätssicherung, oder lagert die Planungs- und Kontrollfunktionen aus dem Ablauf aus, so ergibt sich eine Struktur: die sog. Aufbauorganisation. Dieser Schritt ist überall dort anschaulich nachzuvollziehen, wo ein kleines „Start-up-Unternehmen” um Grössenordnungen wächst. Arbeitet anfangs noch jeder in jeder Funktion, bilden sich schnell Spezialisierungen, die in eine Aufbauorganisation mit festen Zuständigkeiten mündet. Insofern sind reine Ablauforganisationen ohne Aufbauorganisation nur in Kleinstuntemehmen mit einfachen Aufgaben zu finden und auch nur dann, wenn jeder Mitarbeiter alle Tätigkeiten des Ablaufes gleich gut beherrscht. Ablauf-und Aufbauorganisation sind also nahezu untrennbar miteinander verwoben. Der reine Ablauf erhält eine übergeordnete Struktur. Diese Struktur sollte allerdings so klein wie möglich sein, da sie oft nicht direkt an der Wertschöpfung beteiligt ist und die Zunahme ablaufinterner Schnittstellen zusätzliche Kosten und Verzögerungen bedeutet.
3. Ziele Die Ziele der Ablauforganisation haben sich in den letzten dreissig Jahren verändert. Früher dominierte die Auslastung aller am Ablauf beteiligten Ressourcen die Zielvorgaben. Heute stehen überwiegend kundenorientierte Ziele im Vordergrund wie termingerechte Ausführung, hohe Qualität, geringe Kosten, kurze Durchführungszeiten, hohe Flexibilität, Service- und Kundenfreundlichkeit und die Fähigkeit zu kundenspezifischen innovativen Lösungen.
4. Gestaltung der Ablauforganisation Voraussetzungen der Ablauforganisation für die Erreichung der o.g. Ziele sind minimale Bestände an Material, Sachmitteln und Personal. Ist die zu erfüllende Aufgabe einfach, hat wenig Wertschöpfungsstufen, keine oder wenig Varianten mit hoher Ähnlichkeit und grosse Stückzahlen, dann kann der Grad der Arbeitsteilung höher und die Qualifikation der am Ablauf Beteiligten geringer sein. Steigt die Komplexität der Aufgabe oder die Variantenvielfalt empfiehlt es sich oft, den Grad der Arbeitsteilung zu reduzieren und Planungs-, Kontroll- und Unterstütztuigstätigkeiten aus zentralen Funktionsbereichen in den Ablauf selbst zu verlagern. Dies verringert Schnittstellen und ermöglicht eine höhere Reaktionsfähigkeit auf Ablaufstörungen. Diese Art der Dezentralisierung führt allerdings zu höheren Anforderungen an die Mitarbeiterqualifikation >>> Ablauforganisation
Zahlungsbilanz - Gegenüberstellung der Zahlungen, die eine Volkswirtschaft in einer Zeitperiode an das Ausland leistet, und der Zahlungen, die sie vom Ausland empfängt. Sie wird in folgende Teilbilanzen gegliedert:
- Leistungsbilanz: Umfaßt den Import und Export von Waren (Handelsbilanz) und Dienstleistungen (Dienstleistungsbilanz) sowie die sog. unentgeltlichen Übertragungen (Übertragungsbilanz).
- Kapitalbilanz: Gegenüberstellung der Kapitaleinfuhr und Kapitalausfuhr.
- Devisenbilanz: Gibt die Veränderungen der Währungsreserven an.
1. Als Z. eines Landes bezeichnet man ein (Konten-)System zur Verbuchung aller in einem bestimmten Zeitraum angefallenen ökonomischen Transaktionen zwischen in- und ausländischen Wirtschaftssubjekten . Leistungen und Gegenleistungen werden dabei je nach ihrem ökonomischen Charakter zunächst auf entsprechenden Teilbilanzen verbucht, die dann zur Z. zusammengefaßt werden: Aus der Handelsbilanz als der wertmäßigen Gegenüberstellung von Warenein- und -ausfuhr ergibt sich durch Zusammenfassung mit der analog definierten Dienstleistungsbilanz die Leistungsbilanz i.e.S. bzw. nach Einbeziehung der (monetären oder realen) unentgeltlichen Übertragungen zwischen In- und Ausländern die Leistungsbilanz i.w.S. (= Bilanz der laufenden Posten). Änderungen bei den Auslandsforderungen und -verbindlichkeiten ("Kapitalex- bzw. importe") werden in der Kapitalbilanz (genauer: Bilanz des Kapitalverkehrs) erfaßt, die entweder als Kapitalbilanz i.e.S. oder bei Einbeziehung des durch die "offiziellen" Gold- und Devisenbestände der Währungsbehörden repräsentierten Saldos der liquiden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland ("Gold- u. Devisenbilanz ") als Kapitalbilanz i.w.S. definiert werden kann. Daneben wird unter dem Aspekt der Fristigkeit zwischen einer lang- und einer kurzfristigen Kapitalbilanz unterschieden, die im Bedarfsfall nach weiteren ökonomischen oder institutionellen Kriterien gegliedert werden können.
2. Bei der Verbuchung einzelner Transaktionen innerhalb dieses Systems von Teilbilanzen werden Vorgänge, die einen Zahlungszustrom (-abfluß) bewirken oder wie im Fall der unentgeltlichen Lieferungen zumindest bewirken könnten, als Credit- (Debet-) Posten ausgewiesen, wobei sich aber anders als in der betriebswirtschaftlichen Buchführung die doppelte Verbuchung jeder Transaktion erst aus der Erfassung von Leistung und Gegenleistung und nicht aus dem Prinzip von Buchung und Gegenbuchung ergibt. Aus diesem Prinzip der selbständigen Erfassung von Leistung und Gegenleistung folgt, daß jede außenwirtschaftliche Transaktion grundsätzlich mit einer Debet- und einer Credit-Buchung in der Z. erscheint, wobei aber Bestandsveränderungen wie das Beispiel der Gold- u. Devisenbilanz zeigt gegebenenfalls auch als negativer Buchungsposten auf der "anderen" Seite der Bilanz erfaßt werden können: Warenimporte gegen Bezahlung in ausländischer Währung haben beispielsweise in der >>> Zahlungsbilanz
14. 09. 2023
Marketingziel -
(1) Begriff Allgemein kann ein Marketingziel als angestrebter, künftiger Zustand, der vor allem durch den Einsatz der Marketinginstrumente erreicht werden soll, definiert werden. Marketingziele müs-sen kompatibel mit den grundlegenden Unternehmenspositionen wie Vision, Unternehmensleitbild, Unternehmensgrundsätze und strategische Unternehmensziele sein. Zudem müssen sie auf der Markt-segmentebene mögliche Zielbeziehungen berücksichtigen, im Sinne einer Mittel-Zweck Relation hie-rarchisch aufgebaut und anhand eindeutiger Messvorschriften operationalisierbar sein. Notwendig für eine Zielpräzisierung sind fünf Zieldimensionen:
(1) die Festlegung der Zielart bzw. Zielgrösse,
(2) der Bezug auf ein bestimmtes Produkt bzw. eine Produktgruppe,
(3) der Käufersegmentbezug,
(4) die Festlegung des Zielausmasses und
(5) der Bezug auf eine bestimmte Planperiode. Die Festlegung des Zielinhaltes verlangt dabei eine Entscheidung darüber, was im Marketing angestrebt wird. Die im Zielbildungsprozess festgelegten Unternehmens- und Marketingziele haben im Rahmen der konzeptionellen >>> Marketingziel
Arbeitslosenquote - Verhältniszahl, die angibt, wieviel Prozent der arbeitswilligen Arbeitnehmer eines Landes, gemessen an der Gesamtzahl der abhängig Beschäftigten, ohne Arbeit sind. In der Bundesrepublik lag die Arbeitslosenquote 1985 im Jahresdurchschnitt bei 8,2%.
Anteil der Arbeitslosen an den abhängigen Erwerbspersonen (ohne Soldaten) in Prozent. Entscheidende Größe für die Beurteilung des wirtschaftspolitischen Zieles hohen Beschäftigungsstandes (Ziele >>> Arbeitslosenquote
Divisionskalkulation - Verfahren der Bankkalkulation, bei der die Gesamtkosten einer bestimmten Periode auf die Bankleistungen als Kostenträger verteilt werden.
Verfahren der Kalkulation, das bei Betrieben der Ein-Produkt-Massenfertigung zur Anwendung kommt. In diesem Fall lassen sich die Kosten pro Leistungseinheit für >>> Divisionskalkulation
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