Das Wirtschaftslexikon
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Unsere neuesten Artikel sind :
19. 04. 2024
Bilanzänderungen - (changes in balance sheet)
Bilanzänderung bedeutet, einen richtigen Bilanzansatz durch einen anderen zu ersetzen. Eine Bilanzänderung kann vorgenommen werden, wenn handelsrechtlich oder steuerrechtlich ein Bilanzierungs- oder Bewertungswahlrecht >>> Bilanzänderungen
Swaption - ist eine Kombination aus Swap und Option. Mit dem Kauf einer Swaption erwirbt man das Recht, während einer bestimmten zukünftigen Zeitspanne einen Swap-Kontrakt abzuschliessen. Das Basisobjekt einer Swaption ist also ein Swap-Kontrakt. >>> Swaption
Operations research - In der Wirtschaftssoziologie: (engl.) Operationsforschung
siehe unter Unternehmungsforschung siehe unter Systemforschung.
1. Begriff und Zielsetzung: Operations Research (OR) wurde im Zweiten Weltkrieg in England und in den USA als Hilfsmittel für strategische Entscheidungen entwickelt und nach Kriegsende zunächst in den USA und später dann auch in Europa in Wirtschaft und Wissenschaft angewandt. Typische Merkmale des OR sind: - Modellanalytische (Modell) Vorgehensweise, d.h. das zu entwickelnde Systemmodell enthält nur die grundsätzliche Struktur und die quantifizierten Daten des realen Problems. - Einsatz systematischer, meist mathematischer Methoden und Algorithmen ( Algorithmus) zur Analyse der Handlungsalternativen und zur Lösung des modellierten Problems. - Unterbreitung eines hinsichtlich einer vorgegebenen Zielsetzung optimalen Entscheidungsvorschlages für das reale Problem. Deshalb findet man häufig folgende Definition: OR ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, welche die Entwicklung von Modellen, die Anwendung vorwiegend mathematischer Planungsmethoden und die EDV-mäßige Implementierung von speziellen Algorithmen zur Analyse und Optimierung komplexer Problemstrukturen zum Gegenstand hat. Während OR in den USA und Großbritannien vorwiegend unter "Management Science" subsumiert wird und im Rahmen des "Business Administration"-Studiums gelehrt wird, ist OR in der Wissenschaftssystematik des Deutschen Hochschulverbandes als eigenständiges Teilgebiet der "Systemforschung und -technik" geführt und gehört zu den Studienfächern der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaftler, der Informatiker und Mathematiker. Für den Begriff "Operations Research" sind eine Reihe von deutschen Übersetzungen vorgeschlagen worden, wie z.B. Unternehmungsforschung, Ablaufforschung, Planungsforschung, Verfahrensforschung, Optimalplanung. Da jedoch keine dieser Bezeichnungen eine hinreichende breite Anerkennung fand, hat man nach einer gewissen Experimentierphase die Übersetzungsversuche aufgegeben.
2. Geschichtliche Entwicklung: Um 1940 wurden in der englischen Armee Wissenschaftler verschiedener Disziplinen (Mathematiker, Physiker, Ingenieure, Biologen) in "Operational Research Groups" zur systematischen Erforschung und Vorbereitung militär-strategischer Maßnahmen zusammengefaßt; es ging dabei z.B. um die Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten der Radartechnik und die Ermittlung optimaler Strategien auf der Basis mathematischer Analysen im Bereich der U-Boot-Abwehr, der Zusammenstellung von Geleitzügen und Bombergeschwader. Die Erfolge der OR-Gruppen im militärischen Bereich führten dazu, daß sich nach Kriegsende zunächst amerikanische Wirtschaftler mit OR befaßten, um auch im zivilen Bereich ökonomische Auswahlprobleme, die herkömmlich der Geschäftserfahrung und dem Fingerspitzengefühl des Entscheidenden vorbehalten waren, dem rationalen Kalkül der OR-Methoden zu unterwerfen; insbesondere Großfirmen gründeten eigene OR-Abteilungen, die meist einem Vorstandsmitglied zugeordnet wurden. Bald interessierten sich auch deutsche Wirtschaftsverbände und Wissenschaftler für OR mit dem Ziel, dieses neue Gebiet an Hochschulen und Universitäten zu verankern, Institute und Lehrstühle zu schaffen, Ausbildungsprogramme zu installieren, die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet vorwärts zu treiben und durch internationale Kontakte, Tagungen und Seminare allmählich Anschluß an den internationalen Standard zu gewinnen. Hier sind besonders zwei Strömungen festzustellen; eine Gruppe vorwiegend mathematisch-wissenschaftlicher Hochschullehrer konzentrierte sich auf die Entwicklung verfeinerter Modelle und leistungsfähiger Lösungsmethoden, während für die vorwiegend betriebswirtschaftlich-technisch orientierten Praktiker die Anwendung bekannter Verfahren auf die Lösung von realen Problemen im Vordergrund stand. OR ist heute als Lehrgebiet an allen deutschen Hochschulen und Universitäten vertreten. Seit 1975 besteht an >>> Operations research
18. 04. 2024
Daten - (in der Wirtschaftsinformatik) stellen gespeicherte Ergebnisse von wertschöpfenden Aktivitäten in der Informationsgewinnung dar. Bei Daten im engeren Sinne handelt es sich um alphanumerische Zeichen, welche eine Repräsentationsform von Informationen (neben Text, Bild, Ton und Algorithmen) darstellen. Daten im weiteren Sinne umfassen alle Repräsentationsformen von Informationen.
1. in der Wirtschaftstheorie den ökonomischen Ablauf beeinflussende Fakten, die von ihr als Gegebenheiten in der kurzen Frist und als von anderen Wissenschaften erklärungsbedürftig erachtet werden. D. sind: die Bedürfnisse >>> Daten
Tochtergesellschaft - (allgemeine Charakterisierung). Das abhängige Unternehmen im Rahmen eines (Unterord-nungs) >>> Tochtergesellschaft
Bankenaufsicht - Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen.
ist in der Bundesrepublik neben anderen speziellen Gesetzen durch das mehrfach, zuletzt in 1994, novellierte Gesetz über das Kreditwesen (KWG) von 1961 wie auch durch EG-Richtlinien aufgrund >>> Bankenaufsicht
17. 04. 2024
Anzahlungen auf Anlagen - (advance payment on fixed assets)
Geleistete Anzahlungen auf Anlagen sind vertragsmäßige Vorausleistungen. Solche Vorschusszahlungen sind häufig bei:
s Bauvorhaben, infolge der langen Ausführungszeit
A Anlagegütern, die eine Sonder- oder
Spezialanfertigung erfordern
S Anlagegütern aus dem Ausland
Geleistete Anzahlungen liegen vor, sobald der Auszahlungsbetrag >>> Anzahlungen auf Anlagen
Nutzen - In der Wirtschaftssoziologie: die Summe der Vorteile, welche dem Akteur aus seinem Verhalten erwachsen. Grundbegriff der ökonomischen Soziologie (D. Krause u.a.).
Im Marketing versteht man unter Nutzen den Grad der Befriedigung von Bedürfnissen (Motive), den ein Wirtschaftsgut beim Verbraucher bzw. Verwender erbringt. Für den Nutzen eines Gutes sind zum einen also die subjektiven Bedürfnisse relevant (Nützlichkeit), andererseits aber auch die Knappheit des Gutes (Seltenheit). Freie Güter sind zwar nützlich, besitzen aber wegen fehlender Knappheit keinen Nutzen im ökonomischen Sinne. In der mikroökonomischen Theorie wird der Nutzen in Abhängigkeit von Gütermengen in sog. Nutzenfunktionen modelliert. Die ältere Nutzentheorie ging dabei von einer kardinalen Nutzenmessung >>> Nutzen
Gesellschaft - In der Wirtschaftssoziologie: [1] das jeweils umfassendste System menschlichen Zusammenlebens. Über weitere einschränkende Merkmale besteht kein Einverständnis.
[2] Der G.sbegriff ist immer Teil einer Theorie des menschlichen Zusammenlebens, als theoretischer Begriff immer abhängig von der sozialen Realität der Gesellschaft als seiner Praxis. Mit dem Erstarken des Bürgertums, das an der öffentlichen Gewalt nicht teilhat, kommt es in der Sozialphilosophie seit dem 17. Jahrhundert im Rahmen der herrschenden societas-civilis-Vorstellung zur Problematisierung der Legitimität politischer Herrschaft (T. Hobbes, B. Pascal, J. Locke), die erst nach der französischen Revolution zur Trennung des Verständnisses von Staat und Gesellschaft führt (C.H. de Saint-Simon, G.W.F. Hegel, L. von Stein). Die Erkenntnis, dass die Gesellschaft ihre politische Verfassung nach Stand der eigenen Entwicklung ändern kann, schlägt sich in der klassischen Soziologie im Begreifen der Gesellschaft als eine werdende nieder (A. Com-te, Frühsozialismus, deutscher Idealismus). Von ihr ist dann die jeweils statisch verstandene politische Verfassung abhängig. Damit wird das Wesen des G.sbegriffs geändert, indem die Einheit der Gesellschaft nun nicht mehr in der politisch-staatlichen Bedürfnisbefriedigung, sondern - sozialhistorisch synchron mit der Industrialisierung - in der Wirtschaft, in einem System der Befriedigung ökonomischer Bedürfnisse (Saint-Simon, C. Fourier, K. Marx) liegt. Ganz im Sinne der Aufklärung geht die Soziologie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts davon aus, dass im Verstehen der Gesellschaft als einer letztlich natürlichen Ordnung nicht die Gesellschaft selbst problemati-sierbar ist, sondern nur ihre „ pathologischen Auswüchse “ müssen offenkundig gemacht und damit heilbar werden (Saint-Simon: Herrschaft; C. Fourier: Handel; RJ. Proudhon: Eigentum; von Stein, Marx, F. Engels: Klassenstruktur). Erst als der Begriff der -y bürgerlichen Gesellschaft durch das Anwachsen des vierten Standes (Proletariat) nicht mehr synonym mit Gesellschaft verwendbar ist, wird die Koppelung von Vernunft und Gesellschaft suspekt und in der Soziologie reflektiert (F. Tönnies); einerseits wird nun der emotional orientierte Gemeinschaftsbegriff zum Gegenbegriff der G.(Gemeinschaft - G.), andererseits wird die Gesellschaft nun als weitestgehend unbeeinflussbar >>> Gesellschaft
16. 04. 2024
Sozialhilfe - In der Wirtschaftssoziologie: nach dem Bundessozialhilfegesetz „ Hilfe zum Lebensunterhalt “ und „ Hilfe in besonderen Lebenslagen “ , die den Empfänger der Sozialhilfe die Führung eines Lebens ermöglichen soll, das der Würde des Menschen entspricht. Die Sozialhilfe soll ihn soweit wie möglich befähigen, unabhängig von ihr zu leben (Subsidiaritätsprinzip); hierbei muss er nach seinen Kräften mitwirken. Mit dem Begriff Sozialhilfe >>> Sozialhilfe
Termineinlage - Geld, das einer Bank für eine vorher bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt wird. Zu unterscheiden: Festgelder und Kündigungsgelder. >>> Termineinlage
Arbitrage - Als Arbitrage wird bezeichnet:
- Effektenarbitrage: Ausnutzung von Kursunterschieden derselben Wertpapiere an verschiedenen Börsen zum gleichen Zeitpunkt. Am Platz der niedrigeren Kurse wird gekauft, am Platz der höheren Kurse verkauft.
- Devisenarbitrage: Ermöglicht den Banken im Devisenhandel die Ausnutzung von Kursdifferenzen zwischen Fremdwährungsnotierungen an verschiedenen Handelsplätzen am gleichen Tage. Devisenkurs.
- Außerdem: Ausnutzung von unterschiedlichen Preisen für Waren (Warenbörse) und Geld (Geldmarkt) an verschiedenen Börsenplätzen am gleichen Tage.
Unter Arbitrage versteht >>> Arbitrage
15. 04. 2024
Belegschaftsaktien - Ausgabe eigener Aktien eines Unternehmens an seine Belegschaft. Unmittelbarste Form der Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivvermögen. Belegschaftsaktien werden den Mitarbeitern in der Regel zu einem Vorzugskurs >>> Belegschaftsaktien
Schuldscheindarlehen - Aufnahme eines Darlehens gegen Schuldschein, in dem Rückzahlung und Verzinsung geregelt sind. Der Schuldschein ist eine Beweisurkunde, aber kein Wertpapier.
ist ein anleiheähnlicher, langfristiger Grosskredit, der von Kapitalsammelstellen — die nicht Kreditinstitute sind — gegen Ausstellung eines Schuldscheins vergeben wird. Der Schuldschein ist allerdings kein konstitutives Merkmal des Schuldscheindarlehens, sodass in der Praxis vielfach auf die Ausstellung des Schuldscheines verzichtet wird. Stattdessen wird ein individueller Kreditvertrag abgeschlossen („schuldscheinloses Schuldscheindarlehen”). Obwohl es sich damit nicht mehr um ein Schuldscheindarlehen im engeren Sinne handelt, wurde der Terminus des Schuldscheindarlehens für bei Kapitalsammelstellen aufgenommene langfristige Grosskredite beibehalten. Grundsätzlich können alle Unternehmen unabhängig >>> Schuldscheindarlehen
Elastizität - In der Wirtschaftssoziologie: die Fähigkeit eines sozialen Systems, trotz ungleichartiger und abweichender Erfüllung seiner Funktionen zu überdauern. Rollenvorschriften können z.B. nicht in absoluter Präzision gesetzt werden, weil sonst das System an der realen Verhaltensschwankung der Rolleninhaber zerbräche. In der soziologischen Systemtheorie ist Elastizität eine wichtige Ursache für sozialen Wandel.
Quotient einer beliebig kleinen relativen Änderung des Funktionswertes einer Funktion f und einer beliebig kleinen relativen Änderung der ihrer unabhängigen Variablen x in einem Punkt xo: Im Gegensatz zur Ableitung zeigt die Elastizität einer Funktion f in einem Punkt xo an, wie stark sich f relativ bei einer kleinen relativen Änderung in xo ändert. Für Funktionen mehrerer unabhängiger Variablen können partielle Elastizitäten nach einzelnen Variablen >>> Elastizität
14. 04. 2024
Markttransparenz - In der Wirtschaftssoziologie: ein Merkmal des vollkommenen Marktes. Marktformen
bezeichnet den Grad der Informiertheit von Wirtschaftssubjekten über relevante Aspekte der Marktstruktur und der Marktprozesse. Ein hohes Maß an Markttransparenz vermindert das Risiko von Fehlentscheidungen und ermöglicht den Marktteilnehmern rationales und flexibles Agieren und Reagieren, weshalb es zu den Oberzielen der Verbraucherpolitik zählt. Nachfrager sind v. a. an Informationen über die Struktur des Angebots (Mengen, Preise, Qualitäten sowie zeitliche und räumliche Aspekte der Beschaffungsbedingungen) interessiert (Preistransparenz), während für Anbieter Transparenz bezüglich Zahl, Handlungspotential und Vernähen aller Marktteilnehmer (Konkurrenten, Absatzmittler, Kunden) von Bedeutung ist. Hersteller- und Handelsunternehmen setzen Methoden der Marktforschung ein, um ihre Marktübersicht und damit ihre Entscheidungsgrundlage zu verbessern. Von vollständiger Markttransparenz spricht man, wenn alle Wirtschaftssubjekte über alle wesentlichen Marktinformationen verfügen. Die vollständige Markttransparenz geht als Prämisse in volkswirtschaftliche Modellbetrachtungen zum vollkommenen >>> Markttransparenz
Lebensstil - In der Wirtschaftssoziologie: [1] Als Kategorie der kultursoziologischen Zeitdiagnose bezeichnet Lebensstil ein Mittel der (sub-)kulturellen Einbindung und eine Form der Selbstpräsentation des Individuums, die Zugehörigkeit zu einem bestimmten sozialen Milieu demonstrierend.
[2] P. Bourdieus Theorie sozialer Ungleichheit >>> Lebensstil
Werbebotschaft - bezeichnet die grundsätzliche Argumentation, mit der eine Organisation die Aufmerksamkeit und Sympathie der Mitglieder ihrer Zielgruppe im Rahmen der Werbung gewinnen und sie zu einer bestimmten Grundhaltung oder einem bestimmten Verhalten dem Werbeobjekt gegenüber veranlassen möchte. Mit der Werbebotschaft versucht die Organisation, ihre Leistungen und die Marketingidee, die sie ihren Abnehmern zu bieten imstande ist, in prägnanter Form zum Ausdruck zu bringen. Es geht dabei weniger um die physisch-technischen Eigenschaften der Leistung als darum, den Nutzen, d. h. die Befriedigung eines Bedürfnisses bzw. eine Problemlösung, für den Leistungsabnehmer herauszustreichen. Die Werbebotschaft und ihre spätere kreative Umsetzung sollen das Werbeobjekt von den bisher auf dem Markt befindlichen ähnlichen Objekten abheben, ihm ein unverwechselbares Profil, eine USP geben. Dazu stehen drei Formen der Ansprache der Zielgruppenmitglieder zur V erfügung: Appelle an das Gewissen bzw. die Moral der Beworbenen, Appelle an ihre Gefühle oder rationale Argumentation. Diese Anspracheformen stellen jedoch nicht unbedingt Gegensätze dar. In Abhängigkeit vom Werbeobjekt, der Werbegestal- tungsstrategie, dem Werbeträger und der Eigenart der anzusprechenden Zielpersonen enthalten die meisten Werbebotschaften sowohl rationale als auch emotionale Elemente. Ein wichtiger Orientierungspunkt der Botschaftsgestaltung ist die konsumspezifische Motivation >>> Werbebotschaft
13. 04. 2024
Konvertibilität - Möglichkeit, Währungen untereinander auszutauschen. Es ist zu unterscheiden zwischen voller und beschränkter Konvertibilität. Der € uro ist voll-konvertierbar, mit ihr kann man jede andere Währung kaufen.
Möglichkeit für jedes in- und ausländische Wirtschaftssubjekt am >>> Konvertibilität
Leistung - In der Wirtschaftssoziologie: Performance, achievement, der Prozess des Leistens bzw. das Ergebnis in einer bestimmten Tätigkeit, z.B. beim Autofahren, Aufsatzschreiben. >>> Leistung
Wechsel - Ausdrücklich als solcher bezeichnete Zahlungsanweisung in gesetzlich vorgeschriebener Form. Man unterscheidet zwei Arten: die Tratte (gezogener Wechsel) und den Solawechsel (eigener Wechsel). Die Tratte ist eine Anweisung des Ausstellers an den Bezogenen (Schuldner), den im Wechsel angegebenen Betrag an einem bestimmten Tag an den Begünstigten zu zahlen. Der Bezogene verpflichtet sich durch sein Akzept (Unterschrift quer am Rande des Wechsels) zur Zahlung. Durch den Solawechsel verpflichtet sich der Aussteller, den Wechselbetrag zum angegebenen Zeitpunkt dem Wechselnehmer (Inhaber des Wechsels) zu zahlen. Als Zahlstelle wird meistens die Bank angegeben, bei der der Aussteller oder der Bezogene sein Konto hat. Wird das Zahlungsversprechen nicht eingehalten, so kann in wenigen Tagen ein Zahlungsbefehl oder ein Urteil im Urkundenprozess (als Beweismittel dienen nur Urkunden und Parteivernehmung) erwirkt werden, woraus sofort vollstreckt werden kann. Im Rahmen ihres Kreditgeschäftes kaufen Banken Wechsel an (Diskontkredit).
Ein Wechsel weist folgende Merkmale (Bestandteile) auf:
(1) Ein Wechsel muss (von seltenen Ausnahmen bei Auslandswechseln abgesehen) ausdrücklich die Bezeichnung „Wechsel”, „Bill of Exchange”, „Lettre de Change” o.Ä. tragen. Mehrere Ausfertigungen eines Wechsels kommen nur noch selten vor.
(2) Der gezogene Wechsel muss die unbedingte Zahlungsanweisung enthalten, eine bestimmte Geldsumme zu bezahlen, z.B. „Gegen diesen Wechsel zahlen Sie ...”, „Pay against this Bill of Exchange ...”.
(3) Die Wechselurkunde muss, um rechtsgültig zu sein, den Namen des Bezogenen enthalten. Bei Inlandswechseln ist darüber hinaus in aller Regel bereits das Akzept des Bezogenen eingeholt, bevor sie in Verkehr gebracht werden. Im Auslandsgeschäft kommen dagegen auch Wechsel vor, die noch nicht akzeptiert sind, und die als Tratten bezeichnet werden (so z.B. bei Dokumenteninkassi gegen Akzept).
(4) Die Verfallzeit eines Wechsels kann alternativ lauten (a) auf einen bestimmten Tag (Tagwechsel, Zeitwechsel); (b) auf eine bestimmte Zeit nach der Ausstellung des Wechsels (Datowechsel); (c) auf Sicht (Sichtwechsel); (d) auf >>> Wechsel
12. 04. 2024
Depot - Die Verwahrung von Wertpapieren bei einer Bank, wobei auch die Verwaltung (z. B. Einziehen der Dividenden oder Zinsen und die Ausübung von Bezugsrechten) mit einbezogen ist. (Einzelheiten sind geregelt im Gesetz über die Verwahrung und Anschaffung von Wertpapieren vom 4. 2. 1937 = Depotgesetz.) Girosammeiverwahrung; Streifbandverwahrung.
(Lager, Lagerhaus, warehouse) ist ein Knoten im logistischen Netzwerk, in dem Güter vorübergehend festgehalten oder auf einen anderen durch das Netzwerk führenden Weg übergeleitet werden (Marketing-Logistik). Depots können somit sowohl Liefer- und Empfangspunkte als auch Auflöse- oder Konzentrationspunkte in einem Warenfluß- netzwcrk sein. In jedem Depot laufen grundsätzlich die gleichen Lager-und/oder Transportprozesse ab, die es im Rahmen der Vorratspolitik zu steuern gilt (Depotplanung). Im Depotbereich Wareneingang werden die Aufgaben der Güterannahme vom Lieferanten oder der Vorbereitung der Güter für die Lagerung erfüllt. Hierzu gehören im einzelnen: Das Abladen der ankommenden Waren, die Identifikation der ankommenden W aren, die Wareneingangskontrolle sowie das Lagerfähigmachen der Waren. Der Aufenthalt der Güter im Wareneingangsbereich sollte so kurz wie möglich sein. Im Depotbereich Einheitenlager stehen die Lagerprozesse im Vordergrund. Das Einheitenlager dient ausschließlich der Zeitüberbrückung von Gütern, die in der selben Einheit gelagert, eingelagert und ausgelagert werden. Gehen die Einheiten nach der Auslagerung nicht direkt zum Warenausgang, sondern in ein Kommissionierlager, so werden die Einheitenlager auch als Reservelager bezeichnet, in denen die Güter in großen Mengen und Einheiten relativ lange lagern . Im Depotbereich Kommissionierlager werden die Güter i. a. nur kurze Zeit in kleinen Mengen und Einheiten gelagert. Vornehmlich laufen in diesem Lagerhausbereich Bewegungsprozesse ab, die der Konzentration oder Auflösung des Güterflusses dienen. In Folge des Kommissionierens verlassen die Güter diesen Lagerhausbereich nicht in dem Zustand, in dem sie eingelagert wurden. Das Kommissionieren ist auch heute noch in den meisten Fällen ein manueller Vorgang. In Folge >>> Depot
Telefonverkauf - umfaßt den systematischen Einsatz des Telefons als Verkaufs-, Informations-, Informationsbeschaffungs- und Kundendienst-Instrument. Es ist ein Instrument des Direktmarketing mit ausgeprägt interaktiver Funktion. In der Hauptsache werden passiver und aktiver Telefonverkauf unterschieden. Beim passiven Telefonverkauf geht die Initiative vom Kunden aus. Angebote der DBP, wie der Service 130 oder die Anrufweiterleitung Gedan fördern die Aktivität des Kunden. Entsprechende Kontakte (selbst Beschwerden!) werden dann durch geschickte Gesprächsführung dazu benutzt, neue Aufträge zu gewinnen oder zumindest neue Kontaktketten aufzubauen. Beim aktiven Telefonverkauf ruft ein Anbieter oder ein beauftragtes Dienstleistungsunternehmen den Kundien an. Diese Art des Persönlichen Verkaufs, ist besonders kostengünstig gegenüber dem Besuch beim Kunden und im Zusammenhang mit dem Vordringen des Direktmarketing in den letzten Jahren nicht nur im gewerblichen Sektor, sondern auch im Privatgeschäft stark in den Vordergrund getreten. Z.T werden für diese Zwecke spezialisierte Dienstleister in Anspruch genommen. Die größere Schwierigkeit des Telefonver- kaufs gegenüber dem Besuchsverkauf, in dem Verkäufer und Kunde unmittelbar persönlich anwesend sind, liegt in der Beschränkung auf die verbale Kommunikation (insb. keine Einsatzmöglichkeit >>> Telefonverkauf
Steuerbilanz - (tax balance sheet) Die Steuerbilanz ist der nach steuerlichen Vorschriften erstellte Jahresabschluss.
Bilanz für die Besteuerung eines UnternehmenSteuerbilanz In ihr müssen die einzelnen Posten nach den Bestimmungen der Steuergesetze bewertet werden. Sie kann daher von der Handelsbilanz abweichen.
Den Begriff S. kennt das Gesetz >>> Steuerbilanz
11. 04. 2024
Kundenzufriedenheit -
1. Charakterisierung der Kundenzufriedenheit Der Begriff der Kundenzufriedenheit sagt aus, welchen Grad an Kundenorientierung (siehe auch Produkt-, Kommunikations-, Preis-, Vertriebspolitik) ein Anbieter erreicht hat d.h. inwieweit er den Bedürfnissen und Wünschen seiner Kunden entspricht. Zufriedenheit spiegelt dabei die Beurteilung der Kunden im Hinblick auf deren Kauf- und Konsumerfahrungen wider. Der Grad der Zufriedenheit hängt davon ab, inwieweit die wahrgenommenen Leistungen mit den Erwartungen übereinstimmen. · Ist die wahrgenommene Leistung, d.h. die Leistungsbeurteilung durch den Kunden, grösser als die erwartete Sollleistung, so führt dies zu Zufriedenheit auf hohem Niveau. · Ist die wahrgenommene Leistung, d.h. die Leistungsbeurteilung durch den Kunden, genauso gross wie die erwartete Sollleistung, so führt dies zu Zufriedenheit auf einem konstanten Niveau. · Ist die wahrgenommene Leistung, d.h. die Leistungsbeurteilung durch den Kunden, kleiner als die erwartete Sollleistung, so führt dies zu Unzufriedenheit. Kundenzufriedenheit ist eine subjektive Erfahrung, die sich beim Kunden durch folgende Erwartungen manifestiert: durch das individuelle Anspruchsniveau des Kunden, durch früher gemachte Erfahrungen, durch das Image des Anbieters, durch das Leistungsversprechen des Anbieters, durch das Wissen um alternative Angebote. Kunden zahlen einen Preis für ein Leistungsversprechen und erwarten die Erfüllung diese Leistungsversprechens. Wird es lediglich erfüllt, so werden sie nichts besonderes darin erblicken, denn dies wurde erwartet und bezahlt. Bekommen sie mehr als erwartet, so werden sie „zufriedener” reagieren und eine Loyalität (vgl. Customer Relationship Management, CRM) entwickeln. Bekommen sie weniger als erwartet, so wird dies in „Unzufriedenheit” münden und der Kunde geht langfristig verloren. Die Erwartungen der Kunden haben dabei eine affektive, gefühlsmässige und eine kognitive, erkenntnismässige Seite — unklar ist, welche davon wichtiger ist und die Entscheidungen der Kunden stärker beeinflusst. In der DIN EN ISO 9000 ff Norm (vgl. DIN ISO 9000) nimmt die Kundenzufriedenheit eine zentrale Stellung ein. Sie formuliert allgemein akzeptierte Forderungen an die Gestaltung von Qualitätsmanagementsystemen (QM-Systemen; siehe Qualitätsmanagement) in Unternehmen. In der DIN 9000 wird postuliert, dass die Kundenzufriedenheit durch die Erfüllung von Kundenanforderungen erhöht werden soll, wobei die Norm der prozessorientierte Ansatz für die Entwicklung, Verwirklichung und Verbesserung der Wirksamkeit eines Qualitätsmanagementsystems ist.
2. Elemente der Kundenzufriedenheit Dabei wird die Kundenzufriedenheit als die Wahrnehmung des Kunden zu dem Grad, in dem seine Anforderungen erfüllt worden sind, definiert. Leistungen sollen dabei im Sinne des Kunden erstellt werden. Die Qualität produziert Zufriedenheit. Folgende Kategorien können Massstab für die Messung der Kundenzufriedenheit sein: · Generell: Absicht, ein Produkt erneut zu kaufen oder ein Geschäft erneut zu besuchen. · Unternehmensanmutung: Gebäude, Räume, Grundstück, Erscheinungsbild des Personals, technische Ausstattung · Verlässlichkeit: >>> Kundenzufriedenheit
Rechnungswesen - Gesamtheit der Rechnungen, Rechnungsverfahren und Rechenschaftslegung einer Bank, die dazu bestimmt ist, eine quantitative, abstrakte Darstellung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten, Informationen über Geschäftsabläufe und deren Ergebnis usw. zu liefern. Zu unterscheiden nach den Informationsempfängern: externes und internes Rechnungswesen.
gewährt ein abstraktes quantifizierbares Abbild komplexer ökonomischer Aktivitäten. Während das Gesamtwirtschaftliche R. makroökonomische Zusammenhänge (Makroökonomik) zum Gegenstand hat, ist das betriebswirtschaftliche Rechnungswesen Bestandteil des gesamten betrieblichen Informationssystems. Es ist abhängig von den verfolgten, den Zielen des R. vorgelagerten Zwecken der Unternehmung. Insofern ist das betriebliche R. nicht Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck; es hat instrumentalen Charakter. Diese Zweckbezogenheit des R. wird in der Praxis u.a. darin deutlich, daß der Inhalt, der organisatorische Aufbau und die Einbindung in die gesamte Unternehmensorganisation (Organisation) sehr unterschiedlich gestaltet sein können. Unter der Mehrzahl der durch die Unternehmung verfolgten Zwecke sind das Gewinnstreben und die langfristige Sicherung der Existenz der Unternehmung von hervorragender Bedeutung. Generelles Ziel des betrieblichen R. ist es daher, zu informieren, inwieweit die Unternehmung durch ihre vergangenen und/od. zukünftigen Wahlhandlungen ihre Zwecke verfolgt und sich ihren gesteckten Zielen nähert (Abrechnungs- und Dokumentationsfunktion, Steuerungs- und Dispositionsfunktion). Dabei gilt generell, daß die Informationen des R. beschreibende, feststellende Aussagen über vergangene, gegenwärtige oder zukünftige ökonomisch relevante Sachverhalte darstellen, also deskriptiver Natur sind. Im einzelnen kann differenziert werden in - protokollarische Informationen (erstmalige Aussagen) aufbereitete Informationen (protokollarische Informationen werden mittels eines rechnungstechnischen Syntax verdichtet, modifiziert oder umgeformt). - erklärende und prognostische Informationen (aufgrund geeigneter, empirisch gehaltvoller Wenn-Dann- Hypothesen unter Anknüpfung an reale Anfangsbedingungen) - strategische Informationen (Aussagen über empirisch mögliche und zweckoptimale Handlungen zur Zielerreichung). Von maßgeblichem Einfluß auf die Art und den Inhalt der Informationen und damit auf das gewährte abstrakte Abbild der komplexen betrieblichen Aktivitäten ist der Informationsadressat. Zu differenzieren ist vor allem zwischen externen und internen Informationsadressaten.
1. Externe Informationsadressaten sind Personen und/od. Institutionen, die außerhalb der rechnungslegenden Unternehmung stehen. Ihre Struktur ist sehr heterogen und reicht von Anteilseignern einer Publikumsgesellschaft über Gläubiger, Banken , Finanzverwaltung bis zur interessierten Öffentlichkeit und den Mitarbeitern des Unternehmens. Entsprechend dieser Spannweite sind auch die Informationsinteressen sehr heterogen. Darüberhinaus besteht ein Interessenkonflikt zwischen rechnungslegender Unternehmung und externem Informationsadressat. Um eine einseitige Lösung des Konflikts zu verhindern, hat der Gesetzgeber durch kodifiziertes Recht Art und Weise der zur Verfügung zu stellenden (zu publizierenden) Informationen (protokollarische Informationen und aufbereitete Informationen) meist als Mindestanforderungen normiert. Die Informationsinteressen der Gläubiger finden so vor allem ihren Niederschlag im Dritten Buch des HGB als lex generalis. Als wesentliche Informations- und Rechnungslegungsinstrumente werden eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und eine Bilanz sowie Anhang und Lagebericht normiert. Die GuV weist aufbauend auf eine ordnungsgemäße Buchführung als Zeit-Raum-Rechnung sämtliche Aufwendungen (Aufwand) und Erträge eines Abrechnungszeitraums sowie als Saldo den Gewinn bzw. Verlust aus. Die Bilanz weist als Zeit-Punkt-Rechnung (Status), aufbauend auf eine Inventur , sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden >>> Rechnungswesen
Geschäftswert - (goodwill)
Der Geschäftswert ist ein immaterielles Wirtschaftsgut und stellt den Wert der Organisation des Unternehmens, den Kundenstamm usw. dar. Nur der erworbene Geschäftswert ist bilanzierungsfähig.
siehe Firmenwert. Siehe auch Unternehmensbewertung (mit Literaturangaben).
auch Firmenwert, good will oder Faconwert genannt, ist im Steuer- bzw. handelsrechtlichen Sinne der Mehrwert zwischen dem Ertrags- bzw. Gesamtwert eines Unternehmens und der Summe der Zeitwerte (Teilwerte) des Vermögens abzüglich der Schulden. Im Geschäftswert kommen die besonderen Gewinnchancen („Übergewinn“) eines Unternehmens zum Ausdruck, die auf dem Ruf des Unternehmens (Firmenimage), dem Kundenstamm, der Absatzorganisation, der Qualität der Unternehmensleitung und der Mitarbeiter, dem Know how, dem Standort, den langfristigen Geschäftsbeziehungen, der >>> Geschäftswert
10. 04. 2024
Deckungsbeitrag - Auch: Bruttogewinn, Grenzkostenergebnis. In der Grenzplankosten- und der Deckungsbeitragsrechnung der Bank sich ergebende Differenz aus den Erlösen für die abgesetzten Leistungen und den nach dem Verursachungsprinzip >>> Deckungsbeitrag
Portfolioanalyse - (im Marketing). Eine Portfolioanalyse ist ein Instrument der strategischen Situationsanalyse, mit dem die gegenwärtige Marktposition von strategischen Geschäftseinheiten (SGEs), Produkten, Kunden, Wettbewerbern und anderen Analyseobjekten sowie deren Entwicklungsmöglichkeiten unter-sucht und visualisiert werden können. Mit Hilfe der Portfolioanalyse können Schlussfolgerungen für eine strategische Neuorientierung dieser >>> Portfolioanalyse
Umsatzsteuer - Die neben der Lohnsteuer wichtigste Einnahmenquelle der öffentlichen Hand. Sie wird durch alle Stufen der Herstellung eines Produktes durchgereicht und belastet den Endverbraucher als Verbrauchssteuer (z.B. Mehrwertsteuer).
1. Charakterisierung Die Umsatzsteuer wird in der steuerlichen Klassifikation als indirekte Steuer und als Verkehrssteuer eingeordnet. Als indirekte Steuer deshalb, weil Steuerschuldner (Steuersubjekt) und Steuerträger auseinanderfallen. Während der Unternehmer die über den Preis eingenommene Umsatzsteuer an die Finanzverwaltung abführen muss, trägt der Endverbraucher mit der Zahlung des Bruttopreises wirtschaftlich die Steuerlast. Als Verkehrssteuer wird die Umsatzsteuer klassifiziert, da sie an alle Vorgänge anknüpft, die ein „In den wirtschaftlichen Verkehr bringen” darstellen. Hierbei sind nicht nur körperliche Gegenstände gemeint, sondern auch Dienstleistungen und das Dulden und Verschaffen von Rechtspositionen.
2. Gesamtwirtschaftliche Einordnung : Die Umsatzsteuer knüpft an den Konsum im Sinne der volkswirtschaftlichen Einkommensverwendungsgleichung an (Y = C + S). Der Staat knüpft bei der Suche nach Steuerquellen sowohl auf der linken Seite der Gleichung (Y) in Form der Ertragsteuern (Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer) an als auch auf der rechten Seite beim Konsum in Form der Verkehrssteuern (Umsatz- und Grunderwerbsteuer) und in Form der Verbrauchssteuern (Mineralöl-, Tabak-, Branntwein-, Bier-, Kaffeesteuer u.v.m). Lediglich das Sparen selbst (S) bleibt nach der Aussetzung der Vermögenssteuererhebung ohne Steuerzugriff Allerdings führt das Nutzen von Erspartem (Vermögen) wiederum zu Einkommen, das dann dem Steuerzugriff unterliegt. Bei der Steuererhebung vom Konsum kann anders als bei der Steuererhebung vom Einkommen die persönliche Situation des Steuerpflichtigen nicht berücksichtigt werden. Gleichsam ist aber bekannt, dass Bezieher geringerer Einkommen mehr für den Konsum ausgeben müssen um den Grundkonsum zu befriedigen. Um dennoch dem Postulat der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit und der Gleichmässigkeit der Besteuerung zu genügen, gibt es bei der Umsatzsteuererhebung Bereiche, die von der Umsatzsteuer befreit sind, bzw. die mit einem verminderten Umsatzsteuersatz belegt werden. So sind z.B. die Gesundheitsleistungen (ärztliche Behandlung, Medikamente) und das Wohnen umsatzsteuerbefreit. Die Güter des Grundkonsums (Grundnahrungsmittel, Grundinformationsmittel u.a.) werden mit dem verminderten Steuersatz von 7% besteuert, während die restlichen Umsätze einem regulären Steuersatz von 19% ab 1.1.2007 unterliegen. Gemessen am Aufkommen erbringt die Umsatzsteuer ein Volumen von ca. 160 Mrd. E. Das sind etwa 35% des gesamten Steueraufkommens aller steuererhebenden Ebenen (Staat, Länder, Gemeinden). Als Gemeinschaftssteuer wird das Aufkommen zwischen den drei Ebenen aufgeteilt. Hierbei entfallen auf Bund und Länder mehr als 95%. Der Rest geht an die Gemeinden. Ein Prozent Erhöhung der Umsatzsteuer bringt ein Mehraufkommen von z. Zt. ca. 7,5 Mrd. E.
3. Steuererhebung
a) Allphasen-Nettoumsatzsteuer Die Umsatzsteuer ist in Deutschland als Allphasen-Nettoumsatzsteuer mit Vorsteuerabzug ausgestaltet. Allphasen bedeutet, dass in alle Phasen des volkswirtschaftlichen Produktionsprozesses Umsatzsteuer erhoben wird. So wird auf der Ebene der Urproduktion (z.B. Erzbergwerksunternehmen) über die klassischen Produktionsunternehmen bis zu den Handelsstufen (Grosshandel, Einzelhandel) auf jeder Stufe Umsatzsteuer erhoben, gezahlt und an die Finanzverwaltung abgeführt. Nettoumsatzsteuer bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Bemessungsgrundlage der Nettopreis ist auf den der Steuersatz anzuwenden ist. Wichtig in diesem System ist der Vorsteuerabzug, der letztlich dafür sorgt, dass in der Unternehmerkette über die Produktionsstufen hinweg die Umsatzsteuer in der Regel keinen Kostenfaktor darstellt. Vorsteuerabzug bedeutet, dass ein Unternehmer die Umsatzsteuer, die er beim Einkauf seiner Vorleistungen für die Produktion zwar erst dem Lieferanten bezahlt, dann aber von der Finanzverwaltung wieder zurück erstattet bekommt. Lediglich dem Endverbraucher bleibt dieser Vorsteuerabzug verwehrt mit der Folge, dass die im Bruttopreis für eine Ware oder Dienstleistung gezahlte Steuer endgültig zur Belastung führt.
b) Anwendungsbeispiel : Folgendes Beispiel soll das verdeutlichen: Das Erzbergwerk liefert an den Stahlproduzenten Eisenerz. Der Stahlproduzent schmilzt hieraus den Stahl und bearbeitet ihn zu verschiedenen Formen. Diese werden an den Grosshändler zur weiteren Distribution geliefert. Beim Grosshändler kauft schliesslich der Baustoffhändler die Stahlplatten, die in sein Sortiment >>> Umsatzsteuer
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